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Das Ende von FOOD MOVEMENT

Liebe Menschen

Schweren Herzens haben wir entschieden, das Projekt FOOD MOVEMENT zu beenden. Weder dem aktuellen Geschäftsführer Kevin Nobs noch mir, Petra Müller (Initiantin und langjährige Geschäftsführerin) ist es möglich, die für die Bewirtschaftung notwendige ehrenamtliche Zeit aufzubringen.

Fest steht: Wir sind seit der Gründung von FOOD MOVEMENT im Jahr 2016 gesamtgesellschaftlich immerhin ein wenig vorwärts gekommen. Die Sensibilisierung, dass die Ernährung eine wesentliche Rolle zur Linderung (oder gar Heilung) von chronischen Erkrankungen beiträgt, ist grösser geworden. Dank Erfahrungsberichten von Betroffenen, aber auch von Ärzt:innen mit Offenheit und breitem Horizont wird von populären Medien aufgegriffen, dass wir dank kluger Ernährung nicht nur präventiv, sondern auch therapeutisch viel erreichen können. Sehr viele Menschen haben inzwischen wohl mitbekommen, dass eine intakte Darmgesundheit Voraussetzung ist für eine hohe Lebensqualität, körperlich wie mental.

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei all den Menschen, die FOOD MOVEMENT mit ihren Erfahrungsberichten oder leckeren, gesunden Rezepten bereichert haben. Ein grosser Dank geht auch an unsere Unterstützer:innen und Kompliz:innnen, die uns als Multiplikator:innen und Berater:innen begleitet haben. Und schliesslich ein herzliches Merci an die Mitglieder unseres Vereines, die wir während dieser Jahre hinter uns wussten – ein sehr wichtiger Support!

Damit weiterhin all jene, die dies wünschen, von der reich bepackten Website profitieren können, lassen wir FOOD MOVEMENT online. Mails beantworte ich gerne noch bis Ende August 2022, danach wird die Mailadresse welcome@food-movement.ch nicht mehr bedient.

Wir drei vom Vorstand werden uns weiterhin auf eigenen Wegen für eine kluge Ernährung einsetzen: Kevin Nobs im Rahmen seiner Tätigkeit als Naturheilpraktiker in Bern, Django Russo als Rheumatologe am Triemli Spital in Zürich und ich mit Freakfood-Beratungen.

Ich winke euch ein herzliches Adieu zu – bleibt (oder werdet) gesund und offen für alle weiteren Entwicklungen ernährungstechnischer Art, die da noch auf uns warten.

Liebe Grüsse
Petra Müller

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Nuss-Feigen-Guetzli

Rezept & Fotos: Petra Müller, Freakfood

Heute zeige ich euch ein Rezept für Nuss-Feigen-Guetzli, die man wohl teuer als glutenfrei, zuckerfrei und vegan verkaufen könnte. Und nährstoffreich, nährend, glücklichmachend und GESUND! Auch perfekt für Weihnachten, zum selber essen oder verschenken.

Diese Guetzli sind ideal, um ein Nachmittagszuckertief aufzufangen, um eine Wanderung zu versüssen oder einen kleinen Dessert im Haus zu haben. Diese Guetzli würden sich sogar als Frühstück eignen für alle, die keine Zeit dafür haben und im Zug oder Büro eine Kleinigkeit frühstücken möchten. Die Feigen-Nuss Guetzli sind herrlich fruchtig, nicht allzu süss, und die gemahlenen Nüsse ergeben einen schönen Crunch, sodass sie die Aromen beim Zerkauen so richtig schön entfalten. Ich kann allerdings nicht bloss eins dieser Guetzli essen, obwohl sie sehr sättigend sind – sie haben Suchtpotential.

Nährstoffwissen

Es hat sich zum Glück inzwischen herumgesprochen: Gesunde Fette sind gut für uns. Die Tage der Light-Produkte sind definitiv gezählt. Es kommt natürlich darauf an, WELCHE Fette und in welchen Mengen wir zu uns nehmen. Zu den „guten“ Fetten gehören Oliven- und Rapsöl, aber auch Nüsse, Samen und Avocados. Einige Menschen (darunter ich) leiden deutlich weniger unter Fressattacken oder Zuckertiefs, wenn sie bei jeder Mahlzeit genügend Fett essen.


Feigen sind bekannt für ihre verdauungsfördernde Wirkung, aber natürlich auch für ihren leckeren Geschmack. Getrocknete Feigen enthalten nebst vielen Ballaststoffen auch Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Kupfer.

Quellen:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-21131-2017-02-07.html, Staying Healthy with Nutrition/Elson M. Haas, MD


Nötiges Equipment
– Standmixer
– Stabmixer

Zeitaufwand
2 Std. inklusive Teig kalt stellen und Backen

Zutaten (ergibt 1 Backblech mit 24 – 28 Guetzli)
1 1/2 cups Mandeln (200 g)
1/2 cup Walnüsse (45 g)
2 EL ungeschälter Sesam
2 EL gemahlene Leinsamen (ich mahle ganzen Leinsamen im Standmixer zu „Mehl“)
2 EL Flohsamenschalen
1 TL Vanillepulver
1 Prise Salz
7 getrocknete Feigen (ca. 130 g)
1,5 dl Wasser

Zubereitung
— Die Mandeln und Walnüsse einzeln im Standmixer zu Mehl mahlen (die unterschiedliche Textur und der Fettgehalt der Nüsse verhält sich verschieden, darum ist es einfacher, sie einzeln zu mahlen).
— Nussmehl, Sesam, Leinsamen, Flohsamenschalen, Vanillepulver und Salz in eine Schüssel geben und gut mischen.
— Die Stiele der Feigen abschneiden und die Feigen in kleine Stücke schneiden. In ein hohes Gefäss geben und mit 1,5 dl kochendem Wasser übergiessen. Feigen mit dem Stabmixer pürieren.
— Feigenpüree unter die Nussmasse mischen und zu einem feuchten Teig verarbeiten.
— Ein Stück Klarsichtfolie vorbereiten, ca. 30 cm lang.
— Ringe abziehen, wer welche trägt. Jetzt wird’s klebrig:
Guetzlimasse zu einer Wurst formen und auf die Klarsichtfolie legen.
Folie um die Teigwurst wickeln und eine regelmässig dicke Rolle von 4 – 5 cm Durchmesser formen.
— Teigrolle mind. 1 Stunde in das Gefrierfach legen.
— Fest gewordene Teigrolle aus dem Gefrierfach nehmen und Klarsichtfolie entfernen. Rolle mit einem feingezackten Messer in 5 mm dicke Scheiben schneiden und auf ein Backblech mit Backpapier legen.
— Guetzli backen: 175 Grad, Umluft, 18 – 20 Minuten.
— Guetzli auf einem Gitter auskühlen lassen und in einem offenen Gefäss lagern (da sie innen noch etwas feucht sind, befürchte ich, dass sie sonst schimmeln könnten nach ein paar Tagen).

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Varianten
Wer es würziger mag, kann noch etwas kleingeschnitten Rosmarin unter die trockene Masse mischen. Wer mag, kann auch Zimt oder Kardamom hinzugeben.

RohköstlerInnen können die Feigen 1 Std. in kaltem Wasser einweichen und dann pürieren. Die Teigmasse in Kugeln formen und zum Beispiel in Sesam wälzen und danach im Kühlschrank aufbewahren.

Wer keinen Standmixer hat, kann auch gemahlene Nüsse kaufen. Ob die Guetzli auch mit geschroteten statt gemahlenen Leinsamen zusammenhalten, kann ich leider nicht sagen. Ich würde sagen: Probieren!

Neue Geschäftsleitung: gefunden!

Kevin & Petra

Text & Foto: Petra Müller

Es freut mich sehr, euch den neuen Geschäftsleiter von FOOD MOVEMENT vorstellen zu dürfen: Kevin Nobs. Falls euch der Name bekannt vorkommt, dann ist das kein Wunder. Kevin hat schon HEALTHY FRIDAY-Rezepte für uns verfasst (zum Beispiel den feinen Brennnessel-Hanf-Aufstrich).

Wir sitzen gerade zusammen am Tisch und besprechen ganz lose und unverkrampft die Übergabe, die wahrscheinlich anfangs Februar 2020 über die Bühne gehen wird.

Wir werden Kevin noch genauer vorstellen, aber hier ganz kurz die tollen, passenden Eckdaten seiner Biografie:

2010: Maturarbeit „Heilpflanzen an der Emme“ (als Buch!)
2010 – 2013: Studium der pharmazeutischen Wissenschaften, Uni Basel
2013 – 2018: Studium der Germanistik & Biologie, Uni Bern
2017: Gründung skepping GmbH (Wildkräuter- und Umweltbildung)
2010 – heute: Apotheke Ryser AG, Burgdorf (Labor, Herstellung natürlicher Heilmittel)
2018 – 2021: Ausbildung zum Naturheilpraktiker TEN, SAKE, Bern

Sapperlott, oder?

Ich bin überglücklich!

Ganz herzliche Grüsse von uns beiden, Tulsi-Tee trinkend:
Kevin & Petra


Wie ich neulich hörte… Naturheilkundiges von Fiorina: Ansprüche

Text & Foto: Fiorina Springhetti, mamalltag

Wenn Ansprüche festgefahren sind…

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Diesen Satz hat jede und jeder von uns bereits etliche Male im Leben gehört. Und wir können dem wohl beistimmen. Die Gewohnheit gibt uns Sicherheit. Uns Bekanntes fördert Wohlbefinden und vermittelt das Gefühl von Stabilität. Oft agieren wir in unserem Leben automatisch, tun Dinge aus dem Effeff und kennen die Auswirkungen und Folgen. Die Gewohnheit eben.

Dinge, die wir tun und leben, generieren auch Ansprüche. Wir haben Ansprüche an unsere Arbeitsleistung, an Familienabläufe, an soziale Kontakte und unsere Freizeitaktivitäten. Diese Ansprüche resultieren oft aus dem Erfahrungswert der Gewohnheit. Was wir bis anhin gelebt haben, erwarten wir auch in Zukunft. Was gestern funktionierte, sollte morgen auch funktionieren. Der Mensch, ein Gewohnheitstier.

Was passiert nun aber, wenn aus uns unkontrollierbaren Gründen die Gewohnheit nicht aufrechterhalten werden kann? Wenn uns die Kontrolle entgleist, so zu agieren, wie wir es uns gewohnt sind? Wir erleben früher oder später ein Dilemma. Eine Zwickmühle. Denn die Ansprüche an uns selber bleiben oft bestehen, auch wenn die Erfüllung dieser nicht mehr gewährleistet ist.

Nehmen wir das Beispiel unserer Gesundheit. Sie ist uns oft ein treuer Begleiter. Das Herz schlägt, der Magen-Darm-Trakt verdaut, die Augen sehen, das Hirn denkt, die Nerven reagieren und die Lunge atmet. Wir sind es uns in den meisten Fällen gewohnt, dass unser Körper funktioniert. Wir können auf ihn vertrauen und sind uns bewusst, was er uns an Fähigkeiten verleiht.

Kann der Körper in irgendeiner Form die Gesundheit nicht mehr aufrechterhalten, dann kommen wir ins Straucheln. Wir stolpern. Über unsere Ansprüche. Denn unsere Ansprüche sind festgefahren. Sind quasi ebenso Gewohnheit. Wir erwarten heute, also erwarten wir auch morgen. Es ist nicht nur die Gesundheit, die uns zu schaffen macht, wenn sie uns verlässt. Es sind auch die Ansprüche, die wir nicht anzupassen vermögen, an eine Situation, die jetzt anders ist als gestern.

Die Erwartungen an uns und unsere Leistung – unsere Performance – ist hoch. Meistens befriedigen wir unsere Erwartungen und können mit hohem Tempo, viel Multitasking und Aufwand die täglichen to-do-Listen abhaken. Gerät jetzt aber unsere Gesundheit ins Wanken oder setzt für kurze oder lange Zeit aus, sind diese to-do-Listen nicht mehr zu bewältigen. Weder das Tempo, noch das Multitasking, noch den Aufwand können wir aufrechterhalten. Die Erwartungen bleiben unerfüllt. Die Ansprüche auch.

Die erste Handlung, die wir tätigen, wenn wir realisieren, dass wir leistungsschwacher werden, ist zu kompensieren. Wir hoffen, dass ein Entzündungshemmer hilft, die Schmerztablette wirkt, der Energy-Drink aufputscht, der Multivitamin-Saft übernimmt. Wir schlucken, was uns vermeintlich aufrechterhalten soll. Wir suchen nach etwas, das den Zustand blockiert oder verhindert. Denn wir haben Ansprüchen gerecht zu werden. Wir haben keine Zeit, leistungsvermindert zu agieren. Wir haben keine Zeit und es entspricht nicht unserer Gewohnheit.

Was aber nun, wenn wir uns anstelle der Blockierung oder Verhinderung des Krankheitsprozesses, die Krankheitsüberwindung zu Herzen nehmen würden? Was müssten wir tun, um uns oder andere durch eine Krankheit bedarfsorientiert begleiten zu können? Unsere festgefahrenen Ansprüche wieder anpassungsfähig werden lassen. Erwartungen an uns selber und andere nach Situationen und Lebenslagen generieren und nicht nach Gewohnheiten. Uns das Recht geben, das Leben als unstetigen Wildbach zu sehen. Nicht als künstlichen Kanal mit einheitlichem Uferabstand. Nur weil wir gestern überdurchschnittlich leistungsstark waren, bedeutet das nicht, dass wir es heute erneut sind. Eigentlich wissen wir das. Wir ignorieren dieses Wissen aber erfolgreich.

Schneller, höher, stärker. Das wollen wir. Und das tun wir – so lange wie wir können. Können wir es auf einmal nicht mehr, bleibt der rationale Teil von uns da, wo er immer war: Schneller, höher, stärker. Wir erwarten es. Wir fordern es. Wir haben den Anspruch. Der Frust, diesem Anspruch nicht mehr zu genügen ist unausweichlich. Und er zermürbt. Und er macht krank. Und ohnmächtig. Denn wir sehen eine Gesellschaft an uns vorbeirennen – schneller, höher, stärker. Und wir, wir bleiben zurück.

Und so wäre es an der Zeit, nicht nur Fortschritt in Medizin, Heilkunde und Gesundheitsprävention anzustreben. Sondern ganz speziell an unserer Einstellung gegenüber Erwartungshaltung, Ansprüchen und Gewohnheiten zu arbeiten. Sie wieder adaptierbar zu machen. Flexibel. Die teuersten und besten Heilmethoden helfen mir nicht, wenn ich den Zustand der Krankheit als Scheitern meiner selbst betrachte. Als Scheitern meiner selbst in einer Gesellschaft im Streben nach «schneller, höher, stärker».

3 Tipps für besseren Schlaf

Text & Foto: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT

Wir kennen sie wohl inzwischen alle, die gängigen Tipps für besseres Schlafen: Leichtes Abendessen, kühles und dunkles Schlafzimmer und möglichst kein auf-Bildschirme-Schauen mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen. Darüber hinaus gibt es aber noch ein paar Dinge, die ich zusätzlich ausprobiert und für wirksam befunden habe.

Ätherische Öle
Es gibt bereits zahlreiche Spitäler, die ätherische Öle für die Patienten, aber auch für das Personal einsetzen. Es gibt anregende, beruhigende und entspannend wirkende Öle – sie können aber auch schmerzlindernd, antibakteriell oder kreislaufanregend eingesetzt werden. Für einen ruhigeren Schlaf kommen unter anderem zwei Öle zum Zug: Bergamotte und Lavendel.

Bergamotte ist eine Zitrusfrucht, deren Aussehen einer Quitte ähnlich ist. Man kennt den typischen Bergamotte-Geschmack von Earl Grey Tee. Bergamotte wirkt stimulierend-entspannend, angstlösend und stimmungsaufhellend und kann bei Schlafstörungen eingesetzt werden (auch bei Kindern).

Lavendel hat seinen Namen vom lateinischen «lavare», was waschen bedeutet, denn Lavendel wurde schon von den Römern als duftender Badezusatz verwendet. Lavendel wirkt ausgleichend, beruhigend, angstlösend und antidepressiv, darüber hinaus auch fiebersenkend, entzündungshemmend, krampflösend und immunstimulierend.

Am besten lässt man sich von der Nase leiten und greift zu dem ätherischen Öl, das man lieber riecht. Mit einem sogenannten Trägeröl verdünnt (z. B. Mandel- oder Kokosöl) trägt man 1 Tropfen des jeweiligen Öles zum Beispiel auf dem Puls, auf der Brust oder an den Fusssohlen auf (man weiss inzwischen, dass jede Körperzelle auf Duftmoleküle reagiert, nicht bloss die Nase).

Wer ätherische Öle nicht gerne auf die Haut aufträgt, kann auch 2 – 3 Tropfen des Öls auf einen sogenannten Duftstein geben und neben das Bett stellen.

Wenn man ein Öl gefunden hat, das einem gefällt, führt schon das blosse Riechen zu einem wohligen, entspannenden und tröstlichen Gefühl – eine ideale Voraussetzung, um gut zu schlafen.

Reishi
Reishi ist ein «Vitalpilz», der in Europa, Asien, Nordamerika und im Amazonasgebiet wächst. Reishi wird auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, man findet ihn jedoch auch unter den sogenannten «Adaptogenen» im Reformhaus oder online. Reishi kann man als loses Pulver oder in Kapseln kaufen. Da der Geschmack angenehm lieblich ist, benutze ich ihn in Pulverform, wovon ich einen halben Teelöffel in mein Müesli oder abends in wenig Mandel- oder Hafermilch einrühre. Reishi wirkt bei Schlafstörungen und Alpträumen, aber auch bei Rastlosigkeit, Stress, Stimmungsschwankungen und Vergesslichkeit.

CBD-Öl
Es hat eine Weile gedauert, bis ich Cannabisöl (ohne THC und daher ohne Rauschwirkung!) ausprobiert habe. Der Geschmack dieses Öls erinnert klar ans Kiffen – nicht gerade mein Lieblingsduft. Aber ich habe CBD-Öl sehr schätzen gelernt. Es ist ein Multitalent und kann bei diversen Beschwerden und Wehwehchen eingesetzt werden:

CBD-Öl wirkt stimmungsausgleichend und schmerzlindernd, aber auch beruhigend, und das auf angenehme Art. Es lässt mich «weich» werden und tiefer schlafen, was in der Folge einen positiven Einfluss auf den nächsten Tag hat. Ich benutze CBD-Öl seit zwei Jahren täglich und möchte es zurzeit nicht missen. Da CBC-Shops seit einiger Zeit wie Pilze aus dem Boden schiessen und die Qualität zum Teil zweifelhaft ist, empfehle ich, CBD-Öl in der Apotheke oder in einer Drogerie zu kaufen.

Grundsätzlich habe ich gelernt, dass sich bei CBD-Öl eine tiefe Potenz und minimale Dosierung sowie eine regelmässige Einnahme bewährt.

Am besten probiert man diese Tipps nacheinander und nicht gleichzeitig, um feststellen zu können, ob etwas die erwünschte Wirkung hat.

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Dieser Beitrag erschien zuerst im Blog von Hüsler Nest.

Gluten – essen oder nicht essen?

Interview & Foto: Petra Müller, ehemalige Betreiberin von Freakfood
mit Laura Koch, Ernährungsberaterin BSc BFH am NHK Zürich

Liebe Laura, als Mensch mit einer Autoimmunerkrankung bin ich seit Jahren verunsichert, ob ich glutenhaltige Getreide meiden oder nur mindern soll. Was ist deine Empfehlung?
Ich rate bei akuten Entzündungen (v. a. auch im Magen-Darm-Bereich), auf Gluten zu verzichten. Grundsätzlich ist es aber so, dass unsere Darmflora sich längerfristig nicht zu sehr auf glutenfrei einstellen sollte (sofern keine Zöliakie vorhanden ist). Gluten wir dann zum Problem, wenn die Darmwände beschädigt sind. Für diese Beschädigung sind verschiedene Einflüsse verantwortlich – aus der Ernährung ist es ganz klar der Weizen. Das sogenannte Weizenkeimagglutinin (ein Lektin) sorgt immer wieder für kleinste Verletzungen der Mikrovilli (Bürstensaum des Darms). Klar, diese können sich auch wieder rückbilden, das dauert aber je nach Mikronährstoffstatus der Person einen bis mehrere Tage. Immer wieder Weizen und andere unpassende Lektine zu essen sehe ich also als problematischer, als ab und an Gluten zu essen z. B. in Form von Urdinkel-Sauerteigbrot.

Kürzlich habe ich festgestellt, dass Dinkel eigentlich mehr Gluten enthält als Weizen. Weshalb gilt Dinkel dennoch als verträglicher?
Im Dinkel ist das oben erwähnte Weizenkeimagglutinin (engl. Wheat-Germ-Agglutin) nicht vorhanden. Dieses Lektin macht den grossen Unterschied. Ist stelle in der Praxis fest, dass v. a. auch Menschen mit Reizdarm Dinkel/Urdinkel vertragen, Weizen hingegen nicht.

Als ich nach mehreren Wochen Verzicht auf glutenhaltige Getreide ein Urdinkelbrötchen gegessen habe, wurde ich innerhalb einer Stunde unglaublich müde. Ist das Zufall, oder kennst du so ein Phänomen?
Es gibt zwei Erklärungen für dieses Phänomen. Erstens: du hast mit dem Brötchen für einen überhöhten Blutzuckeranstieg gesorgt, die Bauchspeicheldrüse hat verstärkt mit Insulin gegengesteuert mit der Folge, dass der Blutzucker wiederum zu stark absinken konnte. Diese sogenannte Unterzuckerung führte dann zur Müdigkeit. Die zweite Erklärung: Die Darmbakterien haben sich bereits stark auf das fehlende Gluten eingestellt. Wird es nach längerer Zeit dann wieder in grösseren Mengen zugeführt, überfordert das die Darmmitbewohner. Die nun neue Bakterien-Gesellschaft erkennt das Eiweiss nicht mehr und verstoffwechselt es zu potentiell pro-entzündlichen Metaboliten. Diese können die Darmwand passieren und bis ins Gehirn gelangen. Unter anderem ist „Gliadomorphin“ bekannt, welches zu Benommenheit und Müdigkeit führen kann. Ein schrittweises Wiedereinführen könnte die Darmflora wieder daran gewöhnen, was den Effekt womöglich beheben würde.

Welche Getreide empfiehlst du Patient*innen mit einer chronischen entzündlichen Erkrankung?
Ich empfehle v. a. Hafer, Hirse sowie sogenannte Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth, z. T. auch Buchweizen sowie Mais und bei guter Toleranz auch Urdinkel. Weizen empfehle ich grundsätzlich nicht, bei Gerste und Roggen empfehle ich Sauerteig-Varianten zu bevorzugen und nicht übermässig viel davon zu essen.

Immer wieder stelle ich fest, dass Menschen glutenhaltige Getreide meiden müssen oder möchten und zu Fertigprodukten greifen, vor allem Backwaren. Ich persönlich vertrage die darin enthaltenen und meist verwendeten Mais- und Kartoffelmehle nicht. Was rätst du?
Unsere Darmbakterien sind grundsätzlich mit möglichst unverarbeiteten Grundnahrungsmitteln am besten bedient, daher rate ich natürlich zu selbst gemachten Alternativen. In glutenfreien Fertigprodukten sind nicht nur Mais- und Kartoffelstärke enthalten, sondern auch Zusatzstoffe, welche die negative Wirkung von Lektinen sogar verstärken können. Es gibt aber Qualitätsunterschiede bei den Fertigprodukten. Ich rate bei Backwaren z. B. zu Varianten, welche Sauerteigferment drin haben und auf Reis oder Quinoa basieren. Interessant ist, dass insbesondere Menschen mit Blutgruppe 0 schlechter auf Mais und A-Typen schlecht auf Kartoffeln reagieren. Daher beachte ich auch da das Lektinmuster und die individuelle Anti-Genstruktur (Blutgruppe). Z.B. glutenfreie Spaghetti aus Buchweizen oder Reis für 0-Typen und Mais/Reis-Alternativen für A-Typen.

Ganz herzlichen Dank für diese spannenden Informationen!

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Wer mehr von Laura Koch erfahren möchte, sei ihr Buch „Essen, geniessen, gesund bleiben“ empfohlen, das im AT Verlag herausgekommen ist. Wir haben es in diesem Beitrag vorgestellt.

Wie ich neulich hörte… Naturheilkundiges von Fiorina: Der Magen

Text & Foto: Fiorina Springhetti, mamalltag

Ins kalte Wasser geworfen – wenn unser Magen überrumpelt wird.

Keiner von uns mag es, ins kalte Wasser geworfen zu werden. Es bedeutet «unvorbereitet sein», «überrascht werden», «nicht damit rechnen». Ab und zu vertragen wir es, so zum Beispiel, wenn wir uns einer Herausforderung gestellt sehen, die uns anspornt oder neugierig macht. Meistens aber empfinden wir es einfach als unangenehm.

Dies würde uns unser Magen wohl auch des Öfteren gerne sagen. «Könntest du mich bitte nicht so überrumpeln?» Das eiskalte Getränk aus dem Kühlschrank, der Imbiss im Gehen, hier schnell einen Snack geknabbert und da den heissen Latte oder Espresso runtergestürzt. Das mag er nicht, der Magen. Oder werden wir gerne in der Früh mit einem Eimer kaltem Wasser geweckt, dass uns jemand über den Kopf giesst? Eher nicht.

Gut, der Vergleich ist jetzt wohl etwas gesucht, aber meine Nachricht ist: Wir sollten unserem Magen Bescheid geben, dass er etwas zu essen bekommt. Wir sollten ihm die Möglichkeit geben, sich darauf vorzubereiten, um seine Arbeit bestmöglich zu verrichten. Dies tun wir oft nicht und es ist kein Wunder, sind Symptome wie Sodbrennen, Magenkrämpfe, Magenschleimhautreizungen oder Krankheiten wie Gastritis weitverbreitet in unserer Gesellschaft. Einerseits stören wir die Produktion von Magensäure durch unsere hochtourige Lebensweise, andererseits überstrapazieren wir die Magenschleimhaut mit einer suboptimalen Ernährung und übermässigem Genussmittelkonsum. Ein Ungleichgewicht zwischen Magenschleimhaut und Magensäure hat leider oft zur Folge, dass Magengeschwüre entstehen und im schlimmsten Fall chronisch werden und Folgeerkrankungen mit sich ziehen.

Oftmals bekommen Menschen mit Magenproblemen keine zufriedenstellende Diagnose. Das heisst, es liegt keine Organkrankheit vor, wie zum Beispiel Magenkrebs, Gastritis, Gallensteine oder Ulkuskrankheiten (Defekte der Schleimhaut). Diesen Patienten wird dann mitgeteilt, sie leiden unter einer funktionellen Dyspepsie. Eine funktionelle Dyspepsie kann folgende Symptome zeigen:

– Völlegefühl
– Druckgefühl im Oberbauch
– Krämpfe im Magenbereich
– Übelkeit
– Schluckauf
– Frühzeitiges Sättigungsgefühl
– Blähungen

Ich masse mir hier nicht an zu sagen, dass ich die Ursachen dieser oft diffusen und schwer zu diagnostizierenden Symptomen kenne. Jedoch gibt es Faktoren, die den Magen reizen und aus dem Gleichgewicht bringen können. Und es gibt auf der anderen Seite Faktoren, die den Magen und seine Funktionen unterstützen und schützen können. Wenn wir uns also vornehmen, unseren Magen nicht mehr so zu überrumpeln, können wir dem einen oder anderen Symptom vielleicht Linderung schenken.

Was der Magen mag:

Eine Tasse warmen Tee vor jeder Mahlzeit
Teemischungen aus Fenchelfrüchten, Anis, Kreuzkümmel und Kümmelfrüchten regen die Magensäfte an und bereiten ihn auf die Nahrungsaufnahme vor.

Gewürze
Salz und Pfeffer sind oft die einzig verwendeten Würzmittel. Dabei können Gewürze ungemein schmackhaft und zudem verdauungsfördernd sein. Zimt, Muskatnuss, Anis, Galgant, Kardamom, Ingwer, Paprika, Oregano, Thymian – die Liste ist lang.

Bitterstoff-Tinktur
Eine Mischung aus Gelber Enzian, Wermut, Engelwurz und Kalmus unterstützt die Sekretion der Verdauungssäfte und stärkt zudem Leber und Galle. Oft bieten Drogerien und Apotheken Hausmischungen an, welche passend zu den Symptomen wirken. Jeweils vor jeder Mahlzeit 3 Tropfen mit wenig lauwarmem Wasser einnehmen.

Bauchatmung
Auch der Magen mag es, wenn er etwas von unserer bewussten Atmung abkriegt. Deswegen immer wieder tief in den Bauch einatmen und ruhig ausatmen.

Gelöste Konflikte
Nicht umsonst sagt man «es liegt mir etwas auf dem Magen». Konflikte aktiv beseitigen und Emotionen nicht runterschlucken. Ungelöste emotionale Belastungen mag der Magen nicht.

Langsames Essen
Dazu gehört das richtige Kauen von angemessenen Mundportionen, das ruhige Sitzen und wenn möglich ohne Ablenkung durch Medienkonsum und keinem Herunterschlingen im Gehen.

Was der Magen nicht mag:

– Eiskalte und sehr heisse Speisen und Getränke
– Stress und Hektik
– Über das Sättigungsgefühl hinaus essen
– Fettreiche Speisen
– Ein Übermass an kohlensäurehaltige Getränken, Kaffee, Zucker, Alkohol, Nikotin
– Emotionale Belastungen

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Vegan Mac’n’Cheese

Rezept & Fotos: Petra Müller, Freakfood

Das heutige Rezept erfüllt für mich folgende Comfort Food-Bedingungen:

  1. es ist einfach
  2. die Zutaten sind gut erhältlich
  3. es ist schnell zubereitet
  4. es hat eine aufmunternde Farbe
  5. es ist warm, cremig, geschmeidig, nährend & gesund

Das Rezept habe übrigens nicht ich erfunden – ich habe mich dabei von Mac and Cheese-Rezepten aus dem Internetz inspirieren lassen. Macaroni & Cheese ist in Amerika ein Lieblingsgericht von vielen, weil es schnell gemacht ist und lecker schmeckt. Nährstofftechnisch betrachtet ist es allerdings eher unterirdisch. Ganz im Gegensatz zu diesem Rezept hier.

Sobald die Kürbis-Saison vorüber ist, kann man diese Pasta mit Süsskartoffeln (ich bevorzuge Bioqualität aus der Schweiz) oder im Sommer und Herbst auch mit Blumenkohl gemacht werden.

Der Clou an der Sauce ist die cremige Konsistenz und der säuerlich-käsige Geschmack, der dank dem Zitronensaft und der Nährhefe entsteht (ich mag die Edelhefe von Dr. Ritter am liebsten). Ich habe dieses Rezept letzten Silvester für Gäste mit Kindern gekocht, und selbst die Kinder fanden diese ungewöhnliche Sauce fein. Womöglich lag es auch einfach schlicht daran, dass es Pasta war. Ich nehme natürlich keine traditionelle Hartweizenpasta, sondern Pasta aus Kichererbsen. Man bekommt Pasta aus Hülsenfrüchten inzwischen in Grossverteilern wie Migros und Coop. Ich mag die Eigenmarke von Alnatura am besten. Probiert euch einfach durch all die Sorten durch und findet eure Lieblinge.

Nährstoffwissen
Klassische Pasta wird aus Hartweizengriess hergestellt. Weizen ist jedoch einer der stärksten Entzündungstrigger. Deshalb meide ich jegliche normale Pasta. Was für ein Glück, dass es heute Pasta aus verschiedenen glutenfreien Zutaten gibt: aus Kichererbsen, Linsen, Bohnen und Buchweizen. Pasta aus Hülsenfrüchten hat einen hohen Anteil an Protein, das satt macht. Seit einer geraumen Weile esse ich meine Proteine nur noch morgens und mittags, wenn die Verdauung am besten funktioniert. Abends verzichte ich inzwischen darauf. Mein Schlaf dankt es mir. Ausserdem hilft mir der Gedanke, dass ich nach dem Abendessen ja keine Höchstleistungen mehr erbringen muss – wofür also noch mehr als nötig essen?

Zutaten für 2 – 3 Personen
150 g Kichererbsenpasta
1 „Butternut“ oder „oranger Knirps“ Kürbis (500 – 600 g)
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
100 g frischer Spinat, gewaschen
80 g Macadamianüsse (wer seinem Mixer die nicht zutraut: stattdessen 2 dl Mandel- oder Haferrahm benutzen)
3 EL Nährhefe
1 EL helle Misopaste (z.B. das feine Lupinenmiso von Schwarzwald Miso)
1 EL Zitronensaft
Kräutersalz
frisch gemahlener Pfeffer
1/2 Kurkumapulver
Kokos- oder Olivenöl

Zubereitung
— Kichererbsenpasta in gesalzenem Wasser al dente kochen (7 – 8 Minuten, siehe Verpackung)

— Kürbis unter fliessendem Wasser gut abbürsten
— Kürbis in kleine Stücke schneiden
— Zwiebel + Knoblauchzehen hacken

— In einer Pfanne 1 EL Kokosöl schmelzen
— Zwiebel + Knoblauch darin glasig dünsten
— Kürbiswürfel, 1,5 dl heisses Wasser und Macadamias hinzufügen
— mit Kräutersalz + Pfeffer würzen und ca. 15 Minuten köcheln lassen, bis die Kürbiswürfel weich sind (dabei beachten, dass Miso sehr salzig ist, das kommt später noch dazu!)

— Gekochte Kürbiswürfel in den Standmixer geben
— Nährhefe, Zitronensaft, Miso und 1/2 TL Kurkumapulver dazugeben + alles cremig mixen

— Kürbiscrème in die Pfanne zurückgiessen und Spinatblätter daruntermischen
— Spinat weich werden lassen, ab und zu rühren (das dauert 2 – 3 Minuten)

— Pasta in Teller anrichten und Sauce darübergeben

Varianten:
— statt Kürbis Süsskartoffeln oder Blumenkohl verwenden
— für noch mehr Nährstoffe: etwas Noriflocken über die Pasta streuen

Neue Geschäftsleitung gesucht

GESUCHT

Neue Geschäftsleiter*in FOOD MOVEMENT

Fünf Jahre nach der Gründung von FOOD MOVEMENT mache ich mich auf zu neuen beruflichen Ufern und suche per Januar 2020 oder nach Vereinbarung eine Nachfolgerin.

Wir suchen jemanden, die/der die Koordination des Vereines FOOD MOVEMENT übernimmt.

Ideale Voraussetzungen sind:

  • Engagement für eine sinnvolle Sache
  • Interesse an Gesundheit und Ernährung
  • Freude am Schreiben und an Kommunikation
  • Selbständiges Arbeiten
  • Erfahrung in Social Media und vielleicht sogar WordPress (beides keine Hexerei)
  • Wenig Scheu beim Netzwerken
  • Offenheit für verschiedene Ernährungsempfehlungen
  • Erfahrung oder Interesse an Fundraising

Auch wenn du nicht alle Punkte sofort mit Ja beantworten kannst, dein Herz aber schneller schlägt bei diesem Angebot, dann melde dich trotzdem!

Die Übergabe wird sorgfältig vonstatten gehen und den Bedürfnissen der neuen Geschäftsleitung angepasst. Das Honorar entspricht der Höhe der jeweiligen Partner-Vereinbarungen. Eine Einführung ins Fundraising ist gewährleistet.

Der zeitliche Aufwand entspricht ungefähr 1 Tag pro Woche – er kann selbstverständlich den eigenen Wünschen und Bedürfnissen angepasst werden. Du kannst von zuhause aus arbeiten, daher ist diese Tätigkeit auch ideal für Mütter oder Väter, die Teilzeit arbeiten oder das Wieder-Einsteigen ausprobieren möchten.

Bei Fragen und für Detail-Informationen stehe ich telefonisch oder per Mail gerne zur Verfügung: welcome@food-movement.ch oder 031 305 93 83 (in der Regel bin ich Dienstag & Donnerstag telefonisch erreichbar).

Herzlich,
Petra Müller
Gründerin von FOOD MOVEMENT

Wie ich neulich hörte… Naturheilkundiges von Fiorina: Stille Entzündungen

Text & Foto: Fiorina Springhetti

Wenn die Entzündung schweigt – silent inflammations

In unserem Körper ist immer was los. Er ist uns ein unermüdlicher Wirt, ein stetes Heim. Das Herz schlägt, das Blut reichert sich an und transportiert. Der Magen-Darm-Trakt verdaut und die Darmschleimhaut spielt Türsteher. Unser Nervensystem filtert Eindrücke und unser Hirn legt Höchstleistungen an den Tag. Tag für Tag. Minute für Minute. Ohne unser willentliches Zutun. Läuft alles reibungslos, sind wir uns diesem Tun oft gar nicht bewusst. Läuft allerdings etwas nicht mehr so wie gewohnt, merken wir schnell, dass es eben doch nicht so selbstverständlich ist, wie alles funktioniert.

Symptome gibt es unzählige, Krankheiten und Gebrechen auch. Oft äussern sie sich durch Fehlfunktion oder Schmerz. Oft, aber eben nicht immer. Stille Entzündungen – häufig auch „silent inflammations“ genannt – sind genau solch stumme Kandidaten. Gegenläufig einer akuten Entzündung mit Schwellung, Rötung, Hitze und Schmerz, zeigt sich die stille Entzündung kaum unserem Bewusstsein. Die Ursachen sind vielfältig. Chronischer Stress im psychischen sowie physischen Bereich zählen ebenso dazu wie eine Dysbiose, also eine Störung der Darmflora, oder eine regelmässige und andauernde Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika oder Schmerzmitteln. Eine stille Entzündung ist also eine Reaktion des Körpers, wenn etwas aus dem Gleichgewicht fällt. Sie beansprucht unseren Körper in höchstem Masse, denn dieser versucht die stillen Entzündungsherde stets zu eliminieren oder klein zu halten. Immunsystem und Abwehrkräfte sind ohne Unterbruch im Einsatz und ermüden und schwächeln dadurch.

Es gibt verschiedene Ansätze, wie man solchen stillen Entzündungen vorbeugt. Ebenso wirksam sind diese Ansätze bei einer bereits vorhandenen silent inflammation. So komplex und vielschichtig die Ursachen sind, so sind es auch die Therapiemassnahmen. Ein für mich ganz zentraler Punkt ist eine antientzündliche Ernährung. Sie unterstützt, beugt vor und trägt zum Erhalt der Gesundheit massgeblich ihren Teil bei.

Entzündungsfördernde Lebensmittel:

  • Transfette (Frittiertes, Paniertes)
  • Industriell hergestellte Fertigprodukte
  • Raffinierter Zucker und grosse Mengen an Fruktose
  • Gluten
  • Verarbeitete Wurstwaren
  • Alkohol
  • Milchprodukte
  • Lebensmittel, die Unverträglichkeiten oder Allergien auslösen

Entzündungshemmende Lebensmittel:

  • Fettreiche Kaltwasserfische (Lachs, Hering, Makrele)
  • Gewürze (Kurkuma, Ingwer, Zwiebeln, Knoblauch, Thymian, Oregano)
  • Kräuter (Brennnessel, Petersilie)
  • Grünes Gemüse (Brokkoli, Rosenkohl, Federkohl, Spinat, Oliven)
  • Dunkles Obst (Heidelbeeren, Johannisbeeren, Holunder, Aronia)
  • Enzymfrüchte (Papaya, Guave, Feige, Ananas)
  • Leinsamen und Chiasamen
  • Wurzelgemüse

Es lohnt sich, im Alltag darauf zu achten, die entzündungsfördernden Lebensmittel niedrig zu halten, die entzündungshemmenden dafür mehrmals täglich in den Speiseplan miteinzubeziehen. Weder ab und zu ein Croissant, noch hier und da etwas Wein, noch die Wurst auf dem Grill am Sommerfest lassen eine stille Entzündung entstehen. Rennen wir jedoch weiterhin in unserem Tempo durch leistungsorientierte Berufswelten, gönnen uns weder Pausen noch ausreichend Schlaf, können uns unter dem Zeitdruck nur am Imbissstand ernähren und unseren Energiemangel durch die fehlende Regeneration nur mit Energydrink, Zucker und Koffein wett machen – ja dann, dann steigt die Wahrscheinlichkeit einer stillen Entzündung. Und diese triggert im schlimmsten Fall irgendwann eine chronische Erkrankung.

Und so lasst es mich sagen: Niemand streicht uns etwas Schokolade oder die Crèmeschnitte. Doch wir sollten unseren Körper, der uns tagtäglich zu Diensten steht, nicht ausreizen. Er ist oft sehr gnädig zu uns und lässt so einiges durchgehen, ohne mahnend den Finger zu heben oder mit einer Standpauke aufzustampfen. Wir sind es ihm und unserer Gesundheit schuldig, etwas achtsam mit ihm umzugehen.