Kategorie: HEALTHY FRIDAY

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Cacao Hazelnut Hug

Text, Rezept & Fotos: Laura Wright vom Blog The First Mess

I’ve been turning to some sort of herbal coffee concoction around 3 p.m. or so pretty much every day – sometimes just simple with a splash of non-dairy milk/creamer and sometimes blended up into something a bit more elaborate like this. It gets me through that hangry slump that sometimes has me contemplating a trip to the convenience store for a salty snack. This is the time of year that I start craving new routines and an overall fresh glance at my day-to-day. This little sip tends to lead to a definitive pause. I enjoy this one slowly, and I find that I’m much less likely to go for a late night snack when I take the time to enjoy it. Weird? I don’t know. It works for me in a big way.

Cacao Hazelnut Hug with Herbal Coffee

Ingredients for 1 person
1 teaspoon hazelnut butter
1 teaspoon coconut butter
1 tablespoon raw cacao powder
1 tablespoon Dandy Blend or Teeccino (or other herbal coffee)
3 tablespoons non-dairy milk
tiniest pinch of salt
sweetener to taste (1 Medjool date or a teaspoon of maple syrup, for example)
1 cup boiling water

In an upright blender, combine the hazelnut butter, coconut butter, cacao powder, herbal coffee, non-dairy milk, salt, sweetener of choice, and boiling water. Close the lid and slowly bring the speed up to high. Let it go for 30 seconds. Turn the blender off and let the froth settle a bit. Pour the cacao hazelnut hug into your favourite mug and enjoy!

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Kakao Haselnuss Umarmung mit Getreidekaffee

Zutaten für 1 Person
1 TL Haselnussmus
1 TL Kokosmus
1 EL Kakaopulver, ungesüsst
1 EL Getreidekaffee
3 EL pflanzliche Milch
1 kleine Prise Salz
zum Süssen: 1 Medjool-Dattel oder 1 TL Ahornsirup
2,5 dl heisses Wasser

Alle Zutaten in einen Standmixer geben, Deckel drauf und mixen. Den Schaum etwas setzen lassen, dann in die Liebslingstasse giessen und geniessen!

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Weisse Bohnencreme

Einführungstext: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT
Rezept, Text & Fotos: Stephanie Pinteritsch von Mundzeug

Es freut mich immer sehr, wenn sich interessierte Menschen direkt bei mir melden, denn die ersten zwei Jahre ging die Initiative immer von uns aus. So trudelte vor kurzem ein äusserst sympathisches Mail von einer Stephie bei mir in den Posteingang. Sie hatte unsere Website beim Stöbern entdeckt und bot ihre Zusammenarbeit an. Wie schön! Ich schaute mir ihre Website an und stellte fest, dass Stephie unseren Vorstellungen entspricht, denn, das gebe ich gerne zu: Wer immer noch Zucker, kiloweise ordinäres Weissmehl oder Sonnenblumenöl in seinen/ihren Rezepten hat, passt leider nicht zu uns. Unser wichtigstes Anliegen ist, die traditionelle Küche zu hinterfragen und Offenheit zu zeigen für Neues, Gesünderes.

Stephie und ich haben kurz nach dem Mailkontakt miteinander telefoniert, wobei sich der Eindruck, dass es sich hier um eine sehr sympathische Österreicherin handelt, mehr als bewahrheitet hat. Es freut mich daher sehr, dass wir inskünftig mit Beiträgen aus TCM-Sicht von Stephie rechnen dürfen. Eine schöne Bereicherung. Herzlich willkommen, liebe Stephie ♥.

Ich komm aus einem Land der Jausen-Gesellschaft. Morgens wird Käsebrötchen oder Marmeladesemmerl gefrühstückt und abends folgt eine zünftige Brotzeit mit Wurstwaren, Geräuchertem und rohem Gemüse. Lediglich das Mittagessen wird gekocht, obwohl dann auch oft nur ein Salatkopf am Kochtopf vorbeirauscht.

Als Ernährungsberaterin nach traditionell chinesischer Medizin ist es oft schwierig, in diese festgefahrenen Muster etwas frischen Wind zu pusten. Aus diesem Grund lass ich mir gerne Dinge einfallen, die die Menschen dort abholt, wo sie sich wohl fühlen. Eine Brotbeilage, die eine gekochte Komponente beinhaltet und vielseitig einsetzbar ist. Unsere Mitte liebt es gekocht und warm. Sie kann solche Dinge besser verwerten als rohe Lebensmittel.

Heute möchte ich euch meine absolut traumhafte weisse Bohnencreme vorstellen. Sie lässt sich zu gekochtem Gemüse dippen, zu Shakshuka-Gerichten löffeln, aber auch aufs Brötchen streichen. Und wer sagt überhaupt, dass es immer Teigwaren sein müssen – auch eine gebackene Süsskartoffel oder Kürbisscheiben aus dem Ofen lassen sich super damit beschmieren.

Bohnen aus TCM-Sicht:
Aus der Sicht der TCM sind weisse Bohnen thermisch neutral und dem süssen Geschmack zugeordnet. Sie haben einen Leber- und Lungenbezug, und ihnen wird ein hautverschönernder Effekt nachgesagt. Sie särken unser Yin, also unsere Substanz im Körper, entgiften und bringen den Säure-Basenhaushalt ins Gleichgewicht. Da sie eine ausleitende Eigenschaft haben, sollte man sie bei stark trockener Haut eher mit Vorsicht genießen.

Vegetarisch betrachtet sind Bohnen sehr wertvoll, da sie uns eine Menge an Proteinen und wichtigen Kohlenhydraten liefern. Sie sind reich an Kalium, Kalzium, Eisen und B Vitaminen.

Zutaten
400 – 500 g gekochte Bohnen

Grundzutaten:
2 Esslöffel weisses Mandelmus
½ TL Salz
ein bisschen Ume Su Sauce oder ein Spritzer Zitronensaft

Variante 1:
½ TL Cumin/ Kreuzkümmel gemahlen
geräuchertes rotes Paprikapulver

Variante 2:
1 kleine Knoblauchzehe
geröstetes Sesamöl oder weisses Tahini

Wenn man getrocknete Bohnen verwendet, die Bohnen über Nacht einweichen und in frischem Wasser für mindestens 20 Minuten köcheln – je länger, desto feiner lässt sich die Creme später mixen.

Die Bohnen mit den Grundzutaten vermischen und zu einer feine Paste mixen.
Die Creme in 2 Teile teilen und mit den jeweiligen Zutaten würzen.

Die Creme hält sich einige Tage im Kühlschrank. Bevor man sie isst, sollte sie mindestens Zimmertemperatur haben, da hilft auch der kurze Aufenthalt im warmen Ofen.

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Die nächsten Rezepte aus der TCM-Küche kommen bald und ich freue mich schon riesig, mein Wissen mit euch zu teilen.

Einladung zum 3. HEALTHY FRIDAY-Picknick, dieses Jahr in BERN

Text & Foto: Petra Müller, Initiantin von FOOD MOVEMENT

Einmal pro Jahr organisieren wir ein HEALTHY FRIDAY-Picknick zum Gedankenaustausch und gemeinsamen Essen, damit unser Tun nicht nur online stattfindet. Erstmals findet das Picknick in Bern statt.

Freitag, den 17. August 2018
von 11.30 – 14.00 Uhr
beim Pavillon der kleinen Schanze, 5 Gehminuten vom Bahnhof Bern entfernt

Wer etwas zu essen für das „Buffet“ mitbringen mag: Sehr gerne! So können wir untereinander probieren, was ihr in euren Tupperwares und Schüsseln alles mitbringt.

Es besteht aber KEIN Essen-Mitbring-Zwang. Ihr dürft gerne auch mit einem Falafel oder eurem persönlichen Zmittag für nur euch selbst auftauchen.

Getränke möge jede und jeder selbst mitbringen.

Wir freuen uns auf alle, die kommen möchten.
Ich bin von 11.30 – 14.00 Uhr anwesend.

Bringt gerne jemanden mit – alle sind willkommen!

Herzlich,
Petra

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Wassermelonenpizza

Text & Rezept: Stefanie Reeb, Wellcuisine
Fotos: Thomas Leininger, Wellcuisine

Heute zeige ich euch ein ganz einfaches, aber elegantes Rezept, das sich in 10 Minuten zubereiten lässt und das eine beeindruckende kleine Vorspeise sein kann, wenn du Gäste da hast. An einem heissen Tag schmeckt sie aber auch gut als leichtes Mittagessen: meine Wassermelonen-„Pizza“ mit Minz-Feta.

Und hier noch ein paar Infos aus der FOOD PHARMACY zum Thema Wassermelone:

Die Wassermelone unterstützt unseren Körper dabei, Schadstoffe schneller auszuscheiden. Sie hat einen hohen Wasseranteil und dieser ist deshalb so besonders wertvoll, weil er aus reinem Pflanzenwasser besteht, das für unseren Körper die höchste Qualität hat. Obwohl die Melone aus so viel Wasser besteht, regt sie unseren Körper an, überflüssige Wasseransammlungen (zum Beispiel in den Beinen) loszuwerden und so können schnell mal ein paar Pfunde purzeln, wenn wir im Sommer häufig Wassermelone essen. Die schöne rote Farbe verdankt die Melone dem Pflanzenfarbstoff Lycopin, der ein starkes Antioxidanz ist und unseren Körper vor Zellschädigungen bewahrt. Damit ist die Wassermelone ein tolles Antiaging-Food.

Zutaten für 2 Personen als leichtes Mittagessen oder für 4 Personen als Vorspeise:

2 ganze Scheiben Wassermelone à 2 cm Dicke
2 EL Olivenöl plus 2 EL für die Fetamischung
Etwas Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
100 g Schaf- oder Ziegenfeta
2 EL gehackte Minze

Zubereitung
Die Wassermelonenscheiben in „Pizza“-Stücke schneiden. Vorhandene Kerne weitestgehend entfernen. 2 Esslöffel Olivenöl in eine kleine Schale füllen und die Wassermelone damit bestreichen. Salzen und pfeffern.

Den Feta in eine Schüssel geben und zerkrümeln. Mit den weiteren 2 Esslöffeln Olivenöl und der gehackten Minze vermischen und gleichmäßig auf den Wassemelonenstücken verteilen. Sofort servieren. Kann von Hand gegessen werden.

 

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Käsekuchen (glutenfrei)


Rezept & Fotos: Aleksandra vom SCD-Blog

Aleksandra lebt mir der Diagnose der Darmerkrankung Morbus Crohn und hat auch schon einen Erfahrungsbericht für uns geschrieben – hier könnt ihr ihn lesen.

Käsekuchen

Dieser Kuchen schmeckt für mich wie ein Käsekuchen – diesen Geschmack bekommt er durch die Cashewmilch. Als ich ihn das erste Mal gemacht habe, war ich hin und weg. Und es ist ein einfacher Kuchen, der schnell zubereitet ist. Wenn sich also mal spontan Besuch angekündigt hat und du alle Zutaten daheim hast, ist er fix vorbereitet und du musst ihn nur noch im Ofen backen. Und du kannst dir sicher sein, dass dieser Kuchen gut ankommen wird. Alle meine Testesser waren bisher hellauf begeistert.

Tipp: Natürlich geht auch eine andere Nussmilch. Ich habe z. B. einmal Kokosmilch verwendet. Aber der Kuchen bekommt nur durch die Cashewmilch die geschmackliche Note eines Käsekuchens.

Rezept für eine kleine Springform, ca. 18 cm
Zubereitung: 10 Minuten, Backzeit: 30 – 40 Minuten

50 g gemahlene Mandeln, blanchiert
25 g Kokosmehl
1 Prise Salz
4 Eier
50 g Butter
100 g Honig
50 ml Cashewmilch
1 EL Zitronensaft
1 EL Vanille aus der Mühle oder eine Schote auskratzen

1. Heize den Ofen auf 170°C vor und lege die Springform mit Backpapier aus.
2. Mandelmehl, Kokosmehl und Salz miteinander vermengen.
3. Eier, geschmolzene Butter, Honig, Cashewmilch, Zitronensaft und Vanille hinzufügen und mit einem Mixer gut durchmischen, sodass der Teig schön glatt ist und sich keine Klumpen bilden.
4. Nun den Teig in die Springform geben und für 30 bis 40 Minuten backen. Gegen Ende kann mit dem Zahnstocher überprüft werden, ob der Kuchen schon durch ist.
5. Kurz abkühlen lassen und dann genießen!

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Quinoa Curry


Rezept & Foto: Fiorina Springhetti, mamalltag

Quinoa Curry

Zutaten für 1 Person
100 g Süsskartoffeln in kleine Würfel geschnitten
100 g Kichererbsen aus dem Glas / aus der Dose
80 g Quinoa (ich habe rotes Quinoa verwendet, Tricolore passt natürlich auch)
1 TL Tomatenmark
1 dl Kokosmilch
80 g frischen Blattspinat (zur Not dient auch tiefgekühlter Blattspinat, auftauen und abtropfen vor Gebrauch)
1 TL Currypulver
1/2 TL Kurkuma
1/2 TL gemahlener Ingwer
1/2 TL gemahlener Koriander
1 Knoblauchzehe, gehackt
1 kleine Zwiebel, gehackt
Himalayasalz und Pfeffer

Zubereitung
Das Quinoa in eine weite Pfanne geben (am besten klappt dieses Gericht in einer weiten Bratpfanne), eine Messerspitze Himalayasalz beifügen und 2 dl Wasser dazugeben. Das Quinoa sollte gut bedeckt sein und nun für 30 Minuten auf mittlerer Stufe köcheln.

Nach 10 Minuten die in kleine Würfel geschnittenen Süsskartoffeln, die Kichererbsen, die gehackte Zwiebel und den gehackten Knoblauch hinzugeben und die Pfanne mit dem Deckel abdecken. Falls nötig, etwas Wasser hinzugeben, es sollte nie komplett verdampfen während des Kochvorgangs.

Wenn noch 5 Minuten der gesamten Kochzeit (30 Minuten) übrig bleiben, das Tomatenmark, die Kokosmilch, das Currypulver, den gemahlenen Kurkuma, den gemahlenen Ingwer und den gemahlenen Koriander beigeben, gut vermengen und auf kleinster Stufe für 5 Minuten köcheln lassen.

Ganz zum Schluss den frischen Spinat unterrühren, alles mit Himalayasalz und Pfeffer nach Gusto abschmecken und servieren.

Voilà – ein einfaches aber satt machendes Quinoa Curry, das im Handumdrehen gelingt.

NEWS bei FOOD MOVEMENT: Weniger = mehr

Text: Petra Müller, Gründerin von FOOD MOVEMENT

Vor zwei Jahren haben wir den HEALTHY FRIDAY lanciert, und wir haben euch seither jeden Freitag ein Rezept oder einen Beitrag zu Bewegung oder Entspannung gezeigt. Das sind genau 100 Beiträge mit Inspirationen, Impulsen und neuen Ideen.

Ohne die vielen Menschen aus der HEALTHY FRIDAY-Community wäre dies nicht möglich gewesen, darum gilt unser grosser Dank euch allen!

Wir schaffen den HEALTHY FRIDAY jedoch nicht ab. Wir werden euch immer noch sporadisch an einem Freitag ein Rezept oder einen Beitrag zu den Kategorien MOVE oder RELAX zeigen. In Zukunft möchten wir unsere Zeit und Energie jedoch noch mehr in Interviews, Buchrezensionen und das Aufspüren von Erfahrungsberichten stecken. Das Königsziel wäre auch mehr Projekte in der analogen Welt – gerade diese benötigen jedoch sehr viel mehr Ressourcen.

Ich freue mich sehr auf diese fokussiertere Ausrichtung und hoffe, euch damit noch spannendere Inhalte zeigen zu können. Sodass ihr weiterhin Inspirationen findet, um neue Ideen auszuprobieren und euren eigenen, selbstbestimmten Weg zu gehen.

Über Wünsche und Inputs freue ich mich übrigens sehr!

Ganz herzlichen Dank für euer Interesse an FOOD MOVEMENT ♥.

HEALTHY FRIDAY // Interview mit Jeannette Ruh

Interview: Petra Müller, Gründerin von FOOD MOVEMENT

Heute erfahren wir etwas mehr über den Hintergrund und die Ernährungsgewohnheiten von Jeannette Ruh. Sie auch schon köstliche Rezepte für beispielsweise Kürbis-Schokolade Power Bites oder – jetzt wieder ganz aktuell – einen Smoothie mit Brennnesseln mit uns geteilt. Wer sich täglich von Jeannette inspirieren lassen möchte, kann ihr (wie 21’200 andere Menschen) auf Instagram folgen.

Seit wann und weshalb achtest du auf deine Ernährung?
Seit ich im 2011 am Pfeifferschen Drüsenfieder erkrankt bin und lange mit verschiedenen Entzündungen im Körper gekämpft hatte, wurde mir bewusst, dass ich meine Ernährung komplett umstellen musste. Da mir niemand ausser ich mir selber helfen konnte, startete das Projekt mit viel Gemüse, grünen Smoothies, keinem Zucker mehr, kein Gluten und einer veganen Ernährung. Mittlerweile esse ich wieder ein wenig Milchprodukte, wenn mein Körper danach verlangt. Ansonsten fehlt mir mit dieser Ernährung nichts, und ich fühle mich fitter als zuvor.

Wie hast du dich davor ernährt?
Zuvor stand viel Zucker in jeglicher Form auf dem Programm. Viel weisses Brot, Schokolade, Joghurt – Gemüse suchte man auf meinem Teller vergebens.

Welche körperlichen und/oder geistigen Veränderungen stellst du fest, seit du dich anders ernährst?
Mit der Ernährungsumstellung habe ich auch intensiv begonnen, Yoga zu machen. Deshalb ist die Veränderung auch in diesem Zusammenhang passiert. Bei mir ist es eine Kombination von beidem, was den grösseren Einfluss hat, weiss ich nicht. Körperlich fühle ich mich vitaler, Erkältungen sind nur noch sehr selten und auch die Grippe sucht mich nicht mehr heim. Durch das Yoga und die Ernährung fühle ich mich wacher, klarer und fokussierter.

Kannst du die Philosophie deiner heutigen Ernährung beschreiben?
Grundsätzlich pflanzenbasiert, mit kleinen Ausnahmen. Sagen wir mal zu 85 % vegan und glutenfrei, der Rest kann dann alles sein.

Gibt es Lebensmittel, die du ganz meidest?
Ich achte darauf, dass ich alles in Bioqualiät esse. Ansonsten kein Weizen oder weissen Zucker.

Kannst du uns deine Ernährung für einen normalen Tag in etwa beschreiben?
Ein Smoothie zum Frühstück, später einen Espresso oder zwei…
Zum Mittagessen ein Salat mit pflanzlichen Proteinzusätzen.
Mein Nachtessen ist meist warm mit viel Gemüse, Reis, Linsen-Teigwaren etc. Meist ganz einfach.
Zwischendurch esse ich dunkle Schokolade, Früchte, rohes Gemüse, Kokoswasser.

Was kochst du dir, wenn du fast keine Zeit hast?
Ich esse oft auswärts und koche auch nicht sehr regelmässig. Wenn es also mal schnell gehen muss, mache ich mir einen Salat mit Sprossen, Saisongemüse und Pilzen.

Was sind deine bevorzugten Getränke?
Wasser, Tee und Kaffee (ja, Kaffee trinke ich noch zu oft)

Gibt es Lebensmittel, die du so gerne hast, dass du sie ausnahmsweise doch isst?
Manchmal etwas Milchschokolade. Das erklärt dann auch meine Antwort zur Philosophie Frage.

Wie gehst du mit privaten Einladungen zum Essen um?
Ich kommuniziere, was ich esse und was nicht. Ansonsten bin ich auch nicht kleinlich.

Wie organisierst du dich in Sachen Ernährung in den Ferien?
In den meisten Restaurants kann man mittlerweile vegan essen. Da hatte ich noch nie Probleme. Weizenfrei geht jedoch nicht überall, da muss man dann Abstriche machen.

Welche KöchInnen, Kochbücher, Blogs oder Magazine inspirieren dich?
Ich folge verschiedenen Bloggern auf Instagram. Da das immer wieder mal ändert, kann ich hier keine Namen nennen.

Was tust du in Sachen Bewegung und Entspannung?
Yoga und viel nach draussen gehen und spazieren, joggen oder Velo fahren.

Ganz lieben Dank für dieses Interview, liebe Jeannette!

HEALTHY FRIDAY // FOOD: Königinnen-Schmarrn


Text, Rezept & Fotos: Pascale Neuens, TCM-Ernährungsberaterin, neuensausderküche

Kennst du das hier?
Falls deine Verdauung nicht die Beste ist und du dann dennoch öfters mal so isst, wie es dir nicht gut tut, dann kennst du vermutlich Situationen wie diese hier:

• du fühlst dich irgendwie wie verkatert, leicht unwohl, hast etwas Kopfschmerzen und das, obwohl du am Tag vorher gar nichts getrunken hast

• deine Nase ist öfters verstopft, es fühlt sich eventuell so an, als ob eine Verkühlung im Anmarsch wäre, bzw. hast du vielleicht das Gefühl, schon länger nicht mehr richtig gesund gewesen zu sein

• du bist schlapp und müde, obwohl du gar nicht so schlecht schläfst und kommst du einfach nicht in die Gänge

• und das Schlimmste: es ist, als ob dein Verstand in Watte gepackt wäre oder im Nebel schwimmen würde…so sehr du dich auch bemühst, du kriegst keinen klaren Gedanken zu fassen! Du bist planlos und fühlst dich hilflos, Frust über dein eigenes Unvermögen macht sich breit…

Na, kommt dir das bekannt vor?
Ich weiß, wovon ich schreibe. Ich habe meine Ernährung allgemein wirklich gut im Griff, aber der Urlaub steht bevor und da wird es immer kritisch. Die österreichischen Klassiker der Mehlspeisküche mit den Zutaten Milch, Weizen und Zucker lösen genau dieses Chaos in meinem Kopf und meinen Emotionen aus.

Und das hat einen Grund:
Diese Kombinationen bilden chinesisch gesehen Feuchtigkeit. Feuchtigkeit erstickt dein Verdauungsfeuer. Es steigen keine klaren Dämpfe mehr auf, die zu klaren Gedanken führen.

Denk einmal darüber nach: Wie oft hattest du in der Vergangenheit bereits Situationen, wo du auf die Schnelle etwas verdrückt hast, wohl wissend, dass dir das nicht wirklich Energie bringen wird?

Du musst dieses Problem mit den vernebelten Gedanken durch verschleimende Ernährung lösen, wenn du wirklich langfristig zu deiner Höchstform auflaufen willst und in deinem Leben in allen Bereichen für Klarheit sorgen möchtest.

Warum ist das so wichtig? 
Hier ist das Problem: Je schwächer dein Verdauungsfeuer, desto schlapper wirst du. Je müder du bist, desto mehr schreit dein Kopf nach Zucker. Dein Körper kennt nur das, was vorherrscht und du wirst geradezu süchtig nach Kuchen, Brot, Käse usw. Daraus bildet sich immer mehr Feuchtigkeit und diese blockiert die Energie in deinen Leitbahnen.

Im heurigen Erde-Hund-Jahr wirkt sich das speziell auf das Herz aus: Druckgefühl, Herzrasen, Herzstolpern können auftreten. Schleim kann die Herzkanäle verlegen und depressive Verstimmungen, psychosomatische Auswirkungen, geistige Verwirrungen und manische Tendenzen nach sich ziehen. Der Geist Shen wohnt chinesisch gesehen im Herzen. Wenn die Herzkanäle verlegt sind, ist dein Geist nicht mehr klar!

Die Kombination von Weizen, Zucker und Milchprodukten in täglich großen Mengen führt langfristig zu Qi (Energie) Stagnationen, Anstauungen von Schleim, blockieren das Herz und dämpfen den Geist, das verursacht Verwirrung.

Deshalb ist es für dich von entscheidender Bedeutung, ausgewogene Mahlzeiten zu dir zu nehmen, um stagnierende Energie in Bewegung zu bringen und die Feuchtigkeit und Schleim auszuscheiden. So lässt du Missmut, trübe, depressiv Stimmung, Schlappheit, Atembeschwerden, Muskelschlaffheit, Nervosität, Ärger, Zorn, Frust hinter dir und schaffst Raum für Klarheit (weit über die Ebene der Ernährung hinaus).

Hier ist die Lösung:

5 Tipps für weniger Blockaden und mehr Klarheit auf allen Ebenen:

1. Bewege dich ausreichend
Körperliche Bewegung im Sinne von Yoga, Pilates, Joggen, Wandern, Radfahren, Schwimmen, Inline-Skaten, Qi Gong stärken deine Muskeln und fördern die Qi Bewegung in den Organen und den Leitbahnen. Auch die Beweglichkeit wird verbessert und so mancher feststeckende Gedanke löst sich bei einem ausgiebigen Waldspaziergang in Luft auf…

Achte darauf, täglich mindestens 30 Minuten in Bewegung zu sein, am besten an der frischen Luft und idealerweise im Grünem.

2. Iss regelmäßig einfache und frisch gekochte Gemüsegerichte
Das mit der Regelmäßigkeit ist ja so eine Sache. Aber unser Magen funktioniert wie eine innere Uhr. Er ist am glücklichsten, wenn es fixe Essenszeiten gibt. Er mag – so langweilig es klingen mag – Gewohnheiten. Frisches, saisonales Gemüse sorgt dabei für ausreichend Ballaststoffe. Diese nähren dein Mikrobiom (Bakterienwelt im Darm) und sorgen für eine gute Verdauung.

Dir schmeckt kein Gemüse? Dann hast du es vielleicht einfach noch nicht richtig gut zubereitet, stöbere in meinen Rezepten.

3. Lass alles weg, von dem du weißt, dass es dir nicht bekommt
Wenn du weißt, dass dir gewisse Dinge einfach nicht gut tun, dann lass sie weg. Es ist egal, was du gelesen hast, wie gesund Quinoa, Chiasamen, Aroniabeeren oder was auch immer für ein Superfood es sein soll. Wenn es dir nicht gut tut, dann lass es weg. Es bringt nichts, etwas „Gesundes“ zu essen, von dem Durchfall oder Bauchschmerzen bekommst. Gesund ist, was verdaut werden kann!

Achte darauf, womit du dich am wohlsten fühlst und mach mehr davon. Was deinen Geschmack anbelangt, sei gewarnt: er ändert sich ganz von alleine in die richtige Richtung und ehe du dich versiehst, ist Zucker dir zu süß…

4. Verwende ausreichend (frische mediterrane) Kräuter
Gewürze und Kräuter haben eine wichtige Funktion in der Küche, bzw. später im Verdauungstrakt: sie unterstützen unsere Verdauung, regen diese an und fördern die Verdaulichkeit des Speisebreis. Je besser die Umwandlung/Aufspaltung, desto besser die Nährstoff-Aufnahme. Die Aromen der Kräuter trocknen Nässe (aus den Speisen), unterbinden die Entstehung von Feuchtigkeit, wirken beruhigend und entblähend und unterstützen die Ausscheidung.

Majoran, Oregano, Muskat, Kardamom, Zitrusschalen, Koriander, Thymian usw. sind z. B. elementar bei überbackenen Speisen, Pizza, Käsegerichten, Getreidebreis, Pürées, …

5. Verzichte auf (zu häufige) verschleimende Kombinationen
Süß-scharf wie z. B. Kokos-Currys, Käsefondue mit Schnaps, Mon Chéri, Rumkugeln, Tiramisu, Pina Colada, …Gebackenes, fettes Fleisch und Schweinefleisch allgemein, Milchprodukte allgemein und speziell in Kombination mit Weizen und Dinkel, Brotmahlzeiten allgemein und speziell mit Käse, Marmelade, Nutella, …

Das ist schon fast alles – mehr musst du nicht tun, um dein Leben weg von der nebulösen Feuchtigkeit hin zur Klarheit zu führen.

Darum löst es dein Problem:
Es liegt eigentlich auf der Hand: Sobald du ordentlich isst und die Ursache beseitigst, passiert es dir nicht mehr, dass dein Körper sich weiterhin vermüllt. Das wird automatisch dazu führen, dass du dich klarer und fitter fühlst. Unterstützen kannst du optimalerweise mit den richtigen Kräutern.

Und um dir zu zeigen, wie bunt und köstlich dein Leben in Klarheit sein kann, habe ich heute ein besonderes Rezept für dich:

Königinnen-Schmarrn (3 – 4 Portionen)

1 Tasse Hirse E
3 Tassen Wasser W
30 g Mandeln E
20 g Sonnenblumenkerne E
1-2 saure Äpfel H
1-2 EL Gojibeeren, ungeschwefelt
2 große Eier E
1 EL Butter oder Ghee oder Kokosöl E
1 Prise Salz W
Zimt, Vanille E
1 Prise Kardamom oder etwas Ingwer M
1 Prise Kakao F

Am Vortag die Hirse in 3 Tassen Wasser mit einer Prise Salz kochen bis das Wasser vollständig aufgesogen ist. Kaltstellen.

Über Nacht die Mandeln und Sonnenblumenkerne in Wasser einweichen.

Am darauffolgenden Tag den „Hirsekuchen“ aus dem Kühlschrank nehmen und diesen mit der Gabel in mundgroße Stücke zerpflücken. Mandeln und Kerne im Hacker zerkleinern.

In einem Teller die beiden Eier aufschlagen, Gewürze zu geben. Die Hirsestückchen mit einer Gabel im Ei wenden. Gojibeeren dazu geben.

Die Äpfel schälen oder die Schale dran lassen – das ist Geschmackssache. In Spalten oder Stückchen schneiden. Das Fett in einer Pfanne erhitzen und die Apfelstückchen anbraten. Die Hirsestücke dazugeben und braten bis das Ei fest ist und der Schmarrn Farbe annimmt.

Mit den geriebenen Nüssen anrichten und mit Zimt bestreuen.

Der Apfel kann auch zum Schluss gerieben werden und roh darüber angerichtet werden. Auch das ist Geschmackssache, bzw. ich richte mich da ein bisschen nach der äußeren Temperatur: im Winter warm, im Sommer frisch.

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Aus der Sicht der TCM:
Warum Königinnenschmarrn? Der Kaiserschmarrn war bei der Hochzeit von Elisabeth mit Franz Josef ursprünglich Sissi gewidmet: Kaiserinschmarrn. Da die Süßspeise dem Kaiser besser mundete, wurde der Name dann auf Kaiserschmarrn geändert – zumindest behauptet das so jemand auf Wikipedia…

Ich bin für Königinnenschmarrn, weil Hirse als das Getreide der Schönheit gilt.

Sie trägt zur Schönheit von Haut, Haare und Nägel bei, wirkt aufbauend, verjüngend, Nerven stärkend, entwässernd, entgiftend und entzündungshemmend.

Zu ihren Anwendungsbereichen zählen:

– Bindegewebsschwäche
– Haarausfall
– rissige Nägel
– Gefäßerkrankungen
– Gelenksbeschwerden
– Krampfadern
– Hämorrhoiden
– Verdauungsbeschwerden
– Vergesslichkeit
– Müdigkeit
– Erkältung

Im Gegensatz zu Weizen und Dinkel wirkt Hirse nicht schleimbildend, was sich vor allem auch bei Atemwegserkrankungen positiv auswirkt. Weiters soll Hirse bei jahreszeitlich bedingten Depressionen helfen, bereits im Mittelalter bezeichnete man sie als das „fröhliche Getreide“.

Für mich ist sie jedenfalls mein absoluter Favorit am Frühstückstisch!

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Und wer mag, kann sich hier zu einem gratis Online Workshop mit Pascale anmelden:
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Die Ernährung nach TCM dient der Gesunderhaltung und der Harmonisierung der körpereigenen Heilungskräfte. Meine Rezepte sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung, sie erfüllen keine medizinischen Zwecke.

HEALTHY FRIDAY // RELAX: 1-Minuten-Meditation

Text: Petra Müller, Gründerin FOOD MOVEMENT
Foto: Katharina Lütscher

Ich hätte nie gedacht, dass dieses dünne Büchlein meine Wahrnehmung so stark verändern würde: one moment meditation von Martin Boroson. Meistens notiere ich zuvorderst in einem Buch, wann ich es gekauft habe. Bei diesem Buch hätte ich mich verschätzt – ich hatte es schon länger, als ich geschätzt hätte. Es steht: Oktober 2013.

Seit über vier Jahren praktiziere ich also bereits die 1-Minuten-Meditation. Sie ist mir ein liebgewonnenes Ritual geworden. Und sie hat mich grundlegend verändert. Sie hat mich von einem sehr ungeduldigen Menschen in einen fast schon geduldigen und oft gelassenen Menschen verwandelt. Tag für Tag, ohne dass es mir richtig bewusst war.

Habt ihr euch auch schon mal vorgestellt, zu den Menschen zu gehören, die täglich 20 oder gar 30 Minuten meditieren? Ich war so jemand. Aus Studien weiss man, dass Meditation unsere Stimmung verbessern und Anspannungen lindern kann, dass sie den Blutdruck senkt und das Immunsystem stärkt. Wer will das nicht?

Ich habe das aber nicht geschafft bisher. Ich lebe seit sieben Jahren mit wandernden Schmerzen und seit fünf Jahren mit der Diagnose rheumatoide Arthritis. Mein Linderungsprogramm ist dicht: Antientzündliche Ernährung zubereiten (= zum Teil ein Zeitfresser, da ich praktisch nicht auswärts essen kann und immer alles zuhause vorbereiten muss), verschiedene Medikamente einnehmen (seit 2016 nur noch natürliche), möglichst täglich 30 Minuten Bewegung und Entspannungsübungen. Und dann noch 20 Minuten meditieren? Auch wenn ich dafür «einfach» etwas früher aufstehen könnte – ich schaffe es nicht.

Aber eine 1-Minuten-Meditation schaffe ich, oft sogar mehrmals täglich. Und diese einminütigen Pausen machen einen himmelweiten Unterschied. Ich habe die Übungen aus dem Buch genau so erlebt, wie Boroson sie beschreibt: Oft fokussieren wir darauf, friedlich (peaceful) zu WERDEN, anstatt friedlich zu SEIN. Er sagt, das sei, als ob man einen Ball vor sich herwerfen würde, um ihn anschliessend fangen zu wollen (und uns darüber zu beklagen, dass wir den Ball nie haben).

Ich habe durch dieses Buch gelernt, Momente im Leben aufmerksam wahrzunehmen, Momente zu geniessen und zu schätzen – denn im Moment steckt ein enormes Potential. In einem Moment können wichtige Dinge geschehen, gute wie schlechte: Ein Brief trifft ein, eine Freundin ruft an, eine Lawine stürzt ins Tal, ein Problem wird gelöst, man wird geküsst.

Meine Wahrnehmung hat sich grundlegend verändert. Es gelingt mir inzwischen oft, auch schwierige Momente anzunehmen, ohne sie zu bewerten. Ich bin sogar überzeugt, dass meine Resilienz dank dieser Wahrnehmung gestärkt wurde in den letzten Jahren. Die 1-Minuten-Meditation hat mich gelehrt, in kürzester Zeit zu mir zurückzufinden. Das Schöne ist, dass ich mich immer dabei habe. Die 1-Minuten-Meditation ist für mich ein Rettungsanker, ein Reset-Knopf, ein Auftanken und Refreshen zugeich.

Das zeigt sich so bei mir: Langes Warten in der Post? Kein Ärger mehr. Falsche Schlange in der Migros erwischt? Egal. Zug verpasst? Jänu. Etwas vergessen? Kein Weltuntergang. Einen Fehler gemacht? Erst recht kein Weltuntergang. Es ist wirklich so. Früher wurde ich fast ohnmächtig, wenn mir (oder jemand anderem!) ein Patzer passiert ist, inzwischen bin ich oft unglaublich gelassen mit mir und meinen Mitmenschen. Natürlich gelingt mir das nicht ganz immer, aber das unangenehme Gefühl bei einem Fehler/etwas Vergessen/Unerwartetem hat sich drastisch verringert. Und das fühlt sich sehr angenehm an.

Wie geht das denn nun mit dieser 1-Minuten-Meditation?

Man beginnt mit einer Basis-Minute. Man suche sich einen ruhigen Ort, wo man ungestört ist. Dort setze man sich hin (auf einen Stuhl, auf ein Kissen, auf den Boden – was einem am liebsten ist). Man sitzt aufrecht, mit entspannten Beinen und setze einen Alarm auf 1 Minute. Man lege die Hände entspannt z. B. auf die Oberschenkel und schliesse die Augen. Nun konzentriere man sich auf den Atem – und macht das, bis die Minute um ist.

Wenn man dies einige Tage geübt hat, kann man die Minute um ein «Warm Up» davor ergänzen: sich strecken, gähnen, hüpfen, die Hände waschen, eine Kerze anzünden – egal (ich strecke mich oder bewundere mein Geschirr, denn ich meditiere in der Küche). Und wenn man das einige Tage geübt hat, kann ein «Cool Down» hinzugefügt werden, wenn die Minute fertig ist: mit den Zehen wackeln, aus dem Fenster schauen, sich fragen: «War das angenehm?» (ich schaue aus dem Fenster und betrachte den Garten vis-à-vis).

Und dann kann man die Atemzüge zählen, die man während 1 Minute atmet. Nachdem man ungefähr weiss, wieviele tiefe Atemzüge eine Minute dauert, kann man sich vom Alarm befreien. Und dann kann man damit beginnen, die 1-Minuten-Meditation irgendwo zu machen, nicht bloss zuhause. Im Zug, beim Anstehen auf der Post, unter der Dusche, in der Bibliothek, oder im Bett vor dem Einschlafen.

Sobald man den Alarm nicht mehr braucht und bloss Atemzüge zu zählen braucht für eine Minute, kann man sie auch in verschiedenen Notfallsituationen einsetzen. Bei Panik, Frust, Ärger, Druck, Verwirrung oder Schock. Wenn immer die Situation es zulässt, dass man nicht sofort reagieren muss, kann man eine 1-Minuten-Meditation machen. Und wenn man sie wirklich regelmässig täglich macht, einmal oder mehrmals, dann fühlt man sich sofort «zuhause» in diesem Ritual, selbst in schwierigen Situationen.

Was Boroson erklärt und ich tatsächlich erlebe: Die 1-Minuten-Meditation geht mit positiven Nebeneffekten einher. Man erlebt Glück und Mitgefühl, manchmal ziemlich unerwartet. Irgendwann fühlte ich mich mehr verbunden mit mir wildfremden Menschen, ich spüre, dass wir überhaupt alle miteinander verbunden sind (auch mit Tieren und Pflanzen und allen Lebewesen). Ich stelle fest, dass ich nicht mehr so schnell urteile und mehr Verständnis aufbringe. Die 1-Minuten-Meditation macht mich friedlicher.

Es ist auch gut möglich, dass euer Umfeld merkt, dass ihr euch verändert habt, ruhiger seid, gelassener, friedlicher, geduldiger.

Man kann diese einminütige Meditation natürlich einfach mal so ausprobieren. Ich kann die Lektüre des Büchleins jedoch sehr empfehlen. Martin Boroson schreibt schön, lustig, poetisch und eloquent, es wäre schade, sich seine Gedanken entgehen zu lassen. Das Buch ist im englischen Original, aber auch auf Deutsch erhältlich.

Hier ein paar meiner Lieblingsstellen – allerdings auf Englisch, da ich es in der englischen Ausgabe besitze:

«The Basic Minute is not just about stopping doing, it’s about stopping youing

«If you practice the Minute regularly, you might find yourself thinking more positively and liking yourself more. You might find that you are indeed getting what you want – or at least liking what you have.»

«In fact, the Basic Minute isn’t anything at all. It’s just nothing. Just one whole minute of nothing. That’s why it’s such a relief».