Schlagwort: Blähungen

HEALTHY FRIDAY // Interview mit Fiorina von mamalltag

Heute starten wir eine neue Serie und stellen euch die Menschen hinter dem HEALTHY FRIDAY vor. Wir befragen die Macherinnen und Macher der HEALTHY FRIDAY-Rezepte über ihre persönliche Ernährungs- und Lebensweise, was ihnen besonders wichtig ist, seit wann sie sich so ernähren und was sie sich zubereiten, wenn sie mal fast keine Zeit haben zum Kochen.

Den Start macht Fiorina Springhetti. Am Anschluss an das Interview findet ihr die Links zu ihren bisherigen Beiträgen für FOOD MOVEMENT und den Link zu ihrem Blog.

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Liebe Fiorina, seit wann und weshalb achtest du auf deine Ernährung?
Die Ernährung, die mich heute begleitet, begann ich seit November 2013 sukzessive umzusetzen. Durch eine Autoimmunkrankheit meines Mannes wurden wir hellhörig, was wir bezüglich Ernährung für seine und meine Gesundheit tun können. Die Ratschläge seines Naturheilpraktikers und die Informationen, die wir uns durch Sachbücher und Recherche aneigneten, führten zu unserer heutigen Ernährung.

Wie hast du dich davor ernährt?
Ich habe mich bereits vorab gesund ernährt, keineswegs aber ganzheitlich und wirkungsvoll. Damit meine ich, ich kannte die Energiewerte der Nahrungsmittel, weniger aber deren Nährwerte. Ich habe dazumal mehr Wert auf eine „schlanke Linie“, als auf eine ausgewogene und gesundheitsfördernde Ernährung gelegt. Ich kannte die versteckten Zuckerfallen und schlechten Fettquellen, achtete aber nicht auf die positiven Wirkungen der Lebensmittel auf meine Gesundheit, den Säuren-Basen-Haushalt oder ein gutes Darmmilieu.

Welche körperlichen und/oder geistigen Veränderungen stellst du fest, seit du dich anders ernährst?
Körperlich stelle ich vor allem fest, dass die Verdauung reibungsloser funktioniert. Hatte ich früher oft mit Blähungen, Verstopfungen und einem Reizdarm zu kämpfen, so kommen diese Symptome heute quasi nie mehr vor. Ich bin überzeugt, mit meiner nährstoffdichten Ernährung energievoller und vitaler zu sein. Und ich bin ebenfalls zu 100% davon überzeugt, dass ich mir Gutes tue – körperlich und geistig.

Kannst du die Philosophie deiner heutigen Ernährung beschreiben?
Das ist so ein Ding, mit meinen Philosophien – ich müsste wohl darüber sinnieren und philosophieren. Genau gleich wie bei Religion, Politik und Liebe, habe ich bei der Ernährung keine Dogmen, denen ich folgen möchte. Ich verfolge das Natürliche, Ursprüngliche und lehne jegliche Art von Industrieessen ab. Ich will wissen, was ich zu mir nehme, deswegen nehme ich die Nahrungsmittel in ihrer ursprünglichen Form zu mir. Ich esse kaum Fleisch, wenig Milchprodukte, fast keine Eier, möchte mich aber weder als Veganerin noch als Vegetarierin bezeichnen. Denn wenn tierische Produkte artgerecht und regional sind, esse ich gerne ab und zu davon. Aber um ehrlich zu sein, ich würde als deklarierte Veganerin wohl kaum etwas vermissen: höchstens meine Budwigcrème. Die würde ich dann halt mit Getreidequark machen.

In einem Satz zusammengefasst, esse ich eine basenüberschüssige, frisch gekochte Küche mit viel Gemüse, Kräuter und Gewürzen.

Gibt es Lebensmittel, die du ganz meidest?
Da ich keinen Käse mag, ist die Vermeidung dessen nicht schwierig. Kommt mir aber gerade recht, denn Milchprodukte kommen selten auf den Tisch. Herkömmliches Weissbrot wie Zopf, Tessinerli, Weggli oder Mutschli esse ich nicht.

Kannst du uns deine Ernährung für einen normalen Tag in etwa beschreiben?
Als erstes trinke ich morgens naturtrüben Apfelessig mit Wasser. Zum Frühstück gibt’s eine Budwigcrème mit Leinöl, Kakaopulver, Zimt und Kurkuma. Danach esse ich nichts bis mittags. Das Mittagessen bleibt überschaubar, oft esse ich Salat oder Gemüsesticks, wenn’s draussen kalt ist sehr gerne mal eine heisse Suppe. Danach gibt’s erst wieder zum Abendessen was, da ist es meistens ein gemüsereiches Gericht. Ich liebe Ofengemüse mit Hanfsamen und Curry, dazu etwas Chili und ich bin glücklich. Apfel und getrocknete Feigen runden den Tag ab.

Was kochst du dir, wenn du fast keine Zeit hast?
Ein Pfannengericht geht immer. Das koche ich mir und meinem Mann auch wenn wir nach dem Training abends nach Hause kommen. Ganz aktuell: 2 Hand voll Rosenkohl halbieren, 2 Zwiebeln vierteln und eine halbe Tasse gefrorene Erbsen in eine Pfanne geben, mit wenig Wasser dämpfen. Himalayasalz, basische Kräuter und Curry dazugeben, wenig Koksmilch, umrühren und Hanfsamen und Chili darüber streuen. Fertig.

Was sind deine bevorzugten Getränke?
Stilles Wasser, am liebsten Hahnenburger. Ab und zu muss mal ein Rivella blau Platz haben, früher hab ich das viel mehr getrunken, heute ganz selten. Wenn wir im Restaurant sind, mag ich gerne ein gutes alkoholfreies Weissbier. Espresso mag ich super gerne, er tut mir nur nicht gut. Leider hab ich das einfach noch nicht intus und trinke immer wieder von dem schwarzen Teufelszeug – ich bin unbelehrbar! Manchmal bestell ich mir sogar Espresso doppio.

Gibt es Lebensmittel, die du so gerne hast, dass du sie ausnahmsweise doch isst?
Mehr getrocknete Früchte als dass gut wären. Ich liebe getrocknete Feigen und saisonale Mehlfeigen und ich kann ein ganzes Pack davon essen.

Wie gehst du mit privaten Einladungen zum Essen um?
Ich bin glücklich darüber, dass ich ausser meiner fehlenden Schilddrüse keinerlei gesundheitliche Probleme habe. Keine Unverträglichkeiten und Intoleranzen und nichts, was mir nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel Beschwerden auslösen würde. Daher kann ich privaten Einladungen ohne Kummer entgegensehen. Da ich wie gesagt keine Käse mag, ist dies das einzige, was ich vorab den Gastgebern mitteile. Ich esse alles, ausser Käse. Und auch wenn ich zum Beispiel Schweinefleisch wirklich nicht mag, so kann ich einen Abend mit Schweinebraten und brauner Sauce ohne Folgen überstehen.

Wie organisierst du dich in Sachen Ernährung in den Ferien?
Ich mag es, selber zu entscheiden, was ich essen will. Daher koche ich in den Ferien am liebsten selbst. Kochen ist für mich nie ein Muss und nie ein Übel. Frische Lebensmittel einkaufen, die Gemüse und Früchte des Feriendomizils kennenlernen und mal regional nach Urlaubsziel zu kochen finde ich toll. Im Sommer haben wir auf Mallorca jeden Abend einen frischen Salat mit allerlei gemacht, dazu regionales Olivenöl und frische Zitronen von Baum. Es schmeckte herrlich authentisch. Wohl so gar nicht mein Ding wäre eine Kreuzfahrtreise – jeden Tag Berge von Essen und Menschen am all-inclusive-Buffet – mein Albtraum bezüglich Ernährung in den Ferien.

Welche KöchInnen, Kochbücher, Blogs oder Magazine inspirieren dich?
Niki von Rebel Recipes www.rebelrecipes.com
Tieghan von halfbaked harvest www.halfbakedharvest.com
Meera von Nutriliciously www.nutriliciously.com
Sapana Chandra von Real + Vibrant www.realandvibrant.com
Erin von the forest feast www.theforestfeast.com
Das Magazin Natur & Heilen www.naturundheilen.de

Was tust du in Sachen Bewegung und Entspannung?
In Sachen Bewegung mach ich sehr viel. Ich trainiere 3-4 mal pro Woche im Crossfit 1352 und bin ein richtiger Sportfreak. Crossfit macht mich mental und physisch stärker als ich je gedacht habe. Und es ist ein Ort vieler meiner sozialen Kontakte. Auch die Kinder lieben und leben die Bewegung im Crossfit. In Sachen Entspannung habe ich mehr Probleme: Yoga kann ich nicht und bin auch gänzlich untalentiert dafür. In der Badewanne langweile ich mich nach 3 Minuten. Meditieren beherrsche ich noch nicht. Also habe ich die Welt der Bücher für mich entdeckt. Wenn ich meine Krimi- oder Thriller-Romane in die Hand nehme, tauche ich ein in Entspannung und Phantasie. Bücher sind mein Ruhepol.

Ganz lieben Dank für dieses Interview, liebe Fiorina!

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Fiorina hat schon einige Beiträge für uns geschrieben und Rezepte mit uns geteilt:

Projekt Familientisch
Snackt dein Kind gesund?

Süsskartoffel Noodles mit Kurkuma-Kokos-Sauce
Grünes Erbsen-Hummus
Ofengemüse mit Rote Beete Hummus
Rote Linsensuppe

Fiorina ist Ernährungsberaterin und betreibt den Blog mamalltag

Warum ist Ernährung Medizin & Heilkunde?

Text: Daniela Weinig, Naturheilpraktikerin TEN

Furz
Wie peinlich aber auch, Entschuldigung!
Also, etwas schöner gesagt, denn das hat’s einfach in sich: Am Anfang war die Blähung mit nachfolgender Flatulenz. Und die wird bemerkt. Auch damit beschäftigt sich die Ernährungsheilkunde. In meiner Arbeit als Heilpraktikerin erlebe ich immer wieder, wie Patienten oft das rumpelnde und schwere Gefühl im Bauch nicht richtig wahrnehmen oder fatal als gegeben akzeptieren. Dabei kann genau dieses Szenario der Beginn von Krankheitsgeschichten sein. Weiterlesen