Schlagwort: Schlaf

3 Tipps für besseren Schlaf

Text & Foto: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT

Wir kennen sie wohl inzwischen alle, die gängigen Tipps für besseres Schlafen: Leichtes Abendessen, kühles und dunkles Schlafzimmer und möglichst kein auf-Bildschirme-Schauen mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen. Darüber hinaus gibt es aber noch ein paar Dinge, die ich zusätzlich ausprobiert und für wirksam befunden habe.

Ätherische Öle
Es gibt bereits zahlreiche Spitäler, die ätherische Öle für die Patienten, aber auch für das Personal einsetzen. Es gibt anregende, beruhigende und entspannend wirkende Öle – sie können aber auch schmerzlindernd, antibakteriell oder kreislaufanregend eingesetzt werden. Für einen ruhigeren Schlaf kommen unter anderem zwei Öle zum Zug: Bergamotte und Lavendel.

Bergamotte ist eine Zitrusfrucht, deren Aussehen einer Quitte ähnlich ist. Man kennt den typischen Bergamotte-Geschmack von Earl Grey Tee. Bergamotte wirkt stimulierend-entspannend, angstlösend und stimmungsaufhellend und kann bei Schlafstörungen eingesetzt werden (auch bei Kindern).

Lavendel hat seinen Namen vom lateinischen «lavare», was waschen bedeutet, denn Lavendel wurde schon von den Römern als duftender Badezusatz verwendet. Lavendel wirkt ausgleichend, beruhigend, angstlösend und antidepressiv, darüber hinaus auch fiebersenkend, entzündungshemmend, krampflösend und immunstimulierend.

Am besten lässt man sich von der Nase leiten und greift zu dem ätherischen Öl, das man lieber riecht. Mit einem sogenannten Trägeröl verdünnt (z. B. Mandel- oder Kokosöl) trägt man 1 Tropfen des jeweiligen Öles zum Beispiel auf dem Puls, auf der Brust oder an den Fusssohlen auf (man weiss inzwischen, dass jede Körperzelle auf Duftmoleküle reagiert, nicht bloss die Nase).

Wer ätherische Öle nicht gerne auf die Haut aufträgt, kann auch 2 – 3 Tropfen des Öls auf einen sogenannten Duftstein geben und neben das Bett stellen.

Wenn man ein Öl gefunden hat, das einem gefällt, führt schon das blosse Riechen zu einem wohligen, entspannenden und tröstlichen Gefühl – eine ideale Voraussetzung, um gut zu schlafen.

Reishi
Reishi ist ein «Vitalpilz», der in Europa, Asien, Nordamerika und im Amazonasgebiet wächst. Reishi wird auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, man findet ihn jedoch auch unter den sogenannten «Adaptogenen» im Reformhaus oder online. Reishi kann man als loses Pulver oder in Kapseln kaufen. Da der Geschmack angenehm lieblich ist, benutze ich ihn in Pulverform, wovon ich einen halben Teelöffel in mein Müesli oder abends in wenig Mandel- oder Hafermilch einrühre. Reishi wirkt bei Schlafstörungen und Alpträumen, aber auch bei Rastlosigkeit, Stress, Stimmungsschwankungen und Vergesslichkeit.

CBD-Öl
Es hat eine Weile gedauert, bis ich Cannabisöl (ohne THC und daher ohne Rauschwirkung!) ausprobiert habe. Der Geschmack dieses Öls erinnert klar ans Kiffen – nicht gerade mein Lieblingsduft. Aber ich habe CBD-Öl sehr schätzen gelernt. Es ist ein Multitalent und kann bei diversen Beschwerden und Wehwehchen eingesetzt werden:

CBD-Öl wirkt stimmungsausgleichend und schmerzlindernd, aber auch beruhigend, und das auf angenehme Art. Es lässt mich «weich» werden und tiefer schlafen, was in der Folge einen positiven Einfluss auf den nächsten Tag hat. Ich benutze CBD-Öl seit zwei Jahren täglich und möchte es zurzeit nicht missen. Da CBC-Shops seit einiger Zeit wie Pilze aus dem Boden schiessen und die Qualität zum Teil zweifelhaft ist, empfehle ich, CBD-Öl in der Apotheke oder in einer Drogerie zu kaufen.

Grundsätzlich habe ich gelernt, dass sich bei CBD-Öl eine tiefe Potenz und minimale Dosierung sowie eine regelmässige Einnahme bewährt.

Am besten probiert man diese Tipps nacheinander und nicht gleichzeitig, um feststellen zu können, ob etwas die erwünschte Wirkung hat.

/ / /

Dieser Beitrag erschien zuerst im Blog von Hüsler Nest.

Unsere innere Uhr: Der zirkadiane Rhythmus

Text & Foto: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT

Es gibt ein paar Naturgesetze, die der Mensch auch durch sein Verhalten nicht verändern kann. Eines dieser grundsätzlichsten Naturgesetze ist: Lebewesen müssen schlafen. In ungefähr 24 Stunden dreht sich die Erde sich um ihre eigene Achse, und in dieser Zeit verändern sich Licht, Temperatur und (bis vor wenigen hundert Jahren) die Verfügbarkeit von Nahrung für uns Lebewesen.

Dieser «zirkadiane Rhythmus» hat grossen Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus von Tier und Mensch. Schlafen wir nicht genug, hat das Folgen für die Herzfrequenz, den Blutdruck, den Hormonspiegel und jede noch so kleine Nische unseres Körpers bis in die Zellen.

Nicht zu Unrecht heisst es daher auf Englisch: «The shorter you sleep, the shorter your life.» (je weniger du schläfst, desto kürzer ist dein Leben). Gemäss Studien haben Menschen, die 45 Jahre alt oder älter sind und regelmässig weniger als 6 Stunden pro Nacht schlafen ein 200 % grösseres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Es ist interessant, wie wir solche Naturgesetze in unserer leistungsorientierten und denaturierten Gesellschaft ignorieren. In manchen Kreisen gilt es gar als cool, wenn man sich damit brüstet, dass man nur wenige Stunden Schlaf braucht.

Persönlich fällt mir das Schlafen glücklicherweise nicht schwer, denn ich gehöre zu den Menschen, die eher früh aufstehen und entsprechend früh ins Bett gehen. Dennoch weiss ich noch nicht lange, wie schwerwiegend sich Schlafentzug auf unseren Organismus auswirkt (jeder, der nach einer langen Flugreise einen Jet Lag hatte, hat dies schon zu spüren gekriegt).

Mein Spezialgebiet sind die Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit. Haben Sie auch schon bemerkt, dass Sie besser bzw. weniger gut schlafen, je nachdem, was sie gegessen und getrunken haben?

Der Schlafforscher Matthew Walker schreibt in seinem Buch «Why We Sleep», dass es laut wissenschaftlicher Beweise empfehlenswert ist, weder zu satt noch zu hungrig ins Bett zu gehen und zurückhaltend zu sein bei Kohlenhydraten (Pasta, Kartoffeln, Reis, Brot) und insbesondere Zucker (in diese Kategorie gehört auch Alkohol).

Diese Aussage kann ich bestätigen. Obwohl ich regelmässig zwischen 7 und 8 Stunden pro Nacht schlafe, konnte ich meine Schlafqualität enorm steigern, seit ich meine Ernährung umgestellt habe.

Dies Begann, als ich vor 6 Jahren ich die Diagnose rheumatoide Arthritis erhalten und meine Ernährung auf anti-entzündlich umgestellt habe (ich verzichte nach einer Ausschlussdiät auf meine persönlichen Entzündungstrigger Zucker, Weizen, Fleisch, Milchprodukte, Nachtschattengewächse, Mais und Alkohol). Seither habe ich keine «Schübe» mehr und konnte die schulmedizinischen Medikamente 2016 absetzen.

Erst vor einem guten Jahr jedoch startete ich ein Experiment und verabschiedete mich von der üblichen grossen Mahlzeit am Abend, die ich gemeinsam mit meinem Mann genoss. Diese Umstellung fiel mir schwer, denn ich war dies seit meiner Kindheit her so gewohnt, dass man abends «richtig» zusammen isst.

Bereits nach wenigen Tagen fiel bei mir jedoch der Groschen, weshalb eine leicht verdauliche Abendmahlzeit idealer ist: Weshalb soll ich mir abends noch den Bauch vollschlagen, wenn ich danach bloss noch auf dem Sofa sitze und wenig später im Bett liege? Dafür brauche ich keine Energie in Form von Essen mehr.

Inzwischen esse ich zu Mittag meine grösste Mahlzeit mit Salat oder sonstiger Rohkost, viel gekochtem Gemüse und Protein (in meinem Fall sind das Linsen, Bohnen oder Pasta aus Hülsenfrüchten), manchmal auch Hirse, Quinoa oder Vollreis. Abends hingegen gibt es «nur» noch Gemüse, gedünstet oder als Suppe. Rohkost lasse ich abends meist weg, nur im Sommer esse ich selten etwas Salat. Eine Suppe muss nicht langweilig sein. Eine Gemüsesuppe mit Ingwer, Shiitake-Pilzen, Tamari und Algen schmeckt vorzüglich – ich mag aber auch ganz einfache, cremig pürierte Suppen aus Lauch, Süsskartoffeln mit Sellerie oder Kürbis.

Der Schlaf-Erfolg mit solch leichten Abendmahlzeiten blieb nicht aus. Seit dieser Umstellung schlafe ich deutlich besser. Und mit dem Wissen, dass ausreichender, guter Schlaf so wichtig für alle Abläufe in meinem Körper ist, ermögliche ich meinem Organismus einen – wie ich ihn nenne – «Engelskreis» (im Gegensatz zu einem Teufelskreis).

Es lohnt sich, den zirkadianen Rhythmus freundlich anzuerkennen und in die für uns vorgesehenen Abläufe zurückzugleiten. Tiere und Kinder sind dafür gute Vorbilder. Gute Nacht!

Dieser Text ist erstmals auf dem Blog unseres Partners Hüsler Nest erschienen.