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Auf unserem Radar #8: MS-Patient Sven Böttcher

Text: Petra Müller, Initiantin FOOD MOVEMENT

Letzte Woche wurde ich auf Sven Böttcher aufmerksam. Er bekam 2005 die Diagnose Multiple Sklerose. Böttcher ist aber glücklicherweise ein skeptischer Mensch und Patient. In einem Mut machenden Interview (Link unten) erzählt er, wie er sich aus der schulmedizinischen Behandlung befreite und Alternativen suchte. Sein Mut wurde belohnt. Sein Körper erholte sich, und inzwischen lebt Sven Böttcher beschwerdefrei.

Hier geht es zum Filmbeitrag des SWR1: Sehr sehens- und vor allem hörenswerte 30 Minuten. Interessant und inspirierend nicht nur für Menschen mit einer chronischen Erkrankung, sondern auch für Angehörige und Gesunde.

Wichtig scheint mir vor allem: Selbstbestimmte Patienten wie Sven Böttcher machen uns gemäss Schulmedizin chronisch Kranken Mut, unseren eigenen Weg zu gehen – und uns inspirieren zu lassen.

Ergänzend geht es hier zur Website von Sven Böttcher sowie zu der von ihm egründeten Plattform Lifestyle & MS.

„Der Arzt behandelt – die Natur heilt

Lifestyle & MS versteht sich nicht als Ersatz für einen Besuch beim Neurologen Ihres Vertrauens, sondern als Ergänzung zur schulmedizinischen Therapieansicht, MS sei generell unheilbar und der MS-Verlauf primär mit chemischen Mitteln zu beeinflussen. Wir betrachten diese Ansicht als irreführend und zeigen daher detailliert auf, weshalb Änderungen des Lebensstils bei vielen MS-Spielarten verblüffend positive Verlaufsänderungen herbeiführen können. Wo Studien dies belegen, verweisen wir darauf; wo Angaben zu Studien fehlen, beziehen wir uns notgedrungen auf den gesunden Menschenverstand sowie auf Erfahrungsberichte von Therapeuten und Betroffenen.“


Neuer ideeller Partner: Der AT Verlag (+ Rabatt für Mitglieder)

Text & Foto: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT

Das Netzwerk von FOOD MOVEMENT erweitert sich erneut. Es freut uns sehr, den AT Verlag in den Kreis unserer ideellen Unterstützer*innen aufnehmen zu dürfen.

Vor allem den Schweizerinnen und Schweizern ist der AT Verlag mit grosser Wahrscheinlichkeit bekannt. Der Verlag wurde 1978 als Buchverlag der Aargauer Tagblatt AG gegründet – daher auch die Initialen AT. Seit 1996 ist er Teil des Medienkonzerns CH Media AG mit Sitz in Aarau in der Schweiz. Seit 2002 gibt es zusätzlich ein Verlagsbüro in München.

Das Programm des AT Verlags umfasst Themenbereiche, die wunderbar zum ganzheitlichen Ansatz von FOOD MOVEMENT passen: Kochen, Heilkunde, Naturerfahrung/Pflanzen, Gestalten mit der Natur/Werken sowie Schweiz/Wandern/Reisen.

Wir haben bereits das Buch Essbare Stadt von Maurice Maggi vorgestellt, und demnächst folgt die Buchbesprechung von „Essen, Geniessen, Gesund bleiben“ von Laura Koch – dem passenden Buch zu FOOD MOVEMENT schlechthin.

Alle, die ihre Mitgliedschaft bei FOOD MOVEMENT erneuern oder uns neu mit einer Mitgliedschaft unterstützen möchten, profitieren vom 22. Februar bis 22. März 2019 von einem Rabatt von 20 %.

Sobald die Anmeldung bei uns eintrifft, erhalten neue Mitglieder einen Code, der zum Einkauf des gesamten Sortiments auf der Website des AT-Verlages mit Rabatt berechtigt.

Am besten geht ihr schon mal stöbern!

Interview mit Antonius Conte von NaturKraftWerke

Text & Interview: Petra Müller, Geschäftsleitung FOOD MOVEMENT
Foto: Camille Pivac


Irgendwann letztes Jahr habe ich aus Neugier mit Antonius Conte Kontakt aufgenommen. Ich kannte die Produkte seiner Firma NaturKraftWerke schon lange, zu der Zeit war ich grad wild auf seinen Löwenzahnwurzel- und Chicorée Kaffee. Durch meine Tätigkeiten mit FOOD MOVEMENT und Freakfood wollte ich den Mann hinter dieser Firma und dem leckeren Kaffee endlich mal kennenlernen.

Schon nach wenigen Minuten unseeres Telefongespräches merkte ich: Das wird spannend. Antonius ist ein alter Hase, was spezielle, biologische Nahrungsmittel und den Handel mit Lebensmitteln angeht. Er machte schon „Superfoods“, als es den Begriff noch gar nicht gab. Schon 1979 hat er sich ohne tierische Produkte ernährt – ziemlich ungewöhnlich!

Aber ich möchte hier lieber Antonius das Wort übergeben. Klar ist, dass wir sicher weiterhin in Kontakt bleiben werden, und das nicht bloss, weil er FOOD MOVEMENT mit seiner Firma als Mitglied unterstützt.

Und jetzt wünschen wir viel Vergnügen und – wer weiss, vielleicht sogar neue Einsichten – mit diesem spannenden Interview.

Lieber Antonius, vor vielen Jahren hast du eine Ausbildung zum Heilpraktiker absolviert. Was hat dich damals dazu bewogen, diesen Weg einzuschlagen?
1979 beschloss ich von heute auf morgen, keine tierischen Produkte mehr zu konsumieren. Ich war damals von Zen Buddhismus fasziniert und wollte spirituell vorwärtskommen. Dabei entdeckte ich ganz nebenbei die medizinische Kraft der Lebensmittel. Wobei ich ja nicht körperlich krank, sondern von kulturellen Motiven bewegt war. Aber ich hatte seit Jahren Angst, Existenzangst, Platzangst, Panik, anfallsartig und chronisch. Kurz nach der Ernährungsumstellung war dieser ganze Spuk weg. 1982 landete ich nach einem Trip über Amerika in Berlin und blieb dort 15 Jahre. Am Ende dieser Zeit, nach viel Trial and Error, Irrungen und Wirrungen, machte ich da den deutschen Heilpraktiker. Für mich war es eine Antwort auf das ermüdende Grossstadtleben und eine Rückbesinnung auf die anfänglichen Erfahrungen mit Ernährung.

Was hat sich seit deiner Ausbildung in Sachen Ernährung verändert, und wo stehst du in Sachen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden heute?
Ich fahre einen kontroversen und paradoxen Kurs. Nach über 25 Jahren veganer und vegetarischer Ernährung bin ich heute genussorientierter und kreativer Flexitarier mit reduziertem Anteil tierischer Produkte und wenig bis null Zucker. Manchmal esse ich tagelang vegan. Aber ich probiere gerne alles Mögliche aus. Essen ist auch Kulturgeschichte und das fasziniert mich.

Ich habe Phasen und Epochen, wo etwas in den Vordergrund kommt und dann wieder verschwindet. Es ist wie eine Entdeckungsreise, unterhaltsam und unbeschwert mit wundersamen Offenbarungen, aber auch Ernüchterungen und Enttäuschungen. Orientiert bin ich durch Instinkt in Kombination mit Wissen und Vorlieben. Wenn ich in einen grossen Laden gehe, weiss ich gleich, was ich will und was nicht. Manchmal werde ich auch zu etwas verführt und mache eine Dummheit. Wichtig ist mir, mich frei zu fühlen, ohne Diktat einer Ernährungslehre oder eines Glaubens über Richtig und Falsch oder dass am Ende als Lohn Gesundheit, gar Erlösung und ewiges Leben winkt.

Meine Ausbildung hat in erster Linie das Staunen vergrössert über unser Leben. Und es waren vor allem die Naturwissenschaften und die Medizingeschichte, die mich inspirierten. Ich bin dadurch von Schwurbel und Leichtgläubigkeit freigekommen, denen man leider in naturheilkundlich orientierten Szenen oft begegnet. Essenziell ist für mich, mich von etwas Lebendigem zu ernähren. Zum Beispiel kann ein tierisches Produkt sehr lebendig sein und ein veganes Produkt sehr tot. Ich vermeide starre oder religionsartige Konzepte und ich vermeide schluckfertige Nahrung.

Kennst du Menschen, bei denen dank spezifischer Ernährung eine Linderung erreicht werden konnte?
Ich habe 10 Jahre als Heilpraktiker praktiziert. Mein Ziel war immer, nach einer symptomorientierten Behandlung, die den Krankheitsdruck abmildern sollte, mit Ernährung an die Basis zu kommen. Das ist zu etwa 50 % gelungen, d. h. viele Klienten konnten ihre Gesundheit neu aufbauen und erhalten. Aber zu 50 % hat es nicht geklappt. Ernährung ist intimer als Sex. Da lassen sich viele einfach nicht ein. Und Gewohnheiten zu ändern oder Süchte zu überwinden ist die eigentliche Krux. Wenn man das schafft, muss man auch nicht zum Arzt, auch nicht zum Heilpraktiker. Souveränität und volle Selbstverantwortung ist das Ziel und ich glaube der wichtigste Teil unserer Gesundheit. Gesundheit ist nicht konsumierbar, sie setzt Kreativität voraus.

Gibt es deiner Ansicht nach spezifische Ernährungs-„Regeln“, die du als besonders wichtig und/oder wirksam empfindest?
Abwechslung, Vielfalt, Bio, frisch, jahreszeitengerecht, selbergemacht, keine Massen- und Convenienceprodukte, nicht knabbern/snacken, nicht zu viel essen, langsam essen, geniessen, auf die Verdauung achten und alles, was nicht funktioniert, weglassen.

Für mich gibt es 5 Punkte: Durchblutung/Gefässe, Knochen/ Bewegungsapparat, Entzündungen, Stimmung/Psyche, Gedächtnis. Wenn da etwas nicht stimmt, sollte man aktiv werden. Diese Regelkreise erreicht man alle mit Ernährung. Natürlich gibt es noch viel mehr, aber diese 5 Themen erscheinen mir als wirkmächtig, fast alles andere folgt daraus. Ich würde übrigens ni,e jemandem sagen mach das oder dies. Gesundheit hat auch etwas mit Bildung und – wie gesagt – Kreativität zu tun. Man muss selber Bücher lesen, aber nicht nur oberflächliche Ratgeberliteratur, mit denen viele Verlage einen Haufen Geld verdienen, sondern möglichst Originalliteratur. Man muss sich in einer gewissen Tiefe auseinandersetzen und dadurch selber Herr der Lage sein. Es ist wichtig, sich kontrovers zu informieren und den Stoff selber zu sortieren und eine eigene Kompetenz aufzubauen. Nicht einfach etwas glauben!

Was auch unterschätzt wird: Hypochondrie ist eine dauernde Selbsthypnose. Lieber dem Körper vertrauen! Nicht ständig über Gesundheit nachdenken. Gesundheit ist wie Geld, gib es aus und es kommt zurück. Gesundheit sollte nicht gespart, sondern für etwas eingesetzt werden.

Hast du persönlich positive Erfahrungen mit einer bestimmten Ernährungsweise gemacht?
Mit Makrobiotik habe ich sehr befreiende Erfahrungen gemacht, wegen der Reduziertheit, obwohl das System paternalistisch und kulturell überheblich ist. Ayurveda mag ich auch. In der traditionellen italienischen Küche sind ebenso viele Schätze versteckt. Damit meine ich nicht die weltweite Ultradominanz von Pizza und Pasta. Aber über Parmesan könnte man sich schon mal Gedanken machen oder über die italienische Gemüseküche oder die herrlichen Kräuter wie Thymian, Oregano, Basilikum, Salbei, Rosmarin, die in vielen Gerichten vorkommen. Ich habe vor ein paar Jahren die Weltküche (www.weltkueche.bio) gegründet. Die Idee dahinter ist, die genialen und bewährten Praktiken verschiedener Landes- und Volksküchen wertschätzend zu kombinieren. Die Weltküche ist eine charmante Opposition gegen Kampf und Krieg der Kulturen, Religionen, Ideologien. Ich lebe von der Idee, dass sich eines Tages alle Menschen und alle Lebensarten auf gleicher Augenhöhe begegnen und viele Menschen öfters mal was zusammen kochen.

Welche sonstigen Faktoren, abgesehen von der Ernährung, erachtest du als wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden?
Herausfinden, was man wirklich will und es tun.

Du hast bereits 1996 die Firma NaturKraftWerke gegründet. Was war damals deine Vision, und wie sieht sie heute aus?
Durch das Do-it-your-self Prinzip für Haus und Bau, das Mitte der 70iger Jahre aufkam, schwebte mir schon lange eine Art Do-it-your-self -Konzept für die Gesundheit und Körperpflege, eine moderne Art von Hausapotheke, vor. Ein Sortiment an Basisprodukten, mit denen man effektiv Einfluss nehmen kann auf das Wohlbefinden. Unser erster Claim war etwas mit «Volksgesundheit» und «Ethnomedizin». Ich wollte einen Bausatz kreieren mit hilfreichen Mitteln aus aller Welt. Da bekam ich aber schnell Ärger mit den Behörden. Alternative Pharmazie hat mich lange fasziniert, aber es wurde mir rechtlich zu kompliziert und ich wollte nicht subversiv arbeiten. Ich ruderte zurück auf Lebensmittel. Lebensmittel haben ein pharmazeutisches Potenzial. Man darf bei uns nur keine Werbung darüber machen.

Was möchtest du FOOD MOVEMENT auf den Weg mitgeben?
Unsere Geschichte nicht vergessen: Christen ermordeten mehr Christen als seinerzeit die Römer oder später die Osmanen. Das Bedürfnis zu einer überlegenen Elite zu gehören, kann man am Calvinismus ablesen. Es macht mich traurig und enttäuscht, dass viele Menschen immer noch so konditioniert sind und meinen, dass sie etwas Besseres sind, wenn sie sich in ein vielversprechendes Regelkonzept einordnen. Das ist wohl eine Art negatives mentales Erbe. Bei Calvin war es vorbestimmt, ob man zu den Erwählten oder den Verworfenen gehört. Dementsprechend haben sich viele Menschen verhalten und erzeugten die entsprechenden äusserlichen Anzeichen, dazu gehörte Reichtum und Wohlstand. Nach dem Soziologen Max Weber soll das eine der wesentlichen Grundlagen des Kapitalismus und des Gewinnstrebens sein. Wenn Leute heutzutage predigen und glauben, dass Rohkost, Paläo, Keto, Veganismus oder weiss was das einzig Wahre ist, kommen mir die Glaubenskonflikte der Vergangenheit in den Sinn. Der Toleranzerlass, bzw. die Religionsfreiheit wurde zuerst in England realisiert, weil sich dort die evangelikalen Sekten dauernd die Köpfe einschlugen. Bei der Weltküche laden wir bewusst alle Ernährungsstile ein und stiften Pluralismus und Toleranz.

Verrätst du uns noch dein Lieblingsessen?
Das ist jetzt sentimental und keine Gesundheitsempfehlung, obwohl dieses Essen in gewisser Weise psychoaktiv ist und damit Wohlbefinden erzeugen kann. Ich hatte eine italienische Grossmutter, meine geliebte Nonna. Momentan ist mein Lieblingsessen eine klassische, gut gemachte Bolognese mit Spaghetti.

Ganz herzlichen Dank für dieses Interview, lieber Antonius!




HEALTHY FRIDAY // FOOD: Weihnächtliches Sauerteigbrot mit Nüssen & Trockenfrüchten

Text, Rezept & Fotos: Madlen Witzig, cook & more

Obwohl ich in der TCM-Ernährungsberatung den meisten KlientInnen von zuviel Brot eher abrate, geht zwischendurch doch nichts über ein leckeres Stück selbst gebackenes Brot. Und wenn möglich natürlich mit einem Sauerteig – ja, ich geb’s zu, beim Bäcker ein Brot zu holen geht schneller – aber zwischendurch den (kleinen) Aufwand auf sich zu nehmen und ein Brot selbst zu backen lohnt sich auf jeden Fall!

Warum Sauerteig?
Die im Mehl enthaltenen Vitalstoffe lassen sich mit einer Sauerteigkultur, d. h. mit hauseigenen Hefe- und Milchsäurebakterien, am besten verwerten. Vor allem in der Schale des Getreidekorns sind zahlreiche Mineralien wie Eisen, Magnesium und Phosphor an Phytinsäure gebunden. Durch die Aktivierung des Enzyms Phytase wird die Phytinsäure für uns aufgespalten und macht die wichtigen Nährstoffe für uns besser verfügbar.

Auch sind Sauerteigbrote viel länger haltbar, da die Milchsäurebakterien die Bildung von Schimmelpilzen verlangsamen. Nebst Milchsäure wird bei einer Sauerteigführung auch Essigsäure gebildet. Damit der Sauerteig nicht zu sauer wird, d. h. zuviel Essigsäure bildet, ist eine Teigführung bei ca. 24 – 28 Grad notwendig. Kühlere Gärtemperaturen lassen den Teig saurer werden, was uns häufig nicht sehr gut schmeckt.

Brot & TCM
In der TCM wird vom häufigen Genuss von Brot und Brotmahlzeiten meist abgeraten, da viele von uns sowieso viel und regelmässig Brot essen. Gemäss der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) erzeugt Brot pathogene Feuchtigkeit im Körper. Das bedeutet, Brot ist schwer zu verdauen und bleibt dadurch länger im Körper liegen, was zu Feuchtigkeit führen kann.

Wenn du dich nach dem Genuss von Brot unwohl fühlst, lass das Vollkornbrot weg und geniesse ein Stück Urdinkel- oder Ruchbrot. Oder – wie du oben schon gelesen hast – ein Stück Sauerteig-Brot, das durch die Fermentierung besser bekömmlich wird.

Wenn du Brot isst, empfehle ich dir, das frische Brot – ich weiss, es schmeckt himmlisch knusprig und fluffig – 2 bis 3 Tage liegen zu lassen, das Brot zu toasten und anstelle von Käse und Aufschnitt einen Hummus von Linsen oder (Kicher-)Erbsen dazu zu geniessen. Ich empfehle dir jedoch grundsätzlich, auf häufige und regelmässige Brotmahlzeiten (Sandwich-Lunch oder Café Complet) zu verzichten und besser eine Suppe oder einen Eintopf zuzubereiten und ein Stück Brot als Beilage zu geniessen.

Ein warmes Frühstück mit Rührei, Omelett oder Porridge anstelle von Anke-Schnitteli versteht sich von selbst;-) …. auch die schmecken zwischendurch lecker und mit einer selbstgemachen Konfitüre erst recht!

Nun aber zurück zum Brot und meinem Rezept für dich.

Zur Vorweihnachtszeit passt gut ein Sauerteigbrot mit Trockenfrüchten und Nüssen und einer Prise Zimt und Kardamom für das würzige Extra! Das Brot schmeckt herrlich zum Apéro mit etwas (Ziegen-)käse oder einem Hauch Butter. Ein Sauerteig-Brot lässt sich wie folgt zubereiten – wichtigste Zutat: Geduld!

Sauerteig-Starter
100 g Roggenmehl (frisch gemahlen)
100 g Roggenschrot (frisch gemahlen)
250 ml Wasser

Alle Zutaten zu einem Brei verrühren, in ein Konfiglas füllen und mit lose aufgelegtem Deckel bei Zimmertemperatur 3 – 5 Tage stehen lassen. Sobald sich Bläschen bilden, beginnen die guten Bakterien zu «arbeiten» und der Starter ist zur weiteren Verarbeitung bereit.

Sauerteig-Vorteig
500 g Roggenmehl (frisch gemahlen)
1 – 2 Tassen Sauerteig-Starter
ca ½ l Wasser

Die Zutaten zu einem klebrigen Brei verrühren und bei Zimmertemperatur mind. 12 Stunden gehen lassen. Dem Vorteig gleichviel «Starter» entnehmen, wie anfangs beigefügt wurde. Der Vorteig ist in einem Glas verschlossen und im Kühlschrank aufbewahrt 2-3 Wochen haltbar. Zwischendurch umrühren und mit etwas Roggenmehl «füttern». Wenn Du zuviel Vorteig hast, den Rest einfach kompostieren, auch Dein Garten freut sich!

Sauerteig-Brot
500 g Mehl (z. B. Roggen, Dinkel, Buchweizen-Mischung – frisch gemahlen)
1 – 2 TL Meersalz
ca. ¼ l Wasser
Nach Belieben: Getrocknete Datteln, Feigen, Aprikosen, Rosinen, Cranberries, Baumnüsse, Haselnüsse, Sonnenblumen- oder Kürbiskerne, je eine Prise Zimt und gemahlener Kardamom

Das Mehl, Wasser und Salz mit dem Vorteig mischen und nochmals mindestens 1 Std. bei Zimmertemperatur gehen lassen. Trockenfrüchte und Nüsse beigeben, den Teig in 3 Stücke teilen, Mehl auf die Arbeitsfläche geben und Brote formen. Nochmals ca. ½ Std gehen lassen.

Ofen auf 180 Grad vorheizen (Umluft). Brote ca. 15 Min. auf der zweituntersten Rille backen. Temperatur auf 160 Grad reduzieren und nochmals ca. 10 Min. fertig backen.

Gutes Gelingen und eine genussvolle Vorweihnachtszeit!

Sachbuch: HOW NOT TO DIE von Dr. Michael Greger

Text & Foto: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT

Heute möchten wir euch ein nicht ganz neues, aber sehr besonderes Buch vorstellen. Es trägt einen Titel, der augenzwinkernd zu verstehen ist: HOW NOT TO DIE (deutsch: wie nicht sterben). Der Autor, Dr. Michael Greger, ist manchen von euch vielleicht bereits bekannt durch seine Website nutritionfacts.org, wo er kurze Videos zu einzelnen Lebensmitteln oder Gesundheitsthemen veröffentlicht. Immer basierend auf Studien deckt Greger Mythen auf, erklärt Zusammenhänge, er erstellt Ranglisten gesunder oder weniger gesunder Lebensmittel und ist leidenschaftlicher Vertreter der Philosophie, dass Nahrung Medizin sein kann.

Der Untertitel von HOW TO DIE erklärt perfekt dessen Inhalt und Intention: «Entdecken Sie Nahrungsmittel, die Ihr Leben verlängern und bewiesenermassen Krankheiten vorbeugen und heilen.»

Dan Buettner, der Gründer der Blue Zones (an welchen Orten der Welt die gesündesten/ältesten Menschen leben), meint auf dem Buchumschlag: «Mit Abstand das beste Buch, dass ich je über Ernährung und Diäten gelesen habe.»

Hintergrund dieses passionierten Tuns ist wie so oft eine persönliche Erfahrung. Als Greger noch ein Kind war, erlebte er, wie die Ärzte die Hoffnung für seine 65-jährige Grossmutter aufgegeben hatten. Sie wurde nach mehreren Herzoperationen als Patientin von «Herzerkrankung im Endstadium» im Rollstuhl nach Hause geschickt, weil sie keinen weiteren Eingriff mehr machen konnten. Sie wurde aufgegeben.

Das Glück wollte es, dass die Grossmutter zuhause eine Fernsehsendung über Nathan Pritikin sah, ein Pionier der sogenannten Lifestyle Medicine. Pritikin hatte soeben ein Zentrum in Kalifornien eröffnet. Im Fokus standen eine pflanzenbasierte Diät und regelmässiges Training. Die verzweifelte Grossmutter von Greger wollte das ausprobieren. Man schob sie im Rollstuhl in das Zentrum, und wenige Wochen lief sie eigenfüssig aus dem Zentrum heraus.

Michael Greger wollte nicht Arzt werden, weil er sah, wie krank seine Grossmutter wurde, sondern weil er mitbeobachten durfte, wie sie wieder gesünder wurde.

HOW NOT TO DIE behandelt die wichtigsten Erkrankungen der westlichen Welt, und so sind auch die Kapitel aufgeteilt – immer mit dem Zusatz «überlisten» (also wie wir diese Krankheiten überlisten können):

– Herzerkrankungen
– Lungenkrankheiten
– Hirnkrankheiten
– Krebsarten des Verdauungssystems
– Infektionen, Diabetes
– Bluthochdruck
– Nierenerkrankungen
– Brustkrebs
– Suizidale Depressionen
– Prostatakrebs
– Parkinson
– Iatrogene Krankheiten (oder nicht an Ärzten sterben)

Greger schafft es, uns von den positiven Möglichkeiten einer pflanzlichen Ernährungsweise zu berichten, ohne dass er als ein Hardcore-Veganer dasteht. Obwohl er sich selbst pflanzlich, also vegan, ernährt. Er erklärt es unter anderem so: «Über Millionen Jahre hinweg war unsere Ernährung hauptsächlich vom Verzehr von Grünzeug geprägt, sprich Wildpflanzen einschliesslich dunkelgrüner Blattgemüse, also hat sich der menschliche Körper vermutlich so entwickelt, dass er Mahlzeiten mit Gemüse gleichsetzt. Wenn Gemüse in unser Verdauungssystem gelangt, wirkt dies wie ein Signal, das Immunsystem zu stärken. Wenn wir keine Pflanzen mit jeder Mahlzeit essen, arbeiten wir wahrscheinlich der Strategie unseres Körpers entgegen, die darauf abzielt, uns zu schützen.»

Für jede dieser erwähnten Krankheitsarten erfahren wir Tipps, wie wir dem Risiko mit pflanzlichen Lebensmitteln entgegenwirken können. Wir lernen viel über die Wirkung von Ballaststoffen, wie Safran bei Alzheimer helfen kann, weshalb Kurkuma bei Darmkrebs relevant sein kann, welche Lebensmittel vor hohem Blutdruck schützen (z.B. gemahlene Leinsamen), und was grünes Gemüse mit Krebs zu tun hat.

Picken wir eine dieser Krankheiten heraus: Brustkrebs. Wie können wir diesen gemäss Greger überlisten?

Hierfür hat das American Institute for Cancer Research Empfehlungen erarbeitet:
«Ernährungsweisen, die auf vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln basieren – Gemüse, Vollkorngetreide, Obst und Bohnen – senken das Risiko, an vielen verschiedenen Krebsarten und weiteren anderen Krankheiten zu erkranken.»

Eine Studie mit 30’000 Frauen nach der Menopause über sieben Jahre hat ergeben, dass drei Faktoren wesentlich sind, das Brustkrebsrisiko zu mindern (nämlich um 62 %): eingeschränkter Alkoholkonsum, der Verzehr von hauptsächlich pflanzlichen Lebensmitteln sowie das Beibehalten eines normalen Körpergewichts.

Wir erfahren zudem im Detail, wie Ballaststoffe, grünes Gemüse, Leinsamen, Soja und Pilze das Brustkrebsrisiko mindern können – nebst Bewegung.

In einem zweiten Teil des Buches präsentiert Michael Greger sein «Tägliches Dutzend»: Die 12 Lebensmittel, deren Verzehr er täglich empfiehlt – und weshalb:

– Bohnen
– Beeren
– Obst
– Kreuzblütlergemüse (Blumenkohl, Broccoli, Grünkohl, Brunnenkresse, Rosenkohl, Rotkohl etc.)
– Grünes Blattgemüse
– anderes Gemüse
– Leinsamen
– Nüsse und Samen
– Kräuter und Gewürze
– Vollkorn
– Getränke
– Bewegung (dies der einzige Punkt, den wir nicht essen können)

Immer wieder lesen wir kleine Exkurse: Über die gesundheitlichen Vorteile von Essig, von Pilzen, Zwiebeln und Knoblauch, aber auch ideale Zubereitungsarten und Strategien, wie man Kindern vielleicht dazu bringen kann, mehr Gemüse zu essen.

Ergänzend ist zwischenzeitlich auch ein Kochbuch von Dr. Greger erschienen. Wer seinen Konsum des täglich empfohlenen Dutzend spielerisch überprüfen mag, dem sei die kostenlose App empfohlen. Wer täglich einen Grossteil oder gar alle dieser Lebensmittel auf dem Teller hat, hat mit grosser Wahrscheinlichkeit gar keinen Platz mehr für Ungesundes.

App Dr. Greger’s Daily Dozen für Android 

App Dr. Greger’s Daily Dozen für Apple

Das Buch liest sich gut, Greger pflegt einen süffigen und auch unterhaltsamen Stil. Meines Erachtens müsste es zur Pfichtlektüre für jeden Arzt werden. Wenn in deiner Familie eine oder mehrere dieser Krankheiten die Runde macht, würde ich nicht zögern, wenigstens die dich betreffenden Kapitel im Sinne von wertvoller und Lebensqualität steigernder Gesundheitsvorsorge zu lesen.

Doku-Serie von FOOD MATTERS

Text: Petra Müller, Geschäftsleitung FOOD MOVEMENT

Wer genügend englisch versteht, dem können wir diese Filmreihe von FOOD MATTERS TV empfehlen. In 48 Minuten wird in der ersten Episode aufgezeigt, welche gesundheitlichen Folgen unsere Ernährungsweise für uns haben kann.

Mit dabei auch die beeindruckende Geschichte des Tennisspielers Novak Djokovic. Mit Beiträgen von Dr. Mark Hyman, Dr. William Davis, Dr. Libby Weaver, Dr. Josh Axe und Vani Hari aka Food Babe.

Den Film kann man sich noch bis Sonntagabend, den 11. November 2018 gratis und ohne Maileinschreibung anschauen.

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Herbstliche Pasta mit Rosenkohl, Baumnüssen & Feta

Rezept & Foto: My Coach

Zutaten für 2 Personen
500 g Rosenkohl, gerüstet und halbiert
1 EL Olivenöl
Salz & Pfeffer
Paprikapulver
2 EL Baumnüsse, gehackt
120 g Vollkornpasta
wenig Balsamico Essig
80 g Feta, zerbröselt

Zubereitung
1. Ofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Einen grossen Topf mit Wasser für die Pasta aufsetzen.

2. Den gerüsteten, halbierten Rosenkohl auf einem mit Backpapier belegten Blech
auslegen. Olivenöl darüber träufeln, leicht salzen, pfeffern und etwas Paprika
darüber streuen. In den Ofen schieben, insgesamt ca. 20 Min. backen (bis der
Rosenkohl leicht bräunlich ist). Nach der Halbzeit den Rosenkohl mit einer
Bratschaufel wenden, die gehackten Baumnüsse darüber streuen und fertig
backen.

3. In Zwischenzeit die Vollkornpasta nach Packungsanleitung al dente kochen.

4. Pasta auf Tellern anrichten, Rosenkohl mit Baumnüssen darauf geben. Ganz
wenig Balsamico Essig darüber träufeln, Feta darüber bröseln.

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Cacao Hazelnut Hug

Text, Rezept & Fotos: Laura Wright vom Blog The First Mess

I’ve been turning to some sort of herbal coffee concoction around 3 p.m. or so pretty much every day – sometimes just simple with a splash of non-dairy milk/creamer and sometimes blended up into something a bit more elaborate like this. It gets me through that hangry slump that sometimes has me contemplating a trip to the convenience store for a salty snack. This is the time of year that I start craving new routines and an overall fresh glance at my day-to-day. This little sip tends to lead to a definitive pause. I enjoy this one slowly, and I find that I’m much less likely to go for a late night snack when I take the time to enjoy it. Weird? I don’t know. It works for me in a big way.

Cacao Hazelnut Hug with Herbal Coffee

Ingredients for 1 person
1 teaspoon hazelnut butter
1 teaspoon coconut butter
1 tablespoon raw cacao powder
1 tablespoon Dandy Blend or Teeccino (or other herbal coffee)
3 tablespoons non-dairy milk
tiniest pinch of salt
sweetener to taste (1 Medjool date or a teaspoon of maple syrup, for example)
1 cup boiling water

In an upright blender, combine the hazelnut butter, coconut butter, cacao powder, herbal coffee, non-dairy milk, salt, sweetener of choice, and boiling water. Close the lid and slowly bring the speed up to high. Let it go for 30 seconds. Turn the blender off and let the froth settle a bit. Pour the cacao hazelnut hug into your favourite mug and enjoy!

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Kakao Haselnuss Umarmung mit Getreidekaffee

Zutaten für 1 Person
1 TL Haselnussmus
1 TL Kokosmus
1 EL Kakaopulver, ungesüsst
1 EL Getreidekaffee
3 EL pflanzliche Milch
1 kleine Prise Salz
zum Süssen: 1 Medjool-Dattel oder 1 TL Ahornsirup
2,5 dl heisses Wasser

Alle Zutaten in einen Standmixer geben, Deckel drauf und mixen. Den Schaum etwas setzen lassen, dann in die Liebslingstasse giessen und geniessen!

Christine: Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononucleosis)

Einführungstext: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT
Erfahrungsbericht & Foto: Christine Syrad, Reikalein

Es freut uns sehr, euch wieder einen Erfahrungsbericht zeigen zu dürfen. Wir verdanken ihn Madlen Witzig, von der wir bereits einige schöne Rezepte für den HEALTHY FRIDAY zeigen durften. Madlen hat Christine via Sobre Mesa kennengelernt und hat Christine von FOOD MOVEMENT erzählt. Nachdem sie Christines Geschichte mit Pfeifferschem Drüsenfieber und ihrer Ernährungsumstellung erfahren hat, lag die Frage für einen Erfahrungsbericht für FOOD MOVEMENT offenbar auf der Hand – danke vielmal fürs Vermitteln, liebe Madlen!

Christine ist in Japan aufgewachsen und hat in England und Italien studiert. Deshalb ist es ihr leichter gefallen, ihren Erfahrungsbericht auf englisch zu schreiben. Ich werde den Bericht jedoch sobald wie möglich ins Deutsche übersetzen – ich halte euch auf dem Laufenden.

Ich nehme mit allen Personen Kontakt auf, die einen Erfahrungsbericht für uns schreiben. Wenn immer möglich telefonieren oder skypen wir, eher selten ist ein persönliches Treffen möglich. Aber mit Christine hat das geklappt. Da sie im Februar eine Tochter geboren hat und die Zeit mit ihrem Kind noch auskostet, war sie zeitlich flexibel genug, mich sogar bei mir zuhause in Thun zu treffen. Was für ein Luxus, vor allem aber: Was für eine Freude!

Ich habe Christine sofort ins Herz geschlossen. Sie ist eine geistreiche, gescheite, lustige Frau und coole Mutter. Während sich ihr Töchterchen auf einem Deckchen auf der Wiese in unserem Garten selbst beschäftigte (wie erfrischend, Christine ist total entspannt und das Gegenteil einer „Helikoptermutter“), konnte Christine mir ihre Krankheits-Odyssee erzählen.

Immer wieder sind wir jedoch abgeschweift, weil wir uns beide nicht nur leidenschaftlich mit Ernährung und Kochen und Essen befassen, sondern weil wir die Liebe zum Bouldern, Klettern und draussen sein teilen. Das war uns beiden noch nie passiert, dass wir jemanden kennenlernen, der sich ebenfalls in BEIDEN Welten bewegt – normalerweise ist es entweder das Klettern ODER die Ernährung.

Nach drei Stunden regen Austausches waren wir uns einig, diesen Kontakt aufrecht erhalten zu wollen, wir haben uns noch viel zu erzählen!

Ganz herzlichen Dank, liebe Christine, dass du diesen wunderbaren Text für uns verfasst hast. Ich bin mir sicher, dass du für viele Menschen eine Inspiration sein wirst. Und ich kann es kaum erwarten, an einen deiner Fermentationskurse zu kommen, deine Müsterchen, die du mir mitgebracht hast, schmecken unglaublich lecker!

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(Deutsch kommt anschliessend an den englischen Text)

I never imagined persistent illness would be part of my destiny (then again, who does?), since growing up in Japan I remember taking not even a handful, more a pinch, of days off of school and on those rare occasions relying on sleep and hydration to bring me back to working order. Then, all I did was hop on a plane and land myself in a university in the UK. That’s all it took to shake up my near-perfect health track record. Colds, sure, but also bronchitis, tonsillitis and finally mononucleosis, all within a year of becoming a UK resident. Of course, the general student lifestyle was to blame to an extent, but what I hadn’t realised is that while I had boarded a plane to get to where I was, my gut had been subjected to a rollercoaster ride without my realising it.

My diet could not have morphed into something more different to what it was back in Japan. That’s not to say I possessed flawless consumption habits, I was, after all, a teenager with the freedom to spend my own money on junk food, but there were certainly components I was ingesting thanks to my mother that acted as my bulwark against immune system uprisings without my knowing. It took me a good seven years to link my cascading health problems to this initial fountainhead.

So, what became of the ever ill Christine after her first year of university? I’d like to say she’s a thing of the past, but in reality, I am in maintenance mode much of the time. The Christine that existed prior to the Big Gut Upheaval (“BGU”) seems like a mythical creature to the current me. I do manage to keep up a semblance of health control through various means and since it’s thanks to the BGU and all its complications that I’ve uncovered my passion for integrating traditional fermentation methods into my daily kitchen practice, I’m by no means sad about my situation. If anything, since it made me review my eating habits, I’m probably the healthiest I’ve ever been, ironically.

Let’s rewind to the time I got mononucleosis. It’s not exactly uncommon among teenagers, but it is unusual to have doctors send a patient home with antibiotics and no blood test despite them begging them to poke a needle in their arm. Oh, the antibiotics. This was the nuclear bomb that hit my immune system, without a doubt. 56 huge Amoxicillin pills to be taken within a week. This is what I consider the starting point of the aforementioned BGU. I won’t go into the details of the side effects I had to deal with, suffice to say they were intimate and an unwelcome cherry on top of my sick-as-a-dog-sundae. When I finally emerged from the darkness four months later, I was already in Italy enjoying my Erasmus year. A month in, my glands were swollen again and the brain fog was pretty debilitating. No worries, I’ll just do lots of running to keep myself healthy, I told myself. Another month wooshed by and I felt like I was in the film Groundhog Day. Month after month I found myself battling the same symptoms, albeit a little milder than those of the first attack.

It wasn’t until I went to the hospital in Turin that I got the medical attention I’d been so desperately asking for in the UK. Turns out all that running was the worst thing I could have been doing since the Epstein Barr virus can cause your spleen to swell up and high impact sport can result in a rupture. I was taken seriously for the first time since my initial outbreak and was sent home with co-codamol (woohoo!) and antivirals. That was it, no more illness. I was cured! Mononucleosis, like chicken pox, never comes back. End of story.

I wish…turns out that in rare cases it can come back and in even rarer cases it will result in an autoimmune response. Now, had I simply continued to lead a well-balanced lifestyle I might not be writing this. As you might have guessed, my balance was way off kilter for a while and that’s why I can add “Epstein Barr tamer” to my circus CV.

For an overachieving people pleaser like myself, reaching astronomical levels of stress due to an unwillingness to admit defeat is not unknown. Being too dutiful is another character trait flaw that’ll land you in my situation, but I’m Japanese, what does one expect? Working from 07:30 to close to midnight for 6 weeks to try to meet an impossible deadline and in the process giving up all forms of leisure activity and eating takeout pizza doesn’t sound like a good idea, right?

The day after the deadline I was due to fly to Japan. A 12-hour flight awaited me so I thought I’d catch up on all the running I’d been missing out on and went for a 15km run. As soon as I boarded that flight I thought my glands were going to fill the entire cabin. I had awakened the dragon. I was now facing a second monthly visitor – the Epstein Barr tornado that consisted primarily of brain fog so bad I could barely keep track of who I was and sleepiness that saw me do nothing but sleep, hydrate and pee for 34 hours at a time. Yes, 34, not 24. In between bouts I’d try to de-stress by jogging, but that always backfired as soon as my body felt the stress of upping my pace a little. As an avid runner, skier and climber, I’m not exaggerating when I say I thought my life was over. I don’t want to throw about the term “depressed” lightly, but I was really on the precipice of something truly dark.

The optimist in me just carried on and felt reassured by the fact that I was in Switzerland a First World Country known for its medical prowess. Initially I thought nothing of the money I was throwing at various doctors to get to the bottom of my symptoms. Until I had heard for the umpteenth time, “Ms Syrad, the only option is to cut out your tonsils”. Since my swab results had always come back as viral, not bacterial, I was skeptical and good thing too, since a colleague of mine warned me of the effects of firing your immune system’s body guard in the middle of a viral war. She had had that done and the virus simply started wreaking havoc with her lungs instead. A cautionary tale for anyone whose doctor insists on taking out your tonsils when you’re plagued by a virus rather than bacterial infections.

A year into my life with a crippled immune system I turned to the internet. And not just to googling my symptoms ad infinitum and scouring every forum you could possibly imagine, I went ahead and paid a lady in the UK to give me suggestions on how to manage an unruly Epstein Barr tenant. I mean, I knew that the virus would live within me forever, but I didn’t want it holding raves on a monthly basis as it was affecting my ability to work, but more crucially, my ability to enjoy life. This lady calls herself a specialist in the rare phenomenon of repeated bouts of mononucleosis, I had hit the jackpot.

But I was an impatient 23 year old looking for a quick fix, so being told to watch what I eat and cut out half of my favourite foods, like cow’s milk, blue cheese, black tea, mushrooms and sugar almost propelled my depression to the next level. She also recommended I take African immune-balancing herbal pills. When I finally came to terms with all the perceived sacrifices I’d have to make, I gave it a go and found my symptoms improved. Unsurprisingly, this awakened an interest in the effect of food on the body beyond the overused mantra of “you are what you eat”.

At precisely the right moment in my life, Sarah Wilson, whose blog I had been following for a while by then, decided to try giving up fructose to see whether this might help her manage her Hashimoto’s disease. Without knowing whether this would yield results or not, I decided to copy her. I had read the little information that was out there on the topic and was convinced it would do me good. Let me tell you, the realization that you’re completely addicted to sugar is a tough one to swallow. It was far harder than I had expected it to be so I started with a modest goal of one month.

A month went by and my symptoms came and went again, on time, but with less gusto than before. I found that in general I had more energy, could think more clearly in general and was getting better quality sleep. It would have been silly to ignore these benefits, even if my illness was still sticking to its schedule. I extended my goal by a month and my swelling skipped its usual appointment with my glands. Ok, another month, I said. Halfway through the next month I got sick again, but the symptoms were slightly milder and I had gone six weeks, not four, of being symptom-free. The experiment lived on until sugar even started to taste repulsive to me (most commercially produced sweets contain way more sugar than your taste buds even know how to handle). Within a year the frequency dropped to once every three months. Going from twelve to four times a year was no laughing matter.

This is how my personal and very internal crusade against fructose took off. I devoured all the literature I could get my hands on and started making my own desserts with rice syrup and funnily enough, the proponents of this theory were springing up like weeds around me, helping enforce my belief in pursuing this gastronomical sacrifice. The addiction, by the way, still hasn’t gone away and I believe it never will, so while it has got easier to say no to ice cream, I do give in from time to time and am reminded of its hold over me. I am, however, happy to report that I haven’t had a bout of mononucleosis for a good two years now and that’s despite eating some fructose on occasion.

All’s well that ends well, said Shakespeare once, but that was before he knew that 25 year-olds can harbour massive polyps in their intestines without their knowing. I knocked on the proctologist’s door thinking I had developed stage 4 hemorrhoids overnight. A disconcerting amount of pain and blood needs to be present for a young woman to pluck up the courage to go and have the tail end of her intestine checked. Within a month I was put under the knife? and the polyp was extracted and declared benign. Hallelujah. I was told I’d need to have a colonoscopy every year or two to keep an eye on the situation.

Is there a more compelling way to be thrust into the world of gut health than having photos of your large intestine land in your postbox? I somehow doubt it. This brought me full-circle back to the BGU and got me wondering whether the polyp was just bad luck (a very valid possibility) or my cumulative actions had enticed it into existence. For this modern-day Alice in Wonderland, this was arguably a less “attractive” rabbit hole to stick my head down, but it turned out to be most worthwhile and is the reason I am now a self-professed fermentation geek.

As soon as held my breath and dove under the surface to check out the underside of the mircobe iceberg, I knew it was time to start learning to navigate this world as best as a layman can. I quit my job in banking and went home to Japan for a couple of months to absorb as much inspiration and information as I could through producer visits and, happily, through plenty of eating. Experiment after experiment has brought me to a point where I believe I can offer really tasty healthy food (palatability is non-negotiable) along with the corresponding information on the health benefits, which, since we are dealing with nutrition, will be different for everyone. I don’t claim to be able to put together a prescriptive diet for each and every person I try to introduce fermentation to. I do, however, firmly believe in the importance of keeping our microbiota well-fed and balancing its composition of microbes in our favour to ensure a well-functioning immune system.

Luckily, scientists who are far more qualified than I am are currently uncovering the details of how exactly this works and we all stand to benefit from their findings.

I believe you don’t need to rely on doctors or become one yourself to take your general health into your own hands. There are situations in which a doctor will be the only person able to save you or alleviate your pain, but we rely on them too heavily for situations that are out of their control. They are experts at managing symptoms and well-established illnesses, but they cannot be held responsible for controlling every aspect of your genetic makeup or the behaviour that may have led to your current situation. They cannot get to know you better than you know yourself and that’s simply not their job, they were not trained to control the stress factors in your life and force you to eat what suits your palate and gut best. These are matters we as individuals have the power to invest our time, energy and money in (whether you have overflowing means or modest ones) and that is the message I hope to get across in introducing people to the magic of wild fermented food.

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Ich hätte mir nie vorstellen können, dass eine hartnäckige Krankheit Teil meines Schicksals sein würde (wer denkt das schon?), denn weil ich in Japan aufgewachsen bin, habe ich nicht mal eine Handvoll an Schultagen gefehlt. Genügend Schlaf und Flüssigkeit haben jeweils genügt, um mich wieder in Ordnung zu bringen. Alles, was sich dann veränderte, war das: Ich stieg in ein Flugzeug und landete an einer Universität in Grossbritannien. Das war alles, was es brauchte, um meine nahezu perfekte Gesundheitsbilanz aufzuheben. Ein paar Erkältungen, ja sicher, aber auch Bronchitis, Tonsillitis und schliesslich Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose), all das überkam mich innerhalb eines Jahres in Grossbritannien. Natürlich war der allgemeine Studentenlebensstil bis zu einem gewissen Grad schuld, aber ich hatte nicht bemerkt, dass mein Darm während dem Flug nach England eine Achterbahnfahrt war, ohne dass ich es bemerkt hätte.

Meine Ernährung in den UK hätte nicht unterschiedlicher können als derjenigen in Japan. Das heisst nicht, dass ich einwandfreie Konsumgewohnheiten besass. Schliesslich war ich ein Teenager mit der Freiheit, mein eigenes Geld für Junk Food auszugeben. Aber es gab sicherlich Komponenten in meiner japanischen Ernährung, die ich dank meiner Mutter verdaut hatte und die mein Bollwerk für mein Immunsystem waren – ohne, dass ich mir dessen bewusst war. Ich habe gut sieben Jahre gebraucht, um meine kaskadierenden Gesundheitsprobleme mit dieser Quelle in Verbindung zu bringen.

Was wurde also aus der immer kranken Christine nach ihrem ersten Studienjahr? Ich kann sagen, dass sie der Vergangenheit angehört – aber in Wirklichkeit bin ich die meiste Zeit im Wartungsmodus. Die Christine, die vor der „Grossen Darm-Aufruhr“ („GDA“) existierte, erscheint dem heutigen Ich als eine mythische Kreatur. Ich schaffte es mit verschiedenen Mitteln, ein gewisses Mass an Gesundheitskontrolle zu behalten, und da ich dank der GDA und all ihren Komplikationen meine Leidenschaft für die Integration traditioneller Fermentationsmethoden in meine tägliche Küchenpraxis entdeckt habe, bin ich keineswegs traurig über meine Situation. Jetzt bin ich – ironischerweise – wahrscheinlich gesünder denn je.

Lasst mich zurückspulen zu der Zeit, als ich das Pfeiffersche Drüsenfieber bekam. Unter Teenagern ist das nicht ungewöhnlich, aber es ist ungewöhnlich, dass Ärzte einen Patientin ohne Blutuntersuchung, aber mit Antibiotika nach Hause schicken, obwohl sie gebeten wurden, mir doch bitte eine Nadel in den Arm zu stecken. Oh, die Antibiotika. Dies war ohne Zweifel die Atombombe, die mein Immunsystem traf. 56 riesige Amoxicillin-Pillen musste ich innerhalb einer Woche einnehmen. Das ist, was ich für den Ausgangspunkt der genannten GDA halte. Ich werde nicht näher auf die Nebenwirkungen eingehen, mit denen ich mich herumschlagen musste. Ich sage nur, dass sie intim waren und eine sehr unwillkommene Kirsche auf eins sowieso schon krankes Sahnehäubchen. Als ich vier Monate später endlich aus der Dunkelheit auftauchte, war ich bereits in Italien und genoss mein Erasmus-Jahr. Nach einem Monat waren meine Drüsen wieder geschwollen und der Hirnnebel schwächte mich ziemlich. Keine Sorge, dachte ich mir, ich jogge einfach viel, um mich gesund zu halten. Ein weiterer Monat war vorbei und ich fühlte mich wie im Film «Groundhog Day». Monat für Monat kämpfte ich mit den gleichen Symptomen, wenn auch etwas milder als beim ersten Angriff.

Erst als ich in Turin ins Krankenhaus ging, bekam ich die medizinische Betreuung, die ich in Grossbritannien so verzweifelt gefordert hatte. Es stellte sich heraus, dass das Joggen das Schlimmste war, was ich tun konnte, da das Epstein-Barr-Virus dazu führen kann, dass die Milz anschwillt und anstrengender Sport zu deren Bruch führen kann. Zum ersten Mal seit meinem ersten Ausbruch wurde ich ernst genommen und mit Co-Codamol (woohoo!) und Antiviral-Medikamenten nach Hause geschickt. Das wars, keine Krankheit mehr. Ich war geheilt! Das Pfeiffersche Drüsenfieber kommt -wie die Windpocken – nie zurück. Ende der Geschichte.

Schön wärs. Es stellte sich heraus, dass es in seltenen Fällen doch wieder zurückkommen und in noch selteneren Fällen zu einer Autoimmunreaktion führen kann. Hätte ich einfach weiterhin einen ausgeglichenen Lebensstil geführt, hätte ich diesen Bericht wohl nicht schreiben müssen. Wie ihr vielleicht schon vermutet habt, war meine Balance eine Weile ausser Kontrolle, und deshalb kann ich meinem Zirkus-Lebenslauf „Epstein Barr-Bändigerin“ hinzufügen.

Für jemanden wie mich, die es überdurchschnittlich allen recht machen möchte, ist es nicht unbekannt, astronomische Belastungen aufgrund mangelnder Bereitschaft zur Niederlage auf sich zu nehmen. Zu pflichtbewusst zu sein ist ein weiterer Charakterzug, der einem in so eine Situation katapultieren kann. Aber ich bin Japanerin, was erwartet ihr? Wenn man 6 Wochen lang von 7.30 Uhr bis Mitternacht arbeitet, um eine unmögliche Frist einzuhalten, und dabei alle Freizeitbeschäftigungen aufgibt und Take away-Pizza isst – das klingt nicht nach einer guten Idee, oder?

Am Tag nach dieser Deadline musste ich nach Japan fliegen. Ein 12-stündiger Flug erwartete mich, also dachte ich, dass ich all das Joggen vorholen müsse, das ich während des Fluges verpassen würde. Sobald ich das Flugzeug betreten hatte, dachte ich, meine Drüsen würden die gesamte Kabine füllen. Ich hatte den Drachen geweckt. Ich sah mich jetzt einem zweiten monatlichen Besucher gegenüber – dem Epstein Barr-Tornado, der hauptsächlich aus Gehirnnebel bestand, der so schlecht war, dass ich kaum nachvollziehen konnte, wer ich war, und Schläfrigkeit, bei der ich 34 Stunden lang nur schlafen, trinken und pinkeln konnte. Ja, 34, nicht 24. Zwischendurch versuchte ich, durch Joggen Stress abzubauen, aber das hat immer einen Rückschlag ausgelöst, sobald ich mein Tempo etwas erhöhte. Als begeisterte Läuferin, Skifahrerin und Klettererin übertreibe ich nicht, wenn ich dachte: Mein Leben ist vorbei. Ich möchte den Begriff „deprimiert“ nicht leichtfertig benutzen, aber ich war wirklich am Abgrund von etwas sehr Dunklem.

Der Optimist in mir machte einfach weiter und fühlte sich beruhigt durch die Tatsache, dass ich in der Schweiz war, einem Land der Ersten Welt, das für seine medizinischen Fähigkeiten bekannt ist. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, mehrere Ärzte dafür zu bezahlen, um meinen Symptomen auf den Grund zu gehen. Bis ich zum x-ten Mal gehört hatte, „Frau Syrad, die einzige Möglichkeit ist, Ihre Mandeln zu entfernen“. Da die Tupferergebnisse immer als viral und nicht bakteriell zurückgekommen waren, war ich skeptisch. Zum Glück, denn eine Kollegin hatte mich vor den Folgen gewarnt, die Körperwächter des Immunsystems (die Mandeln) mitten in einem «viralen Krieg» zu entfernen. Sie hatte das nämlich getan und das Virus verlagerte sich einfach auf ihre Lungen. Ein abschreckendes Beispiel für jeden, dessen Arzt darauf besteht, die Mandeln herauszunehmen, wenn du von einem Virus geplagt wirst – und nicht von einer bakteriellen Infektion.

Nach einem Jahr meines Lebens mit einem verkrüppelten Immunsystem wandte ich mich an das Internet. Nicht nur, um meine Symptome ad infinitum zu googlen und jedes Forum zu durchsuchen, das man sich vorstellen kann. Ich ging sogar noch weiter und bezahlte eine Dame in Grossbritannien, um mir Vorschläge zu machen, wie man mit einen widerspenstigen Epstein Barr-Untermieter umgeht. Ich wusste zwar, dass das Virus für immer in mir leben würde, aber ich wollte nicht, dass es jeden Monat meine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigte, und mich davon abhielt, das Leben zu geniessen. Diese Dame nennt sich eine Spezialistin für das seltene Phänomen der wiederholten Mononukleose-Anfälle: ich hatte den Jackpot geknackt.

Aber ich war eine ungeduldige 23-Jährige, die nach einer schnellen Lösung suchte, und mir wurde gesagt, dass ich aufpassen solle, was ich esse. Ich verzichtete auf die Hälfte meiner Lieblingsspeisen wie Kuhmilch, Blauschimmelkäse, schwarzer Tee, Pilze und Zucker. Dies führte mich beinahe auf einen nächsten Level meiner Depression. Die Dame empfahl mir auch, afrikanische Kräuterpillen zu nehmen, die mein Immunsystem regulieren würden. Als ich mich schliesslich mit all den wahrgenommenen Opfern arrangierte, versuchte ich das alles und stellte fest, dass sich meine Symptome verbesserten. Es überrascht wohl nicht, dass dies ein Interesse an der Wirkung von Ernährunng auf den Körper weckte, jenseits des überstrapazierten Mantras von „Du bist, was du isst“.

Genau zum richtigen Moment in meinem Leben beschloss Sarah Wilson, deren Blog ich schon eine Weile verfolgt hatte, Fructose aufzugeben, um zu sehen, ob ihr das helfen könnte, ihre Hashimoto-Erkrankung zu bewältigen. Ohne zu wissen, ob dies auch bei mir Ergebnisse bringen würde oder nicht, beschloss ich, es ihr nachzumachen. Ich hatte die wenigen Informationen, die erhältlich waren, über das Thema gelesen und war überzeugt, dass es mir guttun würde. Glaubt mir, die Erkenntnis, dass man total süchtig nach Zucker ist, ist schwer zu schlucken. Es war viel schwieriger, als ich es erwartet hatte, also begann ich mit einem bescheidenen Ziel von einem Monat.

Ein Monat verging und meine Symptome kamen und gingen wieder, wie gewohnt, aber weniger stark als zuvor. Ich stellte fest, dass ich mehr Energie hatte, klarer denken konnte und dass sich meine Schlafqualität verbesserte. Es wäre albern gewesen, diese Vorteile zu ignorieren, selbst wenn meine Krankheit immer noch an ihrem Zeitplan festhielt. Ich verlängerte mein Ziel um einen weiteren Monat und meine Drüsenschwellung übersprang den üblichen Termin. Ok, dann noch ein Monat, sagte ich. In der Mitte des nächsten Monats wurde ich wieder krank, aber die Symptome waren etwas milder und ich war inzwischen sechs Wochen, nicht wie bisher vier Wochen, symptomfrei. Das Experiment dauerte so lange, bis ich Zucker sogar abstossend fand (die meisten kommerziell produzierten Süssigkeiten enthalten viel mehr Zucker, als deine Geschmacksknospen wahrnehmen können). Innerhalb eines Jahres sank die Frequenz meiner Beschwerden auf einmal alle drei Monate. Runter von zwölf zu vier war keine Kleinigkeit.

So begann mein persönlicher und sehr innerer Kampf gegen Fructose. Ich verschlang all die Literatur, die mir in die Hände fiel, und begann, mir meine eigenen Desserts mit Reissirup zu machen. Die Befürworter dieser Theorie schossen wie Unkraut aus dem Boden und halfen mir, meinen Glauben an dieses gastronomische Opfer durchhalten. Die Sucht ist übrigens immer noch nicht weg und ich denke, dass sie immer bleiben wird. Auch wenn es mir leichter fällt, zu Glacé Nein zu sagen, gebe ich von Zeit zu Zeit nach und werde daran erinnert, welche Wirkung Zucker auf mich hat. Es freut mich jedoch sehr, berichten zu können, dass ich seit gut zwei Jahren keinen Mononukleose-Anfall mehr hatte und dass, obwohl ich gelegentlich etwas Fruktose zu mir nehme.

Ende gut, alles gut, sagte Shakespeare einmal, aber das war, bevor er wusste, dass 25-Jährige massive Polypen in ihren Eingeweiden beherbergen können, ohne davon zu wissen. Ich klopfte an die Tür des Proktologen weil ich dachte, ich hätte über Nacht Hämorrhoiden im 4. Stadium entwickelt. Eine beunruhigende Menge an Schmerz und Blut muss vorhanden sein, dass eine junge Frau den Mut aufbringen kann, das Ende ihres Darms untersuchen zu lassen. Innerhalb eines Monats wurde ich unter das Messer gelegt und der Polyp wurde entfernt und für gutartig erklärt. Halleluja. Mir wurde gesagt, dass ich nun jedes Jahr eine Koloskopie machen müsse, um die Situation im Auge zu behalten.

Gibt es eine überzeugendere Möglichkeit, der Welt deine Darmgesundheit zu zeigen, als Fotos von deinem Dickdarm in deinem Briefkasten zu haben? Ich bezweifle es irgendwie. Das brachte mich wieder voll in die GDA zurück und brachte mich dazu, mich zu wundern, ob der Polyp nur Pech war (eine sehr gute Möglichkeit) oder ob meine sich angehäuften Aktionen ihn ins Leben gerufen hatten. Für diese moderne Alice im Wunderland war dies wohl ein weniger «attraktives» Kaninchenloch, um ihren Kopf hineinzustecken, aber es stellte sich als äusserst lohnend heraus und ist der Grund, warum ich jetzt ein selbsternannter Fermentaions-Geek bin.

Sobald ich den Atem angehalten hatte und unter die Oberfläche getaucht war, um die Unterseite des Mikroben-Eisbergs zu untersuchen, wusste ich, dass es an der Zeit war, zu lernen, wie man als Laie durch diese Welt navigieren kann. Ich kündigte meinen Job bei der Bank. Ich ging für ein paar Monate nach Japan, um so viel Inspiration und Informationen wie möglich zu sammeln, indem ich Fermentations-Prodozenten besuchte und glücklicherweise auch, um viel davon zu essen. Experiment für Experiment hat mich zu einem Punkt gebracht, wo ich glaube, dass ich wirklich schmackhafte und gesunde Nahrung anbieten kann (Geschmack ist nicht verhandelbar), zusammen mit entsprechenden Informationen über die gesundheitlichen Vorteile, die, da wir es mit Ernährung zu tun haben, für jeden anders sind. Ich behaupte nicht, in der Lage zu sein, eine ideale Diät für jeden einzelnen zusammenstellen zu können, den ich in die Welt der Fermentation einführe. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, unsere Mikrobiota gut zu ernähren und die Zusammensetzung unserer Mikroben zu unseren Gunsten auszubalancieren, um ein gut funktionierendes Immunsystem zu gewährleisten.

Zum Glück enthüllen Wissenschaftler, die weit mehr qualifiziert sind als ich es bin, derzeit die Details, wie genau das alles funktioniert und wie wir alle von diesen Ergebnissen profitieren können.

Ich hätte mir nie vorstellen können, dass eine hartnäckige Krankheit Teil meines Schicksals sein würde (wer denkt das schon?), denn weil ich in Japan aufgewachsen bin, habe ich nicht mal eine Handvoll an Schultagen gefehlt. Genügend Schlaf und Flüssigkeit haben jeweils genügt, um mich wieder in Ordnung zu bringen. Alles, was sich dann veränderte, war das: Ich stieg in ein Flugzeug und landete an einer Universität in Grossbritannien. Das war alles, was es brauchte, um meine nahezu perfekte Gesundheitsbilanz aufzuheben. Ein paar Erkältungen, ja sicher, aber auch Bronchitis, Tonsillitis und schliesslich Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose), all das überkam mich innerhalb eines Jahres in Grossbritannien. Natürlich war der allgemeine Studentenlebensstil bis zu einem gewissen Grad schuld, aber ich hatte nicht bemerkt, dass mein Darm während dem Flug nach England eine Achterbahnfahrt war, ohne dass ich es bemerkt hätte.

Meine Ernährung in den UK hätte nicht unterschiedlicher können als derjenigen in Japan. Das heisst nicht, dass ich einwandfreie Konsumgewohnheiten besass. Schliesslich war ich ein Teenager mit der Freiheit, mein eigenes Geld für Junk Food auszugeben. Aber es gab sicherlich Komponenten in meiner japanischen Ernährung, die ich dank meiner Mutter verdaut hatte und die mein Bollwerk für mein Immunsystem waren – ohne, dass ich mir dessen bewusst war. Ich habe gut sieben Jahre gebraucht, um meine kaskadierenden Gesundheitsprobleme mit dieser Quelle in Verbindung zu bringen.

Was wurde also aus der immer kranken Christine nach ihrem ersten Studienjahr? Ich kann sagen, dass sie der Vergangenheit angehört – aber in Wirklichkeit bin ich die meiste Zeit im Wartungsmodus. Die Christine, die vor der „Grossen Darm-Aufruhr“ („GDA“) existierte, erscheint dem heutigen Ich als eine mythische Kreatur. Ich schaffte es mit verschiedenen Mitteln, ein gewisses Mass an Gesundheitskontrolle zu behalten, und da ich dank der GDA und all ihren Komplikationen meine Leidenschaft für die Integration traditioneller Fermentationsmethoden in meine tägliche Küchenpraxis entdeckt habe, bin ich keineswegs traurig über meine Situation. Jetzt bin ich – ironischerweise – wahrscheinlich gesünder denn je.

Lasst mich zurückspulen zu der Zeit, als ich das Pfeiffersche Drüsenfieber bekam. Unter Teenagern ist das nicht ungewöhnlich, aber es ist ungewöhnlich, dass Ärzte einen Patientin ohne Blutuntersuchung, aber mit Antibiotika nach Hause schicken, obwohl sie gebeten wurden, mir doch bitte eine Nadel in den Arm zu stecken. Oh, die Antibiotika. Dies war ohne Zweifel die Atombombe, die mein Immunsystem traf. 56 riesige Amoxicillin-Pillen musste ich innerhalb einer Woche einnehmen. Das ist, was ich für den Ausgangspunkt der genannten GDA halte. Ich werde nicht näher auf die Nebenwirkungen eingehen, mit denen ich mich herumschlagen musste. Ich sage nur, dass sie intim waren und eine sehr unwillkommene Kirsche auf eins sowieso schon krankes Sahnehäubchen. Als ich vier Monate später endlich aus der Dunkelheit auftauchte, war ich bereits in Italien und genoss mein Erasmus-Jahr. Nach einem Monat waren meine Drüsen wieder geschwollen und der Hirnnebel schwächte mich ziemlich. Keine Sorge, dachte ich mir, ich jogge einfach viel, um mich gesund zu halten. Ein weiterer Monat war vorbei und ich fühlte mich wie im Film «Groundhog Day». Monat für Monat kämpfte ich mit den gleichen Symptomen, wenn auch etwas milder als beim ersten Angriff.

Erst als ich in Turin ins Krankenhaus ging, bekam ich die medizinische Betreuung, die ich in Grossbritannien so verzweifelt gefordert hatte. Es stellte sich heraus, dass das Joggen das Schlimmste war, was ich tun konnte, da das Epstein-Barr-Virus dazu führen kann, dass die Milz anschwillt und anstrengender Sport zu deren Bruch führen kann. Zum ersten Mal seit meinem ersten Ausbruch wurde ich ernst genommen und mit Co-Codamol (woohoo!) und Antiviral-Medikamenten nach Hause geschickt. Das wars, keine Krankheit mehr. Ich war geheilt! Das Pfeiffersche Drüsenfieber kommt -wie die Windpocken – nie zurück. Ende der Geschichte.

Schön wärs. Es stellte sich heraus, dass es in seltenen Fällen doch wieder zurückkommen und in noch selteneren Fällen zu einer Autoimmunreaktion führen kann. Hätte ich einfach weiterhin einen ausgeglichenen Lebensstil geführt, hätte ich diesen Bericht wohl nicht schreiben müssen. Wie ihr vielleicht schon vermutet habt, war meine Balance eine Weile ausser Kontrolle, und deshalb kann ich meinem Zirkus-Lebenslauf „Epstein Barr-Bändigerin“ hinzufügen.

Für jemanden wie mich, die es überdurchschnittlich allen recht machen möchte, ist es nicht unbekannt, astronomische Belastungen aufgrund mangelnder Bereitschaft zur Niederlage auf sich zu nehmen. Zu pflichtbewusst zu sein ist ein weiterer Charakterzug, der einem in so eine Situation katapultieren kann. Aber ich bin Japanerin, was erwartet ihr? Wenn man 6 Wochen lang von 7.30 Uhr bis Mitternacht arbeitet, um eine unmögliche Frist einzuhalten, und dabei alle Freizeitbeschäftigungen aufgibt und Take away-Pizza isst – das klingt nicht nach einer guten Idee, oder?

Am Tag nach dieser Deadline musste ich nach Japan fliegen. Ein 12-stündiger Flug erwartete mich, also dachte ich, dass ich all das Joggen vorholen müsse, das ich während des Fluges verpassen würde. Sobald ich das Flugzeug betreten hatte, dachte ich, meine Drüsen würden die gesamte Kabine füllen. Ich hatte den Drachen geweckt. Ich sah mich jetzt einem zweiten monatlichen Besucher gegenüber – dem Epstein Barr-Tornado, der hauptsächlich aus Gehirnnebel bestand, der so schlecht war, dass ich kaum nachvollziehen konnte, wer ich war, und Schläfrigkeit, bei der ich 34 Stunden lang nur schlafen, trinken und pinkeln konnte. Ja, 34, nicht 24. Zwischendurch versuchte ich, durch Joggen Stress abzubauen, aber das hat immer einen Rückschlag ausgelöst, sobald ich mein Tempo etwas erhöhte. Als begeisterte Läuferin, Skifahrerin und Klettererin übertreibe ich nicht, wenn ich dachte: Mein Leben ist vorbei. Ich möchte den Begriff „deprimiert“ nicht leichtfertig benutzen, aber ich war wirklich am Abgrund von etwas sehr Dunklem.

Der Optimist in mir machte einfach weiter und fühlte sich beruhigt durch die Tatsache, dass ich in der Schweiz war, einem Land der Ersten Welt, das für seine medizinischen Fähigkeiten bekannt ist. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, mehrere Ärzte dafür zu bezahlen, um meinen Symptomen auf den Grund zu gehen. Bis ich zum x-ten Mal gehört hatte, „Frau Syrad, die einzige Möglichkeit ist, Ihre Mandeln zu entfernen“. Da die Tupferergebnisse immer als viral und nicht bakteriell zurückgekommen waren, war ich skeptisch. Zum Glück, denn eine Kollegin hatte mich vor den Folgen gewarnt, die Körperwächter des Immunsystems (die Mandeln) mitten in einem «viralen Krieg» zu entfernen. Sie hatte das nämlich getan und das Virus verlagerte sich einfach auf ihre Lungen. Ein abschreckendes Beispiel für jeden, dessen Arzt darauf besteht, die Mandeln herauszunehmen, wenn du von einem Virus geplagt wirst – und nicht von einer bakteriellen Infektion.

Nach einem Jahr meines Lebens mit einem verkrüppelten Immunsystem wandte ich mich an das Internet. Nicht nur, um meine Symptome ad infinitum zu googlen und jedes Forum zu durchsuchen, das man sich vorstellen kann. Ich ging sogar noch weiter und bezahlte eine Dame in Grossbritannien, um mir Vorschläge zu machen, wie man mit einen widerspenstigen Epstein Barr-Untermieter umgeht. Ich wusste zwar, dass das Virus für immer in mir leben würde, aber ich wollte nicht, dass es jeden Monat meine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigte, und mich davon abhielt, das Leben zu geniessen. Diese Dame nennt sich eine Spezialistin für das seltene Phänomen der wiederholten Mononukleose-Anfälle: ich hatte den Jackpot geknackt.

Aber ich war eine ungeduldige 23-Jährige, die nach einer schnellen Lösung suchte, und mir wurde gesagt, dass ich aufpassen solle, was ich esse. Ich verzichtete auf die Hälfte meiner Lieblingsspeisen wie Kuhmilch, Blauschimmelkäse, schwarzer Tee, Pilze und Zucker. Dies führte mich beinahe auf einen nächsten Level meiner Depression. Die Dame empfahl mir auch, afrikanische Kräuterpillen zu nehmen, die mein Immunsystem regulieren würden. Als ich mich schliesslich mit all den wahrgenommenen Opfern arrangierte, versuchte ich das alles und stellte fest, dass sich meine Symptome verbesserten. Es überrascht wohl nicht, dass dies ein Interesse an der Wirkung von Ernährunng auf den Körper weckte, jenseits des überstrapazierten Mantras von „Du bist, was du isst“.

Genau zum richtigen Moment in meinem Leben beschloss Sarah Wilson, deren Blog ich schon eine Weile verfolgt hatte, Fructose aufzugeben, um zu sehen, ob ihr das helfen könnte, ihre Hashimoto-Erkrankung zu bewältigen. Ohne zu wissen, ob dies auch bei mir Ergebnisse bringen würde oder nicht, beschloss ich, es ihr nachzumachen. Ich hatte die wenigen Informationen, die erhältlich waren, über das Thema gelesen und war überzeugt, dass es mir guttun würde. Glaubt mir, die Erkenntnis, dass man total süchtig nach Zucker ist, ist schwer zu schlucken. Es war viel schwieriger, als ich es erwartet hatte, also begann ich mit einem bescheidenen Ziel von einem Monat.

Ein Monat verging und meine Symptome kamen und gingen wieder, wie gewohnt, aber weniger stark als zuvor. Ich stellte fest, dass ich mehr Energie hatte, klarer denken konnte und dass sich meine Schlafqualität verbesserte. Es wäre albern gewesen, diese Vorteile zu ignorieren, selbst wenn meine Krankheit immer noch an ihrem Zeitplan festhielt. Ich verlängerte mein Ziel um einen weiteren Monat und meine Drüsenschwellung übersprang den üblichen Termin. Ok, dann noch ein Monat, sagte ich. In der Mitte des nächsten Monats wurde ich wieder krank, aber die Symptome waren etwas milder und ich war inzwischen sechs Wochen, nicht wie bisher vier Wochen, symptomfrei. Das Experiment dauerte so lange, bis ich Zucker sogar abstossend fand (die meisten kommerziell produzierten Süssigkeiten enthalten viel mehr Zucker, als deine Geschmacksknospen wahrnehmen können). Innerhalb eines Jahres sank die Frequenz meiner Beschwerden auf einmal alle drei Monate. Runter von zwölf zu vier war keine Kleinigkeit.

So begann mein persönlicher und sehr innerer Kampf gegen Fructose. Ich verschlang all die Literatur, die mir in die Hände fiel, und begann, mir meine eigenen Desserts mit Reissirup zu machen. Die Befürworter dieser Theorie schossen wie Unkraut aus dem Boden und halfen mir, meinen Glauben an dieses gastronomische Opfer durchhalten. Die Sucht ist übrigens immer noch nicht weg und ich denke, dass sie immer bleiben wird. Auch wenn es mir leichter fällt, zu Glacé Nein zu sagen, gebe ich von Zeit zu Zeit nach und werde daran erinnert, welche Wirkung Zucker auf mich hat. Es freut mich jedoch sehr, berichten zu können, dass ich seit gut zwei Jahren keinen Mononukleose-Anfall mehr hatte und dass, obwohl ich gelegentlich etwas Fruktose zu mir nehme.

Ende gut, alles gut, sagte Shakespeare einmal, aber das war, bevor er wusste, dass 25-Jährige massive Polypen in ihren Eingeweiden beherbergen können, ohne davon zu wissen. Ich klopfte an die Tür des Proktologen weil ich dachte, ich hätte über Nacht Hämorrhoiden im 4. Stadium entwickelt. Eine beunruhigende Menge an Schmerz und Blut muss vorhanden sein, dass eine junge Frau den Mut aufbringen kann, das Ende ihres Darms untersuchen zu lassen. Innerhalb eines Monats wurde ich unter das Messer gelegt und der Polyp wurde entfernt und für gutartig erklärt. Halleluja. Mir wurde gesagt, dass ich nun jedes Jahr eine Koloskopie machen müsse, um die Situation im Auge zu behalten.

Gibt es eine überzeugendere Möglichkeit, der Welt deine Darmgesundheit zu zeigen, als Fotos von deinem Dickdarm in deinem Briefkasten zu haben? Ich bezweifle es irgendwie. Das brachte mich wieder voll in die GDA zurück und brachte mich dazu, mich zu wundern, ob der Polyp nur Pech war (eine sehr gute Möglichkeit) oder ob meine sich angehäuften Aktionen ihn ins Leben gerufen hatten. Für diese moderne Alice im Wunderland war dies wohl ein weniger «attraktives» Kaninchenloch, um ihren Kopf hineinzustecken, aber es stellte sich als äusserst lohnend heraus und ist der Grund, warum ich jetzt ein selbsternannter Fermentaions-Geek bin.

Sobald ich den Atem angehalten hatte und unter die Oberfläche getaucht war, um die Unterseite des Mikroben-Eisbergs zu untersuchen, wusste ich, dass es an der Zeit war, zu lernen, wie man als Laie durch diese Welt navigieren kann. Ich kündigte meinen Job bei der Bank. Ich ging für ein paar Monate nach Japan, um so viel Inspiration und Informationen wie möglich zu sammeln, indem ich Fermentations-Prodozenten besuchte und glücklicherweise auch, um viel davon zu essen. Experiment für Experiment hat mich zu einem Punkt gebracht, wo ich glaube, dass ich wirklich schmackhafte und gesunde Nahrung anbieten kann (Geschmack ist nicht verhandelbar), zusammen mit entsprechenden Informationen über die gesundheitlichen Vorteile, die, da wir es mit Ernährung zu tun haben, für jeden anders sind. Ich behaupte nicht, in der Lage zu sein, eine ideale Diät für jeden einzelnen zusammenstellen zu können, den ich in die Welt der Fermentation einführe. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, unsere Mikrobiota gut zu ernähren und die Zusammensetzung unserer Mikroben zu unseren Gunsten auszubalancieren, um ein gut funktionierendes Immunsystem zu gewährleisten.

Zum Glück enthüllen Wissenschaftler, die weit mehr qualifiziert sind als ich es bin, derzeit die Details, wie genau das alles funktioniert und wie wir alle von diesen Ergebnissen profitieren können.

Ich glaube nicht, dass du dich auf Ärzte verlassen musst (oder selbst einer werden musst), um deine Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen. Es gibt Situationen, in denen ein Arzt die einzige Person ist, der dich retten oder deinen Schmerz lindern kann. Aber wir verlassen uns zu sehr auf sie auch in Situationen, die ausserhalb ihrer Kontrolle liegen. Sie sind Experten im Umgang mit Symptomen und gut etablierten Krankheiten, aber sie können nicht dafür verantwortlich gemacht werden, jeden Aspekt deiner genetischen Veranlagung oder die Umstände, die zu deiner aktuellen Situation geführt haben, zu kontrollieren. Sie können dich nicht besser kennenlernen, als du dich selbst kennst, und das ist auch nicht ihre Aufgabe. Sie wurden nicht ausgebildet, die Stressfaktoren in deinem Leben zu kontrollieren, und sie zwingen dich nicht, das zu essen, was deinem Gaumen und deinem Darm am besten entspricht.

Das sind Dinge, für die wir als Individuen die Fähigkeiten haben, unsere Zeit, Energie und auch Geld zu investieren (ob du viel Geld oder eher oder bescheidene Mittel hast) und das ist die Botschaft, die ich vermitteln möchte: Menschen in die Magie wild fermentierter Nahrung einzuführen.

Das sind Dinge, für die wir als Individuen die Fähigkeiten haben, unsere Zeit, Energie und auch Geld zu investieren (ob du viel Geld oder eher oder bescheidene Mittel hast) und das ist die Botschaft, die ich vermitteln möchte: Menschen in die Magie wild fermentierter Nahrung einzuführen.