Wie ich neulich hörte… Naturheilkundiges von Fiorina: Stille Entzündungen

Text & Foto: Fiorina Springhetti

Wenn die Entzündung schweigt – silent inflammations

In unserem Körper ist immer was los. Er ist uns ein unermüdlicher Wirt, ein stetes Heim. Das Herz schlägt, das Blut reichert sich an und transportiert. Der Magen-Darm-Trakt verdaut und die Darmschleimhaut spielt Türsteher. Unser Nervensystem filtert Eindrücke und unser Hirn legt Höchstleistungen an den Tag. Tag für Tag. Minute für Minute. Ohne unser willentliches Zutun. Läuft alles reibungslos, sind wir uns diesem Tun oft gar nicht bewusst. Läuft allerdings etwas nicht mehr so wie gewohnt, merken wir schnell, dass es eben doch nicht so selbstverständlich ist, wie alles funktioniert.

Symptome gibt es unzählige, Krankheiten und Gebrechen auch. Oft äussern sie sich durch Fehlfunktion oder Schmerz. Oft, aber eben nicht immer. Stille Entzündungen – häufig auch „silent inflammations“ genannt – sind genau solch stumme Kandidaten. Gegenläufig einer akuten Entzündung mit Schwellung, Rötung, Hitze und Schmerz, zeigt sich die stille Entzündung kaum unserem Bewusstsein. Die Ursachen sind vielfältig. Chronischer Stress im psychischen sowie physischen Bereich zählen ebenso dazu wie eine Dysbiose, also eine Störung der Darmflora, oder eine regelmässige und andauernde Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika oder Schmerzmitteln. Eine stille Entzündung ist also eine Reaktion des Körpers, wenn etwas aus dem Gleichgewicht fällt. Sie beansprucht unseren Körper in höchstem Masse, denn dieser versucht die stillen Entzündungsherde stets zu eliminieren oder klein zu halten. Immunsystem und Abwehrkräfte sind ohne Unterbruch im Einsatz und ermüden und schwächeln dadurch.

Es gibt verschiedene Ansätze, wie man solchen stillen Entzündungen vorbeugt. Ebenso wirksam sind diese Ansätze bei einer bereits vorhandenen silent inflammation. So komplex und vielschichtig die Ursachen sind, so sind es auch die Therapiemassnahmen. Ein für mich ganz zentraler Punkt ist eine antientzündliche Ernährung. Sie unterstützt, beugt vor und trägt zum Erhalt der Gesundheit massgeblich ihren Teil bei.

Entzündungsfördernde Lebensmittel:

  • Transfette (Frittiertes, Paniertes)
  • Industriell hergestellte Fertigprodukte
  • Raffinierter Zucker und grosse Mengen an Fruktose
  • Gluten
  • Verarbeitete Wurstwaren
  • Alkohol
  • Milchprodukte
  • Lebensmittel, die Unverträglichkeiten oder Allergien auslösen

Entzündungshemmende Lebensmittel:

  • Fettreiche Kaltwasserfische (Lachs, Hering, Makrele)
  • Gewürze (Kurkuma, Ingwer, Zwiebeln, Knoblauch, Thymian, Oregano)
  • Kräuter (Brennnessel, Petersilie)
  • Grünes Gemüse (Brokkoli, Rosenkohl, Federkohl, Spinat, Oliven)
  • Dunkles Obst (Heidelbeeren, Johannisbeeren, Holunder, Aronia)
  • Enzymfrüchte (Papaya, Guave, Feige, Ananas)
  • Leinsamen und Chiasamen
  • Wurzelgemüse

Es lohnt sich, im Alltag darauf zu achten, die entzündungsfördernden Lebensmittel niedrig zu halten, die entzündungshemmenden dafür mehrmals täglich in den Speiseplan miteinzubeziehen. Weder ab und zu ein Croissant, noch hier und da etwas Wein, noch die Wurst auf dem Grill am Sommerfest lassen eine stille Entzündung entstehen. Rennen wir jedoch weiterhin in unserem Tempo durch leistungsorientierte Berufswelten, gönnen uns weder Pausen noch ausreichend Schlaf, können uns unter dem Zeitdruck nur am Imbissstand ernähren und unseren Energiemangel durch die fehlende Regeneration nur mit Energydrink, Zucker und Koffein wett machen – ja dann, dann steigt die Wahrscheinlichkeit einer stillen Entzündung. Und diese triggert im schlimmsten Fall irgendwann eine chronische Erkrankung.

Und so lasst es mich sagen: Niemand streicht uns etwas Schokolade oder die Crèmeschnitte. Doch wir sollten unseren Körper, der uns tagtäglich zu Diensten steht, nicht ausreizen. Er ist oft sehr gnädig zu uns und lässt so einiges durchgehen, ohne mahnend den Finger zu heben oder mit einer Standpauke aufzustampfen. Wir sind es ihm und unserer Gesundheit schuldig, etwas achtsam mit ihm umzugehen.

Podcast mit Bas Kast

Text: Petra Müller, Geschäftsleitung FOOD MOVEMENT

Wer keine Zeit hat, das von uns vorgestellte Buch „Der Ernährungskompass“ von Bas Kast zu lesen, kann sich aufs Sofa fläzen und Bas Kast und seinen Gastgebern zuhören, was er alles zu gesunder Ernährung zu sagen hat.

In dem Podcast der ZEIT bleibt der Gast so lange auf Sendung, bis er ein zu Beginn vereinbartes „Stichwort“ ausspricht – nämlich erst dann, wenn er meint, alles Wichtige gesagt zu haben.

Hier geht es zu zugegebenermassen unglaublichen 4 Stunden Podcast:
https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-08/bas-kast-interviewpodcast-alles-gesagt

Wie ich neulich hörte… Naturheilkundiges von Fiorina: Natursalz

Text & Foto: Fiorina Springhetti

Gutes durch Natursalz

Salz wird häufig als ungesundes und krankheitsförderndes Produkt angesehen. Oft und gerne heisst es, dass Menschen mit Bluthochdruck salzarm essen sollen. Ebenso herzkranken Menschen wird gerne geraten, den Salzkonsum zu reduzieren. Diese Meinung hat sich über lange Zeit hartnäckig gehalten und deswegen ist es nicht verwunderlich, wenn Menschen überrascht oder gar skeptisch reagieren, wenn sie von den gesundheitlichen Vorteilen von Solewasser hören.

Was soll an einer Salz-Wasser-Mischung gesundheitsfördernd sein? Um vorab der zurecht kritischen Haltung gegenüber Salz etwas entgegenzuwirken, muss man zwischen «Salz» und «Salz» unterscheiden.

Der überhöhte Salzkonsum unserer heutigen Gesellschaft kommt nicht nur in erster Linie aus dem Salzstreuer, sie kommt auch vom häufigen Verzehr industriell hergestellter Fertigprodukte. Diese Produkte enthalten oft eine zu hohe Menge an raffiniertem Speisesalz. Aber auch das handelsübliche Koch- und Tafelsalz trägt seinen Teil zum ungesunden Salzkonsum bei. Mit Chemikalien gebleicht und mit Konservierungsstoffen und Rieselhilfe versehen, ist dieses «Salz» nicht unbedingt als gesundheitsfördernd zu benennen.

Salzsole hingegen verbindet zwei Stoffe, die unentbehrlich für das Lebendige sind. Ohne Wasser und Salz gäbe es kein Leben auf unserer Erde. Natursalz enthält viele Spurenelemente und Mineralien. Wasser ist für unzählige Funktionen im Körper lebensnotwendig und eines der wichtigsten Transportmittel unseres Organismus. Unser Körper weist verschiedenste Salz-Wasser-Lösungen auf: Fruchtwasser, Tränenflüssigkeit, Samenflüssigkeit, Zellwasser und Blut. Und in diesem Sinne ist «Salz» lebensnotwendig und dementsprechend gesundheitsfördernd, denn Salzsole hat die Eigenschaft ausgleichend zu wirken. Sie unterstützt:

– Ausgleich der Magensäure (wirkt bei verminderter aber auch übersteigerter Säurebildung)
– Aktivierung des Stoffwechsels
– Anregung der Verdauung
– Optimierung des Elektrolyt-Haushalts
– Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts

Für die Herstellung einer Salzsole benötigt man ungefähr 300 g unbehandelte Natursalzsteine. Diese sind in Reformhäusern, Bioläden oder Drogerien erhältlich. Man gibt sie in ein 1-Liter-Glas mit Deckel (z. B. Einmachglas, Vorratsglas) und füllt dieses mit stillem Wasser. Die Natursalzsteine benötigen zwischen 50 bis 60 Minuten, bis sie das Wasser zu einer 26 %igen Lösung umgewandelt haben. Je nach Grösse der Steine bleiben auch bei fertiger Lösung noch Brocken bestehen. Diese lässt man einfach im Salz-Wasser-Gemisch und füllt das Glas nach und nach immer wieder mit Wasser auf. Für den Gebrauch der Sole befolgt man folgendes: circa 1 TL Solelösung auf 1 Glas Wasser (ca. 2 – 3 dl), umrühren und schluckweise trinken. Je nach Gusto werden eher ½ TL oder auch 2 TL vertragen. Am besten wirkt die Sole auf nüchternen Magen, es lohnt sich also, ein Glas Sole auf dem Nachttisch bereit zustellen, um dieses dann morgens nach dem Erwachen langsam zu trinken.

Zu beachten ist, dass sich die Wirkung der Salzsole ganz individuell zeigen kann. Menschen mit hohem Zuckerkonsum oder Candidabefall im Darm können den Salzgeschmack zu Beginn als sehr unangenehm oder gar abstossend empfinden. Bei einer sehr belasteten Darmflora kann die Sole zu Beginn abführend wirken. Leichter Durchfall kann anfangs normal sein, es ist ein Zeichen der Darmreinigung. Anhaltender Durchfall darf allerdings nicht unbehandelt bleiben. Auch muss dringend erwähnt werden, dass Salzsole keine Medikamente ersetzen kann oder soll. Selbst wenn man sich nun angesprochen fühlt, die Salzsole im eigenen Alltag zu integrieren, so dürfen niemals auf eigene Faust verschriebe Medikamente durch eine Solekur ersetzt werden. Dies darf nur in Absprache mit einer Naturheilpraktikerin, einem Naturheilpraktiker oder einer Ärztin, einem Arzt geschehen.

Die Salzsole wird gerne als Trinkkur erwähnt, das heisst, dass man sie mindestens über drei Monate regelmässig einnimmt. Ich persönlich habe die Salzsole in meinen Alltag integriert – so selbstverständlich wie das Händewaschen, das Duschen, das Atmen. Denn ich empfehle, die Salzsole nicht als Wunder- oder Allheilmittel zu sehen, sondern als unterstützende und gesundheitsfördernde Massnahme, begleitend zu einer gesunden Lebensweise. Die Salzsole lässt weder im Nu schwere Krankheiten verschwinden, noch darf man ihr zuschreiben, dass sie mit bestimmter Sicherheit Linderung bringt. Aber sie unterstützt unsere Körperfunktionen, tut unserem Organismus gut und kann das Wohlbefinden verbessern

Angstmache

Text & Foto: Petra Müller, Geschäftsleitung FOOD MOVEMENT

Wer selbst eine chronische Krankheit hat oder jemanden mit einer solchen Erkrankung kennt, hat ziemlich sicher auch schon einmal die unschöne Erfahrung machen müssen, dass Ärzte (und wohl auch Ärztinnen) nicht davor zurückschrecken, die Methode «Angstmache» anzuwenden.

Gerade kürzlich habe ich eine Frau beraten, die wie ich mit der Diagnose rheumatoide Arthritis lebt. Sie hat mir erzählt, dass ein Rheumatologe ihr auf ihr Zögern, das Medikament Metothrexat zu nehmen, entgegnete: «…oder möchten Sie im Rollstuhl landen?»

Ich frage mich bei solchen Geschichten mehrere Dinge: Weshalb hat ein Arzt es nötig, die Angstmach-Methode anzuwenden? Wieso scheint es ihm egal zu sein, was man als Patientin von so einem Arzt denkt? Weshalb denkt so ein Arzt, dass sich so eine Bemerkung rechtfertigt? Wie kann ein subjektiv intelligenter Mensch solchen Unfug aussprechen? Weshalb nimmt ein Arzt seine Patienten nicht ernst? Und: Ist so einem Arzt wirklich nicht bewusst, dass solch ein Verhalten nicht nur Angst, sondern auch eine fremderfüllende Prophezeiung auslösen kann – wenn man sich als Patientin erdreisten sollte, NICHT auf die Empfehlung einzugehen?

Auch mir sagte mein erster Rheumatologe: „Frau Müller, Sie werden den Rest Ihres Lebens immer stärkere Medikamente einnehmen müssen.“ Wäre ich nicht so ein Dickkopf, hätte ich meine Medikamente wohl nicht sukzessive reduzieren und vor drei Jahren ganz absetzen können.

FOOD MOVEMENT hat unter anderem den Anspruch, durch Aufklärungsarbeit selbständig denkende und entsprechend agierende Patienten zu fördern. Solange selbst auf Darmerkrankungen spezialisierte Ärzte es zum grössten Teil immer noch Humbug finden, dass unsere Ernährung selbst bei Darmerkrankungen eine wichtige Rolle spielt, werden wir hoffentlich nicht müde, unsere Ziele bekannt zu machen.

Es bleibt zu hoffen, dass steter Tropfen den Stein höhlen wird und möglichst wenige Menschen Angstmache von Ärzten erleben müssen.

(Schreibt uns eure Erfahrungen und Geschichten, wir zeigen sie gerne auch auf diesem Kanal)


Unsere innere Uhr: Der zirkadiane Rhythmus

Text & Foto: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT

Es gibt ein paar Naturgesetze, die der Mensch auch durch sein Verhalten nicht verändern kann. Eines dieser grundsätzlichsten Naturgesetze ist: Lebewesen müssen schlafen. In ungefähr 24 Stunden dreht sich die Erde sich um ihre eigene Achse, und in dieser Zeit verändern sich Licht, Temperatur und (bis vor wenigen hundert Jahren) die Verfügbarkeit von Nahrung für uns Lebewesen.

Dieser «zirkadiane Rhythmus» hat grossen Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus von Tier und Mensch. Schlafen wir nicht genug, hat das Folgen für die Herzfrequenz, den Blutdruck, den Hormonspiegel und jede noch so kleine Nische unseres Körpers bis in die Zellen.

Nicht zu Unrecht heisst es daher auf Englisch: «The shorter you sleep, the shorter your life.» (je weniger du schläfst, desto kürzer ist dein Leben). Gemäss Studien haben Menschen, die 45 Jahre alt oder älter sind und regelmässig weniger als 6 Stunden pro Nacht schlafen ein 200 % grösseres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Es ist interessant, wie wir solche Naturgesetze in unserer leistungsorientierten und denaturierten Gesellschaft ignorieren. In manchen Kreisen gilt es gar als cool, wenn man sich damit brüstet, dass man nur wenige Stunden Schlaf braucht.

Persönlich fällt mir das Schlafen glücklicherweise nicht schwer, denn ich gehöre zu den Menschen, die eher früh aufstehen und entsprechend früh ins Bett gehen. Dennoch weiss ich noch nicht lange, wie schwerwiegend sich Schlafentzug auf unseren Organismus auswirkt (jeder, der nach einer langen Flugreise einen Jet Lag hatte, hat dies schon zu spüren gekriegt).

Mein Spezialgebiet sind die Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit. Haben Sie auch schon bemerkt, dass Sie besser bzw. weniger gut schlafen, je nachdem, was sie gegessen und getrunken haben?

Der Schlafforscher Matthew Walker schreibt in seinem Buch «Why We Sleep», dass es laut wissenschaftlicher Beweise empfehlenswert ist, weder zu satt noch zu hungrig ins Bett zu gehen und zurückhaltend zu sein bei Kohlenhydraten (Pasta, Kartoffeln, Reis, Brot) und insbesondere Zucker (in diese Kategorie gehört auch Alkohol).

Diese Aussage kann ich bestätigen. Obwohl ich regelmässig zwischen 7 und 8 Stunden pro Nacht schlafe, konnte ich meine Schlafqualität enorm steigern, seit ich meine Ernährung umgestellt habe.

Dies Begann, als ich vor 6 Jahren ich die Diagnose rheumatoide Arthritis erhalten und meine Ernährung auf anti-entzündlich umgestellt habe (ich verzichte nach einer Ausschlussdiät auf meine persönlichen Entzündungstrigger Zucker, Weizen, Fleisch, Milchprodukte, Nachtschattengewächse, Mais und Alkohol). Seither habe ich keine «Schübe» mehr und konnte die schulmedizinischen Medikamente 2016 absetzen.

Erst vor einem guten Jahr jedoch startete ich ein Experiment und verabschiedete mich von der üblichen grossen Mahlzeit am Abend, die ich gemeinsam mit meinem Mann genoss. Diese Umstellung fiel mir schwer, denn ich war dies seit meiner Kindheit her so gewohnt, dass man abends «richtig» zusammen isst.

Bereits nach wenigen Tagen fiel bei mir jedoch der Groschen, weshalb eine leicht verdauliche Abendmahlzeit idealer ist: Weshalb soll ich mir abends noch den Bauch vollschlagen, wenn ich danach bloss noch auf dem Sofa sitze und wenig später im Bett liege? Dafür brauche ich keine Energie in Form von Essen mehr.

Inzwischen esse ich zu Mittag meine grösste Mahlzeit mit Salat oder sonstiger Rohkost, viel gekochtem Gemüse und Protein (in meinem Fall sind das Linsen, Bohnen oder Pasta aus Hülsenfrüchten), manchmal auch Hirse, Quinoa oder Vollreis. Abends hingegen gibt es «nur» noch Gemüse, gedünstet oder als Suppe. Rohkost lasse ich abends meist weg, nur im Sommer esse ich selten etwas Salat. Eine Suppe muss nicht langweilig sein. Eine Gemüsesuppe mit Ingwer, Shiitake-Pilzen, Tamari und Algen schmeckt vorzüglich – ich mag aber auch ganz einfache, cremig pürierte Suppen aus Lauch, Süsskartoffeln mit Sellerie oder Kürbis.

Der Schlaf-Erfolg mit solch leichten Abendmahlzeiten blieb nicht aus. Seit dieser Umstellung schlafe ich deutlich besser. Und mit dem Wissen, dass ausreichender, guter Schlaf so wichtig für alle Abläufe in meinem Körper ist, ermögliche ich meinem Organismus einen – wie ich ihn nenne – «Engelskreis» (im Gegensatz zu einem Teufelskreis).

Es lohnt sich, den zirkadianen Rhythmus freundlich anzuerkennen und in die für uns vorgesehenen Abläufe zurückzugleiten. Tiere und Kinder sind dafür gute Vorbilder. Gute Nacht!

Dieser Text ist erstmals auf dem Blog unseres Partners Hüsler Nest erschienen.

NEUE KOLUMNE: Wie ich neulich hörte… Naturheilkundiges von Fiorina

Einführungstext: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT
Kolumne & Fotos: Fiorina Springhetti


Das Schönste an digitalen Projekten wie FOOD MOVEMENT sind für mich die analogen Begegnungen im echten Leben mit echten Menschen.

Einer dieser Menschen, den ich im Rahmen von FOOD MOVEMENT kennengelernt habe, ist Fiorina Springhetti. Wir haben uns, wenn ich mich richtig erinnere, am ersten HEALTHY FRIDAY Picknick in Zürich getroffen (oder war es unsere erste Mitgliederversammlung?). Schon nach wenigen Augenblicken war klar: Fiorina ist eine echte Komplizin! Mit ihr kann man formidabel über Gesundheit und Ernährung philosophieren. Dabei kann Fiorina so richtig aufdrehen – die Frau hat Energie! Anders wäre es wohl auch nicht möglich, dass Fiorina als Mutter von zwei Mädchen nicht nur eine Ausbildung zur Naturheilpraktikerin macht, sondern auch den Blog mamalltag UND Crossfit Training betreibt.

Wer sich Namen gut merken kann, weiss vielleicht, dass Fiorina auf dieser Plattform schon einige HEALTHY FRIDAY-Rezepte und Texte beigetragen hat. Wie zum Beispiel „Snackt dein Kind gesund?“, in dem Fiorina mit Reiswaffeln abrechnet.

Mir schwebte schon länger die Idee einer neuen Kolumne für FOOD MOVEMENT vor. Als ich im Februar ihren Beitrag zu Schwarzkümmelöl las, machte es „Heureka!“ in meinem Kopf. Ja klar, ich könnte Fiorina fragen, ob sie Interesse hätte, regelmässig eine Kolumne für uns zu schreiben. Und zwar über Interessantes, Kurliges und Spannendes, auf das sie im Rahmen ihrer naturheilkundlichen Ausbildung lernt.

Wir haben Glück! Fiorina sagte spontan zu, und so können wir uns ab sofort jeden Monat auf ihre Entdeckungen freuen. Danke, cara, dass du immer wieder für solche Ideen zu haben bist!

Und hiermit übergebe ich Fiorina das Mikrofon 🎤:

Zu meiner Person:
Mein Name ist Fiorina Springhetti. Ich bin Mutter zweier Mädchen, ganzheitliche Ernährungsberaterin und zurzeit in Ausbildung zur Naturheilpraktikerin. In meinem Studium begegne ich erfahrenen Therapeutinnen und Dozenten und vernetze ein Wissen aus traditionellen Heilverfahren und modernen Errungenschaften und Ansätzen. Naturheilkunde bedeutet für mich eine Anschauung von Welt und Mensch nach dem Ganzheitsprinzip. So fordere ich von mir eine individuelle Sicht auf jeden einzelnen mit Berücksichtigung der inneren sowie äusseren Natur. Oft können trivial wirkende Massnahmen grössere Wirkung haben, als man sich zunächst vorstellen kann. Und so werde ich in dieser Kolumne über Dinge berichten, die alltäglich oder ungewöhnlich, wissenschaftlich oder unkonventionell sein können. Dinge, die mir zu Ohren gekommen sind, mit denen ich in Berührung komme. Dinge, die ich gerne erzählen möchte.

Der Atem und unsere Verdauung

Wir atmen täglich unzählige Male ein und aus. Die Lungenatmung ist eine natürlich automatisierte Handlung, die wir völlig unbewusst tätigen. Und sie wohl gerade deshalb des Öfteren vernachlässigen. Klingt wie ein Widerspruch, dass wir etwas Automatisiertes vernachlässigen können. Aber wir tun es und sind uns den Folgen selten bewusst.

Unsere Lungenatmung, die ich fortan einfach Atmung nenne und damit nicht die Zellatmung meine, wird vernachlässigt, wenn wir unter Spannung stehen. Es ist quasi eine Folge auf einen Zustand, der vorangeht. Spannung entsteht, wenn wir unter Druck stehen, Stress erleben und in Eile sind. Alles Zustände, die jeder Einzelne von uns nur zu gut kennt. Ganz unbewusst beginnen wir in solchen Situationen, die Atmung flach zu halten oder gar für kurze Zeit anzuhalten.

Das wiederum versetzt den Körper noch mehr unter Spannung und es kommt zu einem sympathikonen Zustand. Was ist das? Der Sympathikus ist der Zustand der Kampf-oder-Flucht-Haltung. Er ist ein Teilsystem des vegetativen Nervensystems. Das vegetative Nervensystem arbeitet ohne Einfluss von Willen oder Bewusstsein. Es steuert Funktionen wie Kreislauf, Stoffwechsel, Verdauung, Wasserhaushalt und eben die oben erwähnte Atmung. Der Sympathikus wirkt dann, wenn Erregung in Form von Stress entsteht oder wenn erhöhte Leistungsbereitschaft notwendig ist.

Unsere heutige Lebensweise ist oft geprägt von hohem Tempo, Hektik und wenig Erholungsphasen. Sich bewusst in die Ruhe zu begeben und tief durchzuatmen ist bei vielen Menschen nicht an der Tagesordnung. In eben diesem sympathikonen Zustand sind gewisse Körperfunktionen unterdrückt. Dazu zählen unter anderem Magen-Darm-Trakt Bewegung, Speicheldrüsen Sekretion und Verdauungsdrüsen Sekretion. Der Kreislauf der Hektik nimmt seinen Lauf: Stress und Druck führt zu flacher Atmung. Flache Atmung führt zu erhöhter Anspannung. Erhöhte Anspannung triggert das vegetative Nervensystem im Sympathikus. Wir enden im Kampf-oder-Flucht-Modus. Die Folge ist, dass wir im Stress weniger gut Nahrung aufnehmen und verdauen können, da es an Speichel, Magensäure, Verdauungssäften und Darmbewegung mangelt. Symptome wie Magenbrennen, Völlegefühl, Reizdarm oder Verstopfungen sind nicht selten die Folge.

Wir können aber mit einer tiefen Atmung und bewussten Ruhephasen den Gegenspieler des Sympathikus unterstützen – den Parasympathikus. Dieser Zustand der Entspannung fördert Nahrungsaufnahme, Verdauung und Ausscheidung. Das Ziel ist nicht, sich ausschliesslich im einen oder anderen Zustand zu befinden. Das vegetative Nervensystem kann nicht in gut und schlecht eingeteilt werden. Es ist sogar so, dass sich die gegenseitigen Wirkungen von Sympathikus und Parasympathikus ergänzen. Wichtig ist aber, dass wir ein Gleichgewicht anstreben. Das Zusammenspiel ist das Ziel. Um dem Körper die Möglichkeit zu geben, seine Funktionen einwandfrei umsetzen zu können, lohnt es sich, regelmässig auf einen der folgenden Punkte einzugehen.

Atemübungen
Mit ruhigem und tiefem Einatmen durch die Nase und langsamem Ausatmen durch den Mund können wir unseren Organismus in die Entspannung bringen. Das können wir ohne viel Aufwand sitzend am Arbeitsplatz, stehend an der Bushaltestelle oder liegend in einer Pause umsetzen.

Meditation
Ganz unabhängig ob man geübt oder unerfahren ist im Meditieren, Momente des «in-sich-kehrens» bringen Ruhe und Entspannung. Eine Meditation dient immer, egal in welcher Form sie ausgeübt wird.

Spaziergang
Durch Wald, Wiese und Feld zu spazieren wirkt wie Balsam für die Seele – und dadurch auch sehr entspannend auf unseren Organismus. Selbst inmitten städtischer Umgebung findet man grüne Oasen.

Fliessende Gewässer
Die Füsse darin baden, kurz eintauchen oder am Ufer der Bewegung zuschauen. Fliessendes Gewässer wirkt beruhigend, reinigend und füllt unsere Energiespeicher auf wundersame Weise auf.

Direkt in unsere Verdauung und Stoffwechselsituation eingreifen können wir in diesem Sinne also nicht. Vieles läuft auf der Ebene des vegetativen Nervensystems. Wir können weder bewusst mehr Speichel produzieren, noch können wir die Darmtätigkeit willentlich steuern. Was wir aber können ist, dem Organismus die bestmögliche Umgebung anzubieten, dass er in Sachen Nahrungsaufnahme und Verdauung optimal arbeiten kann. Und dazu gehört ein Gleichmass zwischen Anspannung und Entspannung was mit bewusstem Atmen, dem Einplanen von Ruhephasen und aktiver Entschleunigung angestrebt werden kann.

Mouni: Rheumatoide Arthritis

Einführungstext: Petra Müller, Geschäftsleitung FOOD MOVEMENT
Erfahrungsbericht: Anke Mouni Meyer,
Eat & Move, Hamburg

Vor ein paar Wochen war ich in Norddeutschland, meine liebe Cousine besuchen (hallo Elke!). Anschliessend habe ich ein paar Tage in Hamburg verbracht. Kurz zuvor hatte mir eine Bekannte erzählt, dass sie soeben das Buch von Mouni Meyer bestellt habe, Mouni lebt wie ich auch mit der Diagnose rheumatoide Arthritis. Mir war Mouni bereits ein Begriff, da ich deren Schwester Ingrid Meyer-Legrand auf Facebook folge und Ingrid ab und zu auf das Schaffen ihrer Schwester verweist.

Ich wusste auch, dass Mouni in Hamburg wohnt. Deshalb dachte ich: Wieso nicht Kontakt aufnehmen und fragen, ob sie an einem Treffen zum Tee interessiert ist? Die Antwort kam prompt: Natürlich!

So kam es, dass ich mich an einem sonnigen Mittwoch in Hamburg-Eppendorf mit Mouni im Petit Café verabredete. Schon als ich anspaziert kam, winkte sie mir in ihrem Blümchenkleid entgegen. Ich kann nicht sagen, woran es lag, aber schon nach wenigen Minuten entstand zwischen Mouni und mir eine so entspannte und vertraute Atmosphäre, dass wir über weit mehr als das Austauschen von Arthritis-Erfahrungen sprachen. Nachdem der Kaffee (ich) bzw. der Tee (Mouni) längst ausgetrunken war, verspürten wir langsam Hunger. Mouni fragte mich, ob ich sie grad noch zum Mittagessen in ein makrobiotisches Restaurant begleiten wolle. Aber sofort!

Im Fröhlichen Reisball assen wir einen köstlichen makrobiotischen Teller mit Chicorée-Salat, Linsen, Fenchel, Broccoli und Reisplätzchen. Für mich war es wunderbar, eine so warme, sympathische und lustige Frau zu treffen und mich mit ihr auszutauschen. Ich hatte noch nie jemanden getroffen, der einen so ähnlichen Umgang mit dieser Krankheit hat, obwohl wir sicherlich sehr verschieden sind. Ich bewundere Mouni, dass sie zu Zeiten ohne Internet den Mut hatte, auf schulmedizinische Medikamente zu verzichten und ihren eigenen Weg einzuschlagen. Was für ein Privileg, sie bei dieser Gelegenheit kennenzulernen. Mouni, du bist eine tolle Frau!

Wir bedauerten beide, dass es aus zeitlichen Gründen nicht möglich war, uns während meines Hamburg-Aufenthaltes noch einmal treffen zu können. Aber wir bleiben in Kontakt, keine Frage!

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Meine himmlischen Rezepte gegen höllische Schmerzen
Ganzheitliche Ernährung bei Rheuma, Gicht und Arthrose

Als ich mit 24 Jahren an rheumatoider Arthritis erkrankte, habe ich nicht erwartet, dass ich mich in meinem Leben noch mal so intensiv mit dem Thema Ernährung beschäftigen und mich zu einer leidenschaftlichen Köchin entwickeln würde.

Mit meinen jungen Jahren konnte ich gar nicht kochen. Ich lebte zu dem Zeitpunkt in einer Gemeinschaft mit einer Horde netter Menschen, die sich abwechselnd in die Küche stellten und ich durfte genießen, was serviert wurde. Dafür habe ich dann andere Arbeiten gemacht.

In den 80er -jahren, zum Zeitpunkt meiner Diagnose, gab es einen großen Skandal mit Rheumamedikamenten. Die Zeitschrift „Der Spiegel“ berichtete damals. Vielen Menschen ging es hundsdreckig mit der verabreichten Medizin und nicht wenige starben daran. Die Aussicht daran sterben zu können, hat mir Angst gemacht, und der Weg mit den üblichen Medikamenten, wie sie damals verschrieben wurden, kam für mich nicht in Frage. Ich hielt die Schmerzen aus und schaute mich nach anderen Heilungsmöglichkeiten um. Dabei bin ich auf die fernöstliche Medizin gestoßen, deren großes Wissen über die Wirkung von Lebensmitteln, Kräutern und speziellen Zubereitungen mich tief beeindruckten.

Die Ernährungslehren, die ich entdeckte und zu praktizierten begann, waren die makrobiotische und die 5–Elemente-Ernährung der traditionellen fernöstlichen Medizin. Das war ein großes Glück! Denn sonst gab es weit und breit nur wenig Informationen zur Ernährung bei Rheuma. Die Ernährung wird in der fernöstlichen Medizin als ein ganz wichtiger Pfeiler gesehen, um Krankheiten vorzubeugen und zu lindern. Dabei werden auch die Eigenverantwortlichkeit und die Mitarbeit des Patienten erwartet, damit die Therapie gelingt.

Die wichtigsten Prinzipien dieser Ernährungslehren kurz zusammengefasst:
⁃ Zuckerhaltiges stark minimieren
⁃ überwiegend gekochtes Essen zu uns nehmen
⁃ überwiegend warme Getränke – vor allem Wasser
⁃ weniger Brotmahlzeiten – mehr Gekochtes mit Gemüse – auch Suppen
⁃ gut kauen
⁃ dem Kochen und Essen Aufmerksamkeit geben
⁃ jahreszeitliches Kochen/saisonales Obst und Gemüse
⁃ deinen individuellen Zustand berücksichtigen (dabei hilft eine Ernährungsberatung)

Damit hatte ich einen ganzheitlichen Ansatz gefunden, in dem es nicht nur darum ging, was ich am besten esse. Nein, es werden auch andere Fragen gestellt: Wie sind deine Beziehungen zu anderen? Fühlst du dich wohl an deinem Arbeitsplatz? Hast du genug Zeit, dich auszuruhen? Fühlst du dich geschützt und geliebt? Bewegst du dich genug? Denn all dies beeinflusst deine Gesundheit.

Doch zuerst kam das Essen und das ist bei mir bis heute so geblieben. Mit dem, was ich esse, kann ich meinen Gesundheitszustand am besten beeinflussen.

Also begann ich zu kochen. Zuerst lernte ich aus entsprechenden Kochbüchern. Doch bald entdeckte ich ganz in meiner Nähe einen Bioladen, der wöchentlich Kochkurse anbot. Ich ging hin und das jede Woche. Es hat richtig viel Spaß gemacht und ich setzte alles gleich begeistert um.

Schmerzen waren stark und leider verschwanden sie nicht von heut auf morgen. Mir blieb nichts anderes übrig, als geduldig zu sein. Intuitiv wusste ich, dass ich nicht zu meinen alten Gewohnheiten zurückgehen konnte – mit viel Käse, Zucker, Alkohol, Zigaretten und einem aufreibenden Lebensstil. Die Änderungen, die ich damals gemacht habe, waren enorm.

Ich verzichtete komplett auf Milchprodukte (ich liebte Käse), Nachtschattengewächse, Zigaretten (Tabak ist auch ein Nachtschattengewächs), Zucker (das war richtig schwer), kochte mir ab sofort ganze Mahlzeiten mit viel Gemüse, Eintöpfen, Tofusteaks, mariniertem Tempeh, aß regelmäßig Fisch, Mandeln, Sesam, Meeresalgen, Hülsenfrüchte, Quinoa, Reis oder mit Kürbis gebackene Hirse und vor allem regelmäßig grünes Gemüse. Es war variationsreich, bunt und unglaublich lecker. Ein neues Leben begann. Bevor ich mit dieser Reise startete, war mir fast immer kalt. Das veränderte sich schnell und nachhaltig. Heute komme ich mit jedem Wetter zurecht.

Warum? Weil ich anfing, jahreszeitlich zu kochen, d.h. im Winter kaum bis gar keine Rohkost, im Sommer dafür mehr und ich verkochte möglichst nur Gemüse und Obst, was zur jeweiligen Saison wuchs. Ich aß also überwiegend gekochtes und meist warmes Essen.

Bevor ich damit loslegte, habe ich verschiedene Ernährungsrichtungen ausprobiert, die für mich, wie ich schnell merkte, nicht funktionierten: Rohkost, Fit for life, Fasten (1/2 Tag habe ich das ausgehalten) Vollwert- mit Frischkornmüsli, Milchprodukten und Rohrohrzucker und Honig – für mich alles völlig unpassend.

Am Anfang der Umstellung habe ich noch eine Ernährungsberatung in Anspruch genommen, die mir eine gute Orientierung gab.

Es war natürlich nicht immer einfach mit der Umstellung, bemerkte ich doch mit Erstaunen, dass ich nach bestimmten Lebensmitteln regelrecht süchtig war. Dazu gehörte Brot und eben auch der weiße Zucker.

Die Seele spielt auch eine Rolle
Doch die Seele wollte auch gehört werden und für meine inneren Konflikte habe ich den Mut gefunden, eine Psychotherapeutin aufzusuchen, die mir mit Gestalt- und Gesprächstherapie weitergeholfen hat. Endlich konnte ich meine Konflikte an die Oberfläche holen, Gefühle zulassen und verstehen.

Das brachte Bewegung in meine Gefühlswelt und auch auf körperlicher Ebene hatte ich immer mehr Tage, an denen ich keine Schmerzen hatte. Diese Momente dehnten sich aus und nach ca. 2 Jahren war ich überwiegend schmerzfrei. Für mich ein großer Erfolg.

Medikamente habe ich in all den Jahren kaum genommen. Ab und zu nahm ich Ibuprofen, was mir gut half, und später entdeckte ich die Neuraltherapie für mich. In Hamburg gibt es einen hervorragenden Arzt, der die Neuraltherapie gekonnt anwendet: Er hat mir geholfen, meinen guten Zustand zu stabilisieren.

Weiterbildung und daraus einen neuen Beruf entwickelt:
Begleitend zu meinem Berufsleben in unterschiedlichen Unternehmen (Sachbearbeiterin, Verkauf, Marketing) begann ich, mich in dem Bereich Gesundheit und Ernährung weiterzubilden. Ich besuchte eine Kochschule in Köln und ließ mich zur Fachfrau für Bio-Gourmet-Ernährung ausbilden – es kam eine Fortbildung in Kochen nach den 5 Elementen und eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin nach TCM dazu. Mit verschiedenen Praktika in gesundheitsorientierten Einrichtungen und unzähligen Seminaren vertiefte ich mein Wissen rund um das Thema.

Mittlerweile gebe ich mit großem Engagement Ernährungsseminare für Menschen mit Rheuma und zeige ihnen, wie es möglich ist, mit unserem täglichen Essen ganz viel für ihre Gesundheit zu tun. Dabei profitieren meine Teilnehmer*innen von meiner 30-jährigen Erfahrung und etlichen Fortbildungen, die ich im Laufe meines Lebens absolviert habe. Der Schwerpunkt in meinen Seminaren liegt auf dem gemeinsamen Kochen und ich zeige dabei, welche Lebensmittel und Zubereitungen wir einsetzen können, um unsere Gesundheit zu stärken. Ganz nebenbei wird sich lebhaft ausgetauscht und sich gegenseitig Tipps gegeben. Noch dazu gibt es jede Menge an wichtigen Hintergrundinformationen, die wir brauchen, um mit Rheuma umzugehen und es zu lindern.

Ein Buch ist entstanden!
Letztes Jahr habe ich dann endlich mein Buch geschrieben! Es lag mir schon so lange auf der Seele, es zu schreiben. In diesem Buch „Ganzheitliche Ernährung bei Rheuma, Arthrose & Gicht – meine himmlischen Rezepte gegen höllische Schmerzen“ findest du 120 Rezepte, die auch für Menschen ohne Rheuma ein Genuss und eine Bereicherung sind. Die Rezepte sind alltagstauglich und es bringt Spaß, in dem Buch zu stöbern, weil es richtig spannende Artikel zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen enthält – auch für „gesunde“ Menschen.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass wir alle, die wir mit Rheuma zu tun haben, unseren eigenen Weg finden müssen. Die einen nehmen die modernen Rheumamedikamente und fühlen sich wohl damit. Andere kombinieren Ernährungstherapie mit den modernen RA-Medikamenten und kommen gut zurecht. Einige, so wie ich, verlassen sich auf die Ernährung und nehmen vielleicht noch Nahrungsergänzungsmittel hinzu und kommen damit gut weiter. Wenn ich schreibe, dass ich keine Medikamente genommen habe, bedeutet das nicht, dass ich denke, dass es besser ist, keine zu nehmen. Ich weiß, dass es manchmal wirklich notwendig ist, damit wir überhaupt die Kraft haben, es anzupacken. Meine Hinweise in diesem Artikel ersetzen keinen Arztbesuch.

In der chinesischen Sprache sind die Schriftzeichen für Krise und Chance die gleichen. Das kann uns froh stimmen, denn genauso habe ich es erlebt: In der Krise liegt die Chance! Hole dir dabei soviel Unterstützung, wie du brauchst. Ich bin mir sicher, dass du deinen Weg findest.

Du möchtest mehr über mich und meine Arbeit wissen?
Du findest alles dazu hier: Eat & Move

Das Buch kannst du entweder direkt beim Thieme Verlag bestellen oder über Amazon.

Mirjam: Morbus Crohn

Interview: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT
Foto: Mirjam Hill

Kein Erfahrungsbericht hat mich bisher so bewegt wie derjenige von Mirjam. Nach einem über einstündigen Telefongespräch konnte ich kaum glauben, was ich da soeben für eine haarsträubende Geschichte gehört hatte. Konnte das wirklich stimmen? Kann es sein, dass jemand in der Schweiz so behandelt wird?

Mirjam und ich verblieben so, dass wir ihren Erfahrungsbericht in Form eines Interviews gestalten würden. Als der beantwortete Fragebogen dann bei mir eintraf, musste ich erneut leer schlucken. Diese Geschichte ist so ungeheuerlich, dass ich nicht wusste, ob sie wirklich wahr sein kann. Viele Tage trug ich dieses Gefühl mit mir herum und wusste nicht, wie und ob ich die „Richtigkeit“ überprüfen könnte.

Irgendwann war ich mutig und griff zum Telefonhörer. Ich erklärte Mirjam, dass ich ihre Geschichte immer noch so unglaublich finde und ehrlich gesagt einen Hauch an deren Echtheit zweifle. Mirjam reagierte wunderbar. Sie meinte, dass sie das gut verstehen könne. Unser Gespräch dauerte erneut eine Stunde. Ich äusserte auch meine Bedenken an Anthony Williams, dessen Empfehlungen sie in den Antworten erwähnt. Auch diese Zweifel konnte Mirjam sehr gut verstehen – weil sie diese Zweifel anfänglich auch hatte.

Dieser Erfahrungsbericht ist nichts für schwache Nerven. Mirjam und ich verzichten auch explizit auf „Beweisfotos“ von ihr im Spital, von denen wenige existieren – die meisten Spitalaufenthalte fanden vor der Zeit der Smartphones statt, wo man auf die Schnelle ein Foto hätte machen können. Zudem wollen wir hier auf FOOD MOVEMENT nicht „Sensationsjournalismus“ betreiben. Aber dennoch finde ich es wichtig, dass solche Geschichten ebenfalls in die Welt hinausgetragen werden.

Hier geht es zu unserem Interview.
Ganz herzlichen Dank für deine Offenheit, liebe Mirjam!

Liebe Mirjam,
Du hast – wie viele Menschen mit einer chronischen Erkrankung – eine lange Odyssee hinter dir, bis du die Diagnose Morbus Crohn erhalten hast. Wie du mir erzählt hast, hat das bereits in der Kindheit begonnen. Wie hat sich das geäussert, und was hat man dagegen unternommen und ausprobiert?

Eigentlich bin ich bereits mit Beschwerden zur Welt gekommen, wollte nichts essen und habe nur geweint. Meine Mutter rannte mit mir von Arzt zu Arzt aber keiner nahm sie ernst, es hiess nur: „Kein Kind verhungert freiwillig, sie wird schon essen, wenn sie genug Hunger hat!“ Aber ich nahm weiterhin nur ab statt zu und meine arme Mutter hatte einen riesen Stress, mich nur schon am Leben zu erhalten.

Seit ich denken kann, habe ich auf Stress mit Bauchschmerzen und Durchfall reagiert, essen fand ich Zeitverschwendung und so ass ich oft nur 1 Mandarine und 1 Schinkensandwich – pro Woche! Aber die Ärzte fanden in all den Jahren nichts.

Mit knapp 20 habe ich dann eine Kur gegen Akne mit dem Medikament Roaccutan gemacht. Nach den 3 Monaten ging es dann richtig los mit den Symptomen und erst als meine Speiseröhre so schmerzte, dass ich nicht mal mehr Wasser schlucken konnte, wurde ich erstmals zu einem Gastro-Enterologen überwiesen, der dann sah, dass die Speiseröhre voller Geschwüre war. Aber erst, als noch schlimme Gelenkschmerzen dazu kamen, wurde mein Darm gespiegelt und es war ziemlich schnell klar, dass ich Morbus Crohn habe.

Welche Beschwerden hattest du in deiner Jugend, und wann wurde dir Morbus Crohn diagnostiziert?
Ich hatte ständig Bauchkrämpfe und Durchfall, vor allem in Stresssituationen und war oft müde und lustlos. Bei der Diagnose war ich knappe 20 Jahre alt.

Was haben dir die Ärzte verschrieben und was für Empfehlungen hast du erhalten? Hat auch jemand deine Ernährung angesprochen?
Die Assistenz-Ärztin kam nach der ersten Darmspiegelung zu mir ans Bett und sagte, dass ich Morbus Crohn hätte, das sei aber überhaupt kein Grund, sich Sorgen zu machen, ich könne damit ganz normal weiterleben. Ich bräuchte einfach mein Cortison, genauso wie ein Diabetiker sein Insulin brauchen würde.

Das war erstmal eine grosse Erleichterung für mich, ich dachte tatsächlich, ich hätte einfach sowas wie einen Cortison-Mangel! Etwas später hat mir mein Gastro-Enterologe dann die ersten Ernährungsempfehlungen gegeben: Möglichst viel Fleisch wegen dem Eisen, möglichst viel Fett und Zucker damit ich wieder zunehme und Energie bekomme und ich solle mich von Gemüse, Salat und Obst fernhalten, da seien zu viele Ballaststoffe drin, das würde meinen Darm unnötig belasten, ansonsten hätte die Ernährung keinen Einfluss auf Krankheiten und ich könne essen, was ich wolle.

Ich muss dazu noch sagen, dass ich sehr schulmedizinisch geprägt aufgewachsen und selber ausgebildete Pharma-Assistentin bin. Deshalb habe ich diese Sachen nicht hinterfragt sondern mich natürlich daran gehalten. Schräg gegenüber der Apotheke, in der ich arbeitete, war eine Bäckerei und so ging ich in jeder Pause rüber und kaufte mir etwas Süsses damit ich möglichst schnell wieder zunehmen und gesund werden würde.

Der Schuss ging natürlich nach hinten los und nach wenigen Wochen landete ich im Krankenhaus und musste das erste Mal künstlich ernährt werden. Da aber auch diese Form der Ernährung vor allem aus Fetten und Zuckerarten besteht und ich das alles nicht vertrug, ging es mir immer schlechter, mein Gewicht sank weiterhin, auch das Cortison vertrug ich überhaupt nicht und ich konnte nicht aufhören, mich zu übergeben. Auch den Durchfall kriegten wir mit Medikamenten nicht in den Griff und nach weiteren 6 Wochen verabschiedete sich mein Arzt in die Ferien und fragte mich, ob ich im Spital bleiben wolle zum Sterben oder lieber nach Hause wolle, er sehe keine Hoffnung mehr für mich, da ich weder Medikamente noch die künstliche Ernährung vertrug und von monatelangem starkem Durchfall und Erbrechen völlig ausgemergelt war.

Diesen Schock musste ich erst verdauen und wollte so schnell wie möglich nach Hause. Das war an einem Freitagnachmittag und dieses Wochenende hätte ich tatsächlich beinahe nicht überlebt. Meine Mutter hielt mich mit einer Banane und Tee am Leben, bis wir am Montag eine neue Lösung gefunden hatten.

Zu einem späteren Zeitpunkt wurden auch diverse Immunsuppressiva eingesetzt, wie Imurek, Remicade und Co. Leider sprach ich darauf überhaupt nicht an. Zudem gefiel mir der Gedanke nicht, dass die gesamte, ziemlich starke Medikation auf einer blossen Vermutung aufbaute, nämlich der, dass Morbus Crohn eine Autoimmunkrankheit sei, doch dafür gibt es bis heute keinerlei Beweise, die Forschung tappt völlig im Dunkeln. Ebenso wenig Sinn machte mir, dass mein Körper sich selber angreifen sollte. Eine kleine Schnittwunde heilte von selber, warum sollte das beim Rest des Körpers anders sein? Die Antwort sollte ich erst Jahre später bekommen. Mein Schmerzmittelverbrauch war in all den Jahren sehr hoch und ich habe manchen Morphium-Entzug hinter mir.

Du hast etliche Krankenhaus-Aufenthalte hinter dir. Magst du kurz erzählen, wie oft und wofür?
Das kann ich beim besten Willen nicht mehr zählen, ich fürchte, da kommen ein paar Jahre zusammen, ich schätze so ungefähr 4 – 5 Jahre Krankenhausaufenthalte insgesamt. Ich war oft monatelang in Spitälern im In- und Ausland. Ich war bei Spezialisten von Basel über Lausanne bis St. Gallen. Mein Bruder wohnte damals in den USA und Kanada, deshalb war ich auch dort ein paar Mal hospitalisiert und hoffte auf neue Erkenntnisse, leider vergebens.

Ich hatte sehr oft sehr starke Schmerzen, war über Jahre stark untergewichtig, bis auf 24 kg abgemagert, konnte nichts essen, weil ich sofort starke Schmerzen bekam und mich übergeben musste. Die Medikamente vertrug ich nicht, ich hatte über 60 Operationen, jede einzelne mit Komplikationen und zig Folgeoperationen.

Oft standen die Ärzte kopfschüttelnd an meinem Bett und sagten, so etwas hätten sie noch nie gesehen und eigentlich könne das gar nicht sein, dass ich jetzt diese oder jene Komplikation hätte. Ich bekam z.B. von einem schlecht gesetzten ZVK (zentralen Venenkatheter für die künstliche Ernährung) eine Thrombose in der Halsvene, so dass ein Stück davon entfernt werden musste in einer NotOP, dann hatte ich einen Porth-à-cath, dessen Schlauch normalerweise vor dem Herzen sitzt. Meiner hatte sich gelöst und war durch das Herz durchgewandert. Nur zufällig hat man das entdeckt, auch hier sofortige NotOP mit staunenden Ärzten.

Einmal erwachte ich aus der Narkose und hatte aus unerklärlichen Gründen einen Pneumothorax, die Ärzte hatten wohl, ohne es zu merken, meine Lunge verletzt. Andere Male hatte ich Darmdurchbrüche, wo die Ärzte weder im Blut noch im Ultraschall etwas davon sahen und ich wurde morgens um 2.00 Uhr aus der Notaufnahme gejagt, ich solle mich nicht so anstellen, ich habe nichts und ich sei doch nur scharf aufs Morphium. Da ich vor Schmerzen schrie, fuhren wir verzweifelt in die nächste Notaufnahme, wo dann erstmal auch nichts Auffälliges gefunden wurde. Wenigstens wurde ich ernst genommen und ins CT geschickt, daraufhin wieder sofortige NotOP, da mein Darm total zerfetzt war, der ganze Bauchraum voller Stuhl und bereits entzündet.

Alles, was es nicht gab, hatte ich; ich war die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Ich hatte immer ganz tolle Blutwerte, ohne erhöhte Entzündungswerte. Deshalb nahmen viele Ärzte meine Beschwerden nicht ernst. Ein hochangesehener Professor hat mich dann irgendwann als körperlich gesund eingestuft, da meine Laborwerte immer bestens waren und meinte aufgrund meines Gewichtes, ich hätte einfach eine Magersucht.

Daraufhin wurde ich vor die Wahl gestellt: Entweder ich verlasse die Klinik sofort (ohne Infusion hätte ich keine 3 Tage in dem Zustand überlebt) oder ich stimme einer Therapie durch eine spezialisierte Psychologin für Magersüchtige zu. Was blieb mir anderes übrig, als widerwillig zuzustimmen? Also wurde ich total isoliert, niemand durfte mehr zu mir oder mich anrufen, ich musste Tagebuch führen und wurde durch diese Frau „therapiert“.

Sie machte mir gleich zu Anfang deutlich klar, dass sie schon viele Magersüchtige in meinem Zustand gesehen hätte und Keine davon hätte überlebt. Eines Tages kam sie aus einem Word-Kurs mit einem Dokument, das sie mir wortlos mit einem breiten Grinsen überreichte. Sie hatte die Geschichte des Suppenkaspers aufgeschrieben und überall statt „Suppenkasper“ meinen Namen eingesetzt. So lautete der letzte Abschnitt folgendermassen: „Am dritten Tag, o weh und ach! Wie ist die Mirjam dünn und schwach! Doch als die Suppe kam herein, Gleich fing sie wieder an zu schrei’n: Ich esse keine Suppe! Nein! Ich esse meine Suppe nicht! Nein, meine Suppe ess‘ ich nicht! Am vierten Tage endlich gar die Mirjam wie ein Fädchen war. Sie wog vielleicht ein halbes Lot – Und war am fünften Tage tot.“

Es waren Monate des Horrors! Aber ich musste ihr Spiel mitspielen, damit ich nicht aus dem Spital flog. Dort hiess es immer wieder, ich wolle nicht gesund werden, weil ich immer wissen wollte, was an Medikamenten mir gegeben wurde und auch beim Essen wollte ich mitreden. Ich wusste, dass mir Blattsalate und Gemüse sehr gut taten, aber mit einer Darmerkrankung hat man im Spital schlechte Karten auf Wunschkost. Da gibt’s einfach das, was die Ernährungsberatung und der Arzt bestimmen, Platz für Diskussionen gibt es leider meist keinen und für Gemüse und Salate schon gar nicht. Zum Glück brachte meine Mutter mir ab und zu etwas zu essen mit, was ich besser vertrug als die Schonkost im Spital!

Mir wurden immer wieder Stücke vom Darm und Abszesse im Bauchraum entfernt. Inzwischen habe ich keinen Dickdarm mehr und nur noch Teile des Dünndarms, zudem fehlen mir Rektum, Scheide, Gebärmutter und ein Eierstock. All das haben die Entzündungen, Fisteln und Verwachsungen regelrecht zerfressen. Seit über 20 Jahren habe ich deshalb ein Ileostoma (künstlicher Dünndarmausgang). Seit 2003 lebe ich nach der letzten grossen, verpfuschten OP mit einer tiefen, eiternden Wundhöhle im kleinen Becken und mehreren offenen, entzündeten Geschwüren, bei denen ich mein eigenes Fleisch und freiliegende Nervenstränge sehen konnte, so tief waren sie. Auch diese Wunden zogen mehrere OPs nach sich und reagierten langfristig auf keinerlei Medikamente oder Behandlungen. Ich musste mich damit arrangieren, was über Jahre nur mit Fentanyl ging.

Irgendwann kam der Punkt, wo auch die Schulmedizin mit deiner Krankheit überfordert war. Du hast mir erzählt, dass du dann notfallmässig in eine ganzheitlich praktizierende Klinik gehen konntest. Was geschah dann?
Ja, genau, das war, nachdem mein Arzt mich gefragt hatte, wo ich sterben möchte und ich dann nach Hause gegangen war. Damals gab es die Aeskulap-Klinik in Brunnen, in der Ärzte und Naturheilpraktiker Hand in Hand therapierten. Ich war nicht sehr begeistert, da ich damals der festen Überzeugung war, ich müsse zu einem „richtigen“ Arzt und nicht zu einem „Chrütlidokter“. Ich hatte jedoch keine Wahl und als ich dort aufs Zimmer kam und man mich fragte, was ich zum Znacht wolle, stockte mir der Atem: Die hatten nur vegane Vollwertkost mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und keinen Zucker! Also das pure Gegenteil, von dem, was mir mein Arzt damals geraten hatte.

Ich war in einem derart schlechten Zustand, dass ich dachte, diese Art der Ernährung würde mich umbringen. Ich sass stundenlang vor einer Vollkorn-Gemüsewähe und traute mich nicht, diese zu essen! Im Nachhinein muss ich sagen, dass diese Ernährungsumstellung mein Leben gerettet hat. Ab diesem Zeitpunkt war meine Faszination über Ernährung und ihren Einfluss auf die Gesundheit endgültig geweckt.

Welche persönlichen Strategien haben dir geholfen, das alles auszuhalten und nicht aufzugeben?
Phuu, das ist schwierig zu sagen. Auf jeden Fall eine grosse Portion Galgenhumor! Und ich habe gelernt, aus jeder Situation das Beste zu machen, nicht zu hadern und immer Lösungen zu finden.

Ich habe aber auch gelernt, mich auf mein Gefühl zu verlassen, auch wenn das bedeutet, mich erst mal zurückzunehmen. Im Laufe der Jahre musste ich mir viele Beschimpfungen von Ärzten und Pflegepersonal anhören, weil ich mir das Recht rausnahm, auch mal Medikamente zu hinterfragen, von denen ich aus der Vergangenheit wusste, dass sie mir entweder nicht gut taten oder nicht halfen. Als Pharma-Assistentin hatte ich zudem auch etwas Ahnung und schlug manchmal auch Alternativen vor, was gar nicht gern gesehen war.

Ich war da wirklich ein kleiner Rebell und spürte aber ziemlich genau, was gut für mich war und was nicht. Wenn die Ärzte nicht mit sich verhandeln liessen, dann konnte ich auch mal Medikamente in Vasen (sorry liebe Blumen!) und im Abfall verstecken um sie nicht nehmen zu müssen. Heute bin ich überzeugt, dass all dies dazu beigetragen hat, dass ich heute noch hier bin. Ich wurde in den 20 Jahren, in denen ich immer wieder im Spital war, selber zur Expertin und habe in der Zeit auch sehr viele Fachbücher gelesen zum Thema Darm, Ernährung und Therapien.

Es war vor allem aber eine Kopfsache. Es gab natürlich auch viele Tage, an denen ich nicht mehr leben wollte und mich die Kräfte verliessen, doch ich sagte mir immer wieder: „an Morbus Crohn stirbt man nicht, das ist keine tödliche Krankheit!“ Diese Überzeugung hat mir sicher sehr geholfen, dies Alles irgendwie zu überstehen.

Was mir sicher im Nachhinein auch geholfen hat, war die ganze Aufarbeitung. Ich habe so viel Unglaubliches und Verstörendes erlebt, dass ich es manchmal fast selber nicht fassen konnte. Also habe ich mir irgendwann bei allen Ärzten und Krankenhäusern meine Krankenakten abgeholt.

Ich musste das alles nochmals nachlesen, ob ich mir das nicht nur eingebildet hatte. Mein erster Gastroenterologe, der mich damals gefragt hatte, wo ich lieber sterben wollte, zuhause oder im Spital, überreichte mir die Unterlagen höchstpersönlich, sah mich dabei herausfordernd an und fragte: „Und? Wollen Sie mich jetzt verklagen?“ Ich war derart perplex, dass ich erstmal keine Antwort darauf wusste. Mir ging es hier nicht um Gerechtigkeit, sondern ums Verstehen, Verarbeiten und Begreifen, um schlussendlich irgendwann verzeihen zu können. Ich sah die Frage aber später dann als eine Art Schuldeingeständnis, offenbar war ihm schon bewusst, dass da etwas nicht so gut gelaufen war. Das half mir, ihm zu vergeben und meinen Seelenfrieden zu finden. Auch Ärzte machen Fehler, sie sind auch nur Menschen. Jedoch fände ich es schön, wenn sie auch dazu stehen würden.

Ein anderer Arzt hat mir im Nachhinein bestätigt, dass bei mir sehr vieles schief gelaufen war und viele Fehler passiert seien. Im gleichen Satz betonte er aber, dass das kein Arzt so vor Gericht bestätigen würde, er auch nicht. Ich fand und finde das immer noch eine sehr heftige Aussage. Ich glaube, ich hätte das Ganze um einiges einfacher verarbeiten können, wenn Ärzte zu ihren Fehlern gestanden und sich bei mir dafür entschuldigt hätten.

Ein Chirurg hat mich einmal nach einer Bauchoperation nicht richtig zugenäht, weil er dachte, ich überlebe es sowieso nicht. Es gab eine Rieseninfektion und ich hatte monatelang einen offenen Bauch deswegen. Der gleiche Chirurg hatte meine Beschwerden nie ernst genommen und mich als Morphium-Junkie abgetan. Bei einer der nächsten Operationen sagte er danach zu meiner Mutter: „Kein Wunder, hatte das Mädchen solche Schmerzen, das sah ja schrecklich aus!“ Das ist das einzige und am nächsten an einer Entschuldigung dran, was ich je von einem Arzt gehört habe.

Keiner meiner damaligen Ärzte hielt es für nötig, mir das persönlich zu sagen oder sich für Fehler zu entschuldigen. Ich brauchte viele Jahre, bis ich soweit war, ihnen allen zu vergeben und die ganzen unschönen Geschichten hinter mir zu lassen. Ich tat es meinetwegen, damit ich meinen Weg weiter gehen konnte. Wenn ich heute zurückdenke, ist da immer noch viel Unverständnis und Bedauern, aber es belastet mich nicht mehr. Als Abschluss dieses Kapitels habe ich dann irgendwann fast alle meine Krankenakten vernichtet in einem grossen Feuer im Garten. Ich war jetzt bereit, diesen ganzen Scheiss (tschuldigung!) hinter mir zu lassen.

Wie geht es dir heute?
Wie sieht deine Ernährung aus? Spielt die Ernährung eine wichtige Rolle für dein Wohlbefinden?
Es geht mir viel besser, ich war jetzt fast 5 Jahre nicht mehr im Spital, ein super Rekord für mich! Die Ernährung ist für mich heute noch immer sehr zentral. Für mich ist heute auch klar, dass wenn ich eine Darmkrankheit habe, die Linderung vor allem über die Ernährung passiert.

Ich habe vor bald 10 Jahren meine Ausbildung zur Naturheilpraktikerin TEN abgeschlossen und mir auch hier viel Wissen aneignen dürfen. Für mich das allergrösste Geschenk ist es, jetzt sozusagen auf der anderen Seite zu stehen und Menschen auf ihrem Weg zur Gesundheit begleiten zu dürfen. Ich kenne ihre Sorgen und Ängste wie kein Zweiter und weiss, was sie gerade durchmachen und kenne auch ihre Ohnmacht und Hilflosigkeit.

Im Februar 2018 bin ich auf das Wissen von Anthony William gestossen, der eine geradezu revolutionäre neue Sichtweise auf sogenannte Autoimmunerkrankungen aufzeigt. Er nennt sich „Medidal Medium“ und beschreibt in seinen Büchern sehr detailliert und völlig neu die Entstehungsweise von Krankheiten und wie man sie wieder loswird. Er räumt mit Gesundheitsmythen auf und bestätigt, dass die Theorie der Autoimmunerkrankungen so nicht stimmt. Es bleibt eine Theorie, denn Beweise konnte bisher nicht mal die Wissenschaft bringen. Die Idee ist daraus entstanden, weil Forscher damals einen Antikörper fanden, den sie nicht zuordnen konnten, also kam einer mit der Idee, dass der Körper sich wahrscheinlich selber angreife.

Diese Vermutung wurde übernommen und seit Jahrzehnten nicht hinterfragt, im Gegenteil basiert immer noch die gesamte Therapie von Autoimmunerkrankungen auf dieser einen, falschen Vermutung. Die logischere Erklärung wäre gewesen, dass dieser Antikörper zu einem Virus gehört, das damals schlicht noch nicht entdeckt worden war. Genau diesen Weg zeigt Anthony William auf und erklärt in seinen Büchern die Entwicklung dieser Viren und wie sie zu den Übeltätern von zig heutigen Krankheiten werden konnten. Er gibt vor allem Ernährungstipps, die jeder umsetzen kann und die funktionieren. Er arbeitet bereits seit über 40 Jahren mit kranken Menschen und hat in dieser Zeit vielen tausend Menschen helfen können. Er ist übrigens auch der Begründer des Selleriesaftes, der jetzt langsam überall in der Presse erwähnt wird.

Meine Ernährung ist heute genau das Gegenteil dessen, was mein Arzt mir damals geraten hat: Ich ernähre mich vorwiegend pflanzlich, fettreduziert, um die Leber zu entlasten und mit einem hohen Anteil an Rohkost und Früchten. Zudem verzichte ich auf die sogenannten „no foods“, die laut Anthony William dazu beitragen, dass Viren und Bakterien gefüttert werden, welche zu Krankheiten führen können: Mais, Soja, Rapsöl, Gluten, Milchprodukte, Fisch aus Aquakultur, Schweinefleisch, Glutamat, Aromastoffe, Eier, Rapsöl, Zitronensäure als Konservierungsmittel, Süssstoffe und Zucker.

Viele mögen jetzt denken: „Jesses, das könnte ich nie, da müsste ich auf zu viel verzichten!“ Ich jedoch verzichte lieber auf Schmerzen, Entzündungen, Geschwüre und geniesse dafür die Vielfalt meiner Ernährung. Der Gewinn an Lebensqualität durch bessere Gesundheit ist so viel mehr wert als den 7-minüten Genuss eines Stücks Pizza oder Quarktorte!

Der morgendliche Selleriesaft und der Smoothie zum Ausleiten von Schwermetallen gehören inzwischen zur Tagesordnung. Diese Art der Ernährung praktiziere ich jetzt seit bald 16 Monaten und es geht mir bedeutend besser. Mein Gewicht hat sich stabilisiert, offene Wunden, die ich seit der verpfuschten OP 2003 hatte, sind endlich am heilen, Entzündungen sind massiv zurückgegangen, ich fühle mich insgesamt nicht mehr so schlapp, meine Depressionen sind praktisch weg und ich habe das erste Mal wieder Hoffnung auf weitere Besserungen. Ich habe sicher noch einen langen Weg vor mir, aber er wird jetzt immer leichter statt schwerer wie früher.

Du hast vor ein paar Jahren eine Ausbildung zur Naturheilpraktikerin TEN absolviert. Was würdest einer Klientin/einem Klienten raten, die/der mit Morbus Crohn zu dir in die Praxis kommt?
Ich muss dazu sagen, dass ich im Lauf des letzten Jahres auch meine Praxis ziemlich umstrukturiert habe. Mein ganzes Wissen über die Schulmedizin, Naturheilkunde und Ernährung musste ich revidieren, da dies bei mir selber und vielen Patienten nicht wirklich durchschlagende, anhaltende Erfolge gebracht hat. Also habe ich mehr und mehr auch die Erkenntnisse und Empfehlungen von Anthony William in meine Praxistätigkeit einfliessen lassen und inzwischen habe ich mich ganz darauf spezialisiert. Warum nicht meinen Patienten etwas weiterempfehlen, was bei mir und so vielen anderen auch funktioniert?

Die Ernährung und Optimierung des Stoffwechsels war schon immer ein zentraler Teil meiner Therapien und das ist auch weiterhin so. Ich bringe also einem Klienten mit Morbus Crohn die Erkenntnisse von Anthony William nahe und zeige ihm die Ursachen seiner Beschwerden auf. Gemeinsam erarbeiten wir dann einen Plan, der einen sanften Einstieg ermöglicht.

Es ist nicht nötig, etwaige Medikamente abzusetzen und es ist mir wichtig, die Menschen dort abzuholen, wo sie sind. Bei vielen ist der Leidensdruck so hoch, dass sie fast alles ausprobieren würden. Trotzdem tun sich einige schwer damit, weil ihnen eben Ärzte und Ernährungsberater oft etwas anderes empfehlen, als ich es tue. Das ist für viele anfangs verständlicherweise verwirrend.

Ich erkläre Ihnen dann, dass wenn etwas nicht funktioniert, wir frei sind, etwas Neues auszuprobieren. Das ist oft auch mit Ängsten verbunden. Wir dürfen alle lernen, umzudenken und alte Denkmuster loszulassen. Wer Veränderung möchte in seinem Leben, kann nicht auf alten Pfaden weitergehen. Nur auf neuen Wegen kommen wir zu neuen Zielen. Heute freue ich mich ganz besonders, wenn ich Menschen mit einer CED begleiten darf, damit sie nicht dasselbe Schicksal erleiden müssen wie ich damals.

Man könnte jetzt meinen, ich sei aufgrund meiner vielen schlechten Erfahrungen gegen die Schulmedizin, das ist aber ganz und gar nicht so. Auch sie hat ihre Berechtigung und ihren Platz. Wo die Schulmedizin an ihre Grenzen stösst, kommt die Komplementärmedizin zum Zug. Komplementär heisst ja nicht umsonst „das Andere ergänzend“.

Hätte mir aber jemand vor 2 Jahren erzählt, was ich heute mache, ich hätte ihm schlicht den Vogel gezeigt! Wieso sollte ich mein ganzes Leben umkrempeln wegen eines Autors? Das tönt auch sehr extremistisch und wer mag das schon. Aber mal ehrlich, wenn du selber etwas findest, was deine Beschwerden massiv reduziert oder sogar ganz zum Verschwinden bringt, würdest du es dann nicht mit anderen teilen wollen? Ich schon, wobei ich jeden respektiere, der sich für einen anderen Weg entscheidet. Es tönt ja auch für mich noch immer etwas abwegig und würde ich nicht am eigenen Leib die Besserungen erfahren, ich hätte das wahrscheinlich als Scharlatanerie abgetan. Ich war tatsächlich der Überzeugung, alles Wichtige über Ernährung und Entgiftung bereits gelernt zu haben. Zum Glück lag ich falsch und liess mich eines Besseren belehren!

Was sind deine wichtigsten Erkenntnisse, wenn du dein Leben Revue passieren lässt?
Es gibt immer einen Weg, sein Ziel zu erreichen, manchmal sind aber Umwege nötig und wichtig. Sei nie zu stolz oder zu stur, etwas Neues auszuprobieren. Aufgeben ist keine Option. Familie und Freunde sind unverzichtbar! Und, zu guter Letzt: Jeder Körper hat die angeborene Fähigkeit, gesund zu werden auch deiner! Die Kunst ist, ihn dementsprechend dahingehend und mit viel Mitgefühl, Liebe und Geduld zu unterstützen, es braucht nur etwas Mut!

Hier geht es zur Website von Mirjam.

Kochbuch: ESSEN GENIESSEN GESUND BLEIBEN von Laura Koch

Text & Foto des Buchcovers: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT

Ernährung als Medizin

Gleich vorneweg: Das ist wohl eines der zugänglichsten Kochbücher über gesunde Ernährung, das mir in den letzten Jahren in die Finger geraten ist. Das kleine Wunder dabei: Es kommt aus der Schweiz! Darum wundert es mich auch nicht, dass mir Menschen aus meinem Bekanntenkreis begeistert von diesem Buch erzählen, die sich bisher nur am Rande um gesunde Ernährung gekümmert haben.

Dieses Kochbuch ist ein Glücksfall.
Und zwar gleich aus mehreren Gründen:

Es ist zugänglich
Wer mag, «darf» weiterhin Milchprodukte, Eier, Fisch und Fleisch essen. Wie überall kommt es auf die Qualität und die Menge an. Weit verbreitet ist nämlich die Annahme, dass gesunde Ernährung langweilig und extrem einschränkend ist. Dabei können bereits kleine Veränderungen eine grosse Wirkung haben.

Es erklärt über den Tellerrand hinaus
Wir leben seit Jahrzehnten nicht mehr artgerecht. Wer für eine artgerechte Haltung von Tieren ist, sollte auch seinen eigenen Lebensstil kritisch betrachten: Wie bewege ich mich, wie schlafe ich, aber auch: wann und was esse ich?

Der zirkadiane Rhythmus hat seit der Entstehung des Lebens auf unserer Erde einen sehr grossen Einfluss auf alle Lebewesen. Dieser Rhythmus entspricht den ungefähr 24 Stunden, die die Erde braucht, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen. In dieser Zeit verändern sich die Licht- und Temperaturverhältnisse, und bis vor ein paar Hundert Jahren auch die Verfügbarkeit auf Nahrung.

Über Millionen von Jahren hat sich unser Organismus entwickelt, und entsprechend tickt auch unsere Verdauungs- und Regenerationsuhr immer noch nach diesen alten Mustern. Es spielt zwar eine grosse Rolle, WAS wir essen, aber genau so wichtig ist auch, WANN wir essen.  Dabei kann und soll auf die individuellen Bedürfnisse Rücksicht genommen werden. Wer sich zum Beispiel wenig bewegt und morgens oder abends keinen Hunger verspürt, kann das Frühstück respektive Abendessen auch mal weglassen. Wichtig dabei ist, dass dafür die restlichen Mahlzeiten vollwertig sind.

Kurz und bündig wird in diesem Buch erklärt, welche fünf Effekte auf die Gene und den Stoffwechsel zu berücksichtigen sind und weshalb Ess-Pausen so wertvoll für uns sind. Unter dem Strich kann gesagt werden, dass gezielte und längere Pausen zwischen den Mahlzeiten helfen können, sogenannten Zivilisationskrankheiten vorzubeugen. Unser Organismus verhält sich auch heute noch grösstenteils wie in der Steinzeit – er konnte sich längst nicht an unser modernes Leben mit permanenter Nahrungsmittelzufuhr und zumeist wenig Bewegung anpassen.

Es zeigt, dass gesunde Ernährung einfach (und lecker) ist
Gesunde Ernährung geht ganz einfach:
– genügend trinken (vorzugsweise Wasser und ungesüssten Tee)
– 2 – 3 Portionen (möglichst saisonales) Gemüse täglich
– täglich etwas Früchte und Beeren
– täglich gesunde Fette wie Nüsse, Samen, Olivenöl, Ghee, Bio-Kokosöl, Hanföl etc.
– täglich Eiweiss wie Fisch, Poulet, Eier, Schafskäse, Bohnen sowie eiweissreiche Nüsse
– täglich eine Stärkebeilage wie Amarant, Dinkel, Hafer, Hirse, Marroni oder Süsskartoffeln

Es erklärt die Wirkung von Kräutern & Gewürze
Es ist ein wenig in Vergessenheit geraten, dass Kräuter und Gewürze unsere Mahlzeiten nicht nur schmackhafter machen, sondern dass sie auch eine heilende Wirkung haben. Von Galgant über Ingwer, Muskatnuss bis Zimt erfahren wir die gesundheitsfördernde Wirkung und können unseren Blick auf die vielen aromatischen Samen, Knospen und Wurzeln positiv verändern. Auch ordinäre Küchenkräuter wie Basilikum, Oregano und Schnittlauch sollten grosszügig verwendet werden. Wusstest du, dass Rosmarin nicht nur gut für die Verdauung ist, sondern sich auch positiv auf den Herz-Kreislauf und die Durchblutung auswirkt und die Nerven beruhigen kann?

Es ist übersichtlich
Der Theorieteil beschränkt sich auf übersichtliche und gut verständliche 30 Seiten. Was folgt, sind über 150 Seiten mit Rezepten, schön bebildert, sodass man sich gar nicht entscheiden kann, ob man mit den Amarant Hafer Pancakes, dem Karotten Ingwer Aufstrich, dem Nussbraten oder mit den salzigen Muffins beginnen soll. Nicht-Vegetarier/-Veganer finden aber auch gefüllte Trutenschnitzel oder Ofenfisch mit Spargel. Ich bin mir sicher, dass jede und jeder mehrere neue Lieblingsrezepte in diesem Kochbuch finden wird, die erst noch einfach in den Alltag einzubauen sind.

Wer seine Angst vor «Ernährung als Medizin» abbauen oder sich zumindest an eine solche herantasten möchte:

Wir verlosen 3 Exemplare von ESSEN GENIESSEN GESUND BLEIBEN.

Schicke uns bis am Montag, den 20. Mai 2019 eine Mail mit deinem Namen und deiner Postadresse an welcome@food-movement.ch, und du nimmst an der Verlosung teil (beschränkt auf in der Schweiz lebende Personen).

Update 21. Mai 2019:
Die Buchverlosung wurde durchgeführt.
Die glücklichen Gewinnerinnen heissen Ramona Schürch, Nicole Huber und Ulrike Mitter – sie wurden bereits über ihr Glück informiert.
Herzlichen Dank an alle, die mitgemacht haben!


ESSEN GENIESSEN GESUND BLEIBEN ist übrigens in Zusammenarbeit mit dem NHK Institut für integrative Naturheilkunde im AT Verlag erschienen, beide gehören zu den ideellen Unterstützern von FOOD MOVEMENT.

Und zum gluschtig machen hier noch zwei Bilder aus dem Buch:

Fotografie © Veronika Studer, AT Verlag / www.at-verlag.ch

Haferburger aus Haferflocken, Leinsamen, Eiern und Gemüse
Karotten Ingwer Aufstrich aus Karotten, Sauerrahm, Walnüssen, Ingwer und Gewürzen

Neuer Partner: Hüsler Nest

Text: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT

Wir haben neue Unterstützung bekommen: Hüsler Nest

Ernährung, Bewegung und Entspannung sind wichtige Pfeiler für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Entspannung können wir aktiv betreiben, indem wir Methoden wie Meditation, autogenes Training anwenden oder Spaziergänge und Pausen in unseren Alltag einbauen. Absolut unabdingbar ist es jedoch, dem Körper täglich genügend Schlaf zu schenken – so, wie es seit Millionen von Jahren naturgemäss für alle Lebewesen vorgesehen ist.

Je bequemer unsere Schlafstätte ist, desto erholter erwachen wir morgens. Es freut uns sehr, dass Hüsler Nest FOOD MOVEMENT neu unterstützt. Die Schweizer Firma ist spezialisiert auf Betten, auf die man sich jeden Abend freut. Bereits 1982 hat Balthasar Hüsler wegen seiner Rückenschmerzen über das ideale Bett und die wichtige Rolle von Schlaf nachgedacht. Die Firma wird inzwischen in zweiter Generation von Adrian Hüsler geführt.

Die Partnerschaft mit Hüsler Nest hat eine persönliche Vorgeschichte. Vor gut einem Jahr musste ich mir wegen meiner in die Jahre gekommenen Matratze endlich Gedanken über ein neues Bett machen. Als erstes fragte ich in meinem Bekanntenkreis, wer mit welchen Matratzen und Betteinlagen zufrieden ist. Etliche meiner Freundinnen und Bekannten berichteten, dass sie seit Jahren glücklich seien mit ihrem Hüsler Nest.

Nach einer Recherche nach Matratzen und Lattenrosten (Naturmaterialien war die oberste Priorität) stellte ich fest, dass es gar nicht so viele Anbieter gab, deren Produkte mich überzeugten. Der relativ hohe Preis eines Hüsler Nestes schreckte mich zugegebenermassen zuerst ab, aber ich sah ein, dass ich täglich um die 8 Stunden in meinem Bett verbringe – und dass diese Stunden dann auch für erholsamen Schlaf sorgen sollten.

Also auf zum lokalen Hüsler Nest-Händler in Thun. Jasmin Rupp erklärte mir den beweglichen Lattenrost, die unterschiedlichen Matratzen sowie Auflagen. Ich durfte natürlich auf allen Varianten probeliegen – und es war um mich geschehen.

Begeistert erzählte ich zuhause von meinem Liegeerlebnis und meiner Hoffnung, nach Nächten in einem Hüsler Nest hoffentlich keine Kreuzschmerzen zu haben. Der Geschichte kurzer Sinn: Wir schlafen seit Frühling 2018 glücklich in einem Hüsler Nest, und die ersten paar Wochen war ich abends jeweils vor lauter Vorfreude auf dieses Wohlgefühl ganz aufgeregt.

Kurz nach unserer glücklichen Bettanschaffung habe ich auf der Website der Rheumaliga entdeckt, dass Hüsler Nest diese unterstützt. Interessant! Da mussten wir unser Glück doch auch versuchen. Ich setzte mich sofort an den Computer und formulierte ein Unterstützungsgesuch. Ein Mail, ein Telefongespräch und ein Treffen später stand fest: Wir passen zusammen und treten für ähnliche Werte ein. Wir freuen uns sehr über diese neue Partnerschaft, und unsere Beiträge werden schon bald um Schlaf-Themen bereichert werden.