HEALTHY FRIDAY // FOOD: Pizza

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Text & Rezepte: Bettina Campolucci Bordi
Foto von Bettina: Alex Nowicka
Einführungstext & Übersetzung: Petra Müller

Bettina ist eine von einer Handvoll Frauen, die ich über Instagram „kennengelernt“ habe. Schon lange erfreue ich mich ihrer veganen Teller, die immer bunt und lecker aussehen. Eat the Rainbow ist hier so richtig angesagt. Bettina ist ein extrem freundlicher Mensch, und sie macht sich trotz dutzender Kommentara immer die Mühe, zu antworten. Die Rezepte auf ihrem Blog sind immer einfach nachzukochen, was ich sehr schätze und was wohl auch ihren Erfolg ausmacht. Gesund und hübsch muss überhaupt nicht komliziert sein!

Bettina hält Kochworkshops, macht Catering für private und geschäftliche Events, arbeitet als Freelancerin bei Retreats, macht Food Styling und Food Photographie und bietet Menu und Rezept Beratung an. Bettina lebt mir ihrer Familie, einem Hündchen und einem Kater in Spanien.

Wir freuen uns sehr, dass wir Bettina als Contributor für den HEALTHY FRIDAY gewinnen konnten. Obwohl das für sie wohl keine Frage war, denn ihre erfreute Zusage erreichte uns postwendend.

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Bettina Campolucci Bordi: Ein bisschen etwas über mich

Ich habe über die Jahre viele Menschen kennengelernt, die die Vorzüge einer natürlichen, pflanzlichen Ernährung bestätigen und bereit sind für eine Veränderung in Bezug auf ihr Essen, ihre Art zu leben und wie sie sich fühlen. Aber alle hatten eine Gemeinsamkeit: Sie wussten nicht, wo sie anfangen könnten. Wie kann man zum Beispiel pflanzliche Lebensmittel kombinieren, um möglichst viele Nährstoffe zu sich zu nehmen? Wie sehen unkomplizierte Rezepte aus, die man in den Alltag integrieren kann, ohne sich jedes Mal den Kopf darüber zerbrechen müssen? Und was kocht man, wenn man Freunde zum Essen eingeladen hat und sie mit schönem Essen beeindrucken möchte?

Ich bin hier, um zu helfen. Ich zeige euch nicht nur, dass diese Art zu essen einfach ist, sondern auch, dass sie schnell zubereitet und günstig ist. Vor allem jedoch, dass ihr euch fantastisch fühlen werdet! Ich bürge selbst für die unglaublichen Auswirkungen von pflanzlicher Ernährung. Es hat zwar eine Weile gedauert, bis ich bei diesem Punkt angelangt war (und ich befinde mich immer noch auf dieser Reise), aber das Verändern meiner Essgewohnheiten hat mein Leben verändert. Ich litt viele Jahre an Magenproblemen: Verdauungsstörungen, Magengeschwüre noch vor meinem 20. Lebensalter. Schmerzen gehörten zu meinem Leben. Ich wusste gar nicht, wie sich GUT anfühlt.

Vor einigen Jahren wurden bei mir das polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS) sowie Endometriose diagnostiziert.

Vor einigen Jahren wurden bei mir das polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS) sowie Endometriose diagnostiziert. Mir wurde gesagt, dass ich mutmasslich keine Kinder bekommen könne. Man sagte mir, dass ich es entweder mit künstlicher Befruchtung oder der „Pille“ versuchen könne. Ich arbeitete zu der Zeit 12 – 14 Stunden pro Tag im Bereich „Food & Beverage“ und befand mich in einem Teufelskreis schlechter Gewohnheiten. Aber diese Diagnose war ein Wendepunkt. Für das erste Mal in meinem Leben wusste ich, dass ich Veränderungen vornehmen musste, und ich war fest entschlossen, es durchzuziehen.

Das Schmetterlingstattoo, das ihr auf vielen meiner Food-Bilder seht, steht für Veränderung. Der Schmetterling erinnert mich daran, Veränderungen anzunehmen, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Veränderung und Wandel sind für uns alle unvermeidbar – und was ich daraus gelernt habe ist, dass beides nicht traumatisch werden muss. Angesport durch meine Diagnose habe ich meinen Job gekündigt und recherchierte, wie ich meinem Leben durch Ernährung eine neue Wende geben konnte. Ich begann ein gigantisches Experiment in der Küche. Es machte Spass. Beinahe süchtig. Und langsam, ganz wie ein Schmetterling sich entpuppt, begann ich, mich wieder selbst zu spüren, mein besseres Selbst, ein Selbst, das wusste, wie sich GUT anfühlt.

Ich habe mich spezialisiert in veganer/vegetarischer, gluten- und zuckerfreier Ernährung. Ich ernähre mich strikt glutenfrei, weil ich über die Jahre eine ernsthafte Intoleranz dafür entwickelt habe und sich diese leider in schlimmen, unbeschreibbaren Schmerzen manifestiert.

Ich ziehe es vor, mein Essen PFLANZLICH zu nennen, denn VEGAN kann als vollständig veränderter Lifestyle betrachtet werden (inklusive was wir tragen, was wir kaufen, wie wir Ferien machen). Ausserdem ist vegan ein Begriff, der sehr besetzt ist mit Nebenbedeutungen, dass er AnfängerInnen überfordern kann. Pflanzlich bedeutet für mich, dass 95 % von meinem Essen von Gemüse und Früchten, von Getreide, Nüssen und Samen stammt, und für die restlichen 5 % gebe ich mir Spielraum: Honig und Bienenpollen sind in einigen meiner Rezepte aus Gesundheitsgründen enthalten, sie werden jedoch klar bezeichnet, sodass man sie auch weglassen kann.

Ich mag es nicht, Labels für mein Essen zu benutzen. Meine Ernährung soll für sich selbst sprechen.

Ich mag es nicht, Labels für mein Essen zu benutzen. Meine Ernährung soll für sich selbst sprechen.

Was die Beschaffung meiner Zutaten anbelangt, so sind mir zwei Dinge wichtig: ich kaufe lokale Produkte, um kleine Produzenten zu unterstützen, und ich kaufe biologische Produkte, um Pestizide und Chemikalien in meiner Umgebung und in meinem Essen zu verringern. So ernähre ich mich und meine Familie im Alltag. Ich sage Familie – ja, ich habe eine Tochter, sie heisst Ayla. Meine Tochter ist ein Teil meiner Reise. Sie ist Teil einer neuen Generation, die uns allen hoffentlich helfen wird, die Art und Weise zu verändern, wie wir uns ernähren und wie wir mit unseren Körpern umgehen. Mein grösster Wunsch und gleichzeitig mein grösstes Geschenk an Ayla ist, ihr die Wichtigkeit unseres Essens beizubringen, wo die Lebensmittel herkommen und wie wir sie zubereiten.

Essen ist meine Passion. Was ich heute tue ist genau das, wofür ich lebe und atme. Ich möchte diese Leidenschaft teilen und euch zeigen, wie eine pflanzliche Ernährung einfach, schnell und vor allem lecker sein kann. Lasst uns also beginnen. Startet langsam. Setzt euch keine zu hohen Ziele. Wenn ihr auch nur schon drei pflanzliche Gerichte pro Woche esst, werdet ihr einen Unterschied feststellen. Und wenn ihr diese Veränderungen schätzen gelernt habt, werdet auch ihr euch entpuppen und fliegen. Lasst uns den Schmetterlingen anschliessen. Lasst uns selbst welche werden.

Willkommen auf meiner Reise.
Bettina xx

Foto Bettina

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Guilt-free Pizza
(Pizza, bei der man keine Schuldgefühle zu haben braucht)

Zutaten
Pizzaboden:
1 cup (120 g) Buchweizenmehl
1 cup (120 g) Reismehl
1 cup (120 g) Kichererbsenmehl
3 cups (720 g) Wasser
1 TL Natron
1 Prise Salz
ein Spritzer Agavensirup

Tomatensauce:
5 – 7 grosse Tomaten, entkernt + geschält
1 Karotte
1 Zucchetti
2 Knoblauchzehen
1/2 Zwiebel
Olivenöl
2 cups (480 g) Orangensaft
1 Prise Salz

Pizzabelag:
Zwiebeln
frische Tomaten
Peperoni
Radieschen
Rucola
(im Prinzip jedes Gemüse, das du magst)

Zubereitung Tomatensauce:
Gemüse in Stücke schneiden, Zwiebel und Knoblauch kleinschneiden. Die Tomaten sollten entkernt und geschält sein. Die Sämchen der Tomaten können der Sauce einen zusammenziehenden und seltsamen Nachgeschmack geben.

Olivenöl in eine Pfanne geben und Zwiebel und Knoblauch andünsten, bis sie weich sind.
Tomaten, Gemüse, eine Prise Salz und den Orangensaft hinzufügen und auf kleiner Hitze 30 – 40 Minuten köcheln lassen, bis die Tomaten caramelisiert sind und eine dickliche Sauce übrig bleibt.

Auf die Seite stellen und abkühlen lassen. Dann zu einer schön cremigen Sauce pürieren.

Zubereitung Pizza:
– Alle Zutaten für den Pizzaboden in eine Schüssel geben, gut mischen und zu einem Teig formen.
– Ein Bech mit Backpapier belegen und den Pizzateig gleichmässig darauf verteilen.
– Im Ofen bei 160 Grad 5 – 10 Minuten backen, bis der Teig etwas hart geworden ist.
– Das Blech aus dem Ofen nehmen und etwas Tomatensauce auf dem Pizzaboden verteilen.
– Zwiebeln und Gemüse (ausser dem Rucola) auf dem Pizzaboden verteilen.
– Nochmals 20 – 30 Minuten backen bzw. bis das Gemüse leicht goldig knusprig aussieht.
– Vor dem Essen Olivenöl über die Pizza träufeln, mit etwas Salz würzen und Rucola belegen.

Enjoy with love.

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Bettina hat einen sehr beliebten Instagram-Account mit über 90’000 Followern.
Ihre bunten Teller und lustige Socken sind dort ihr Markenzeichen:

Bettina IG 1  Bettina IG 2
Bettina IG 3  Bettina IG 4

Hier geht es zu Bettina’s Website.

Thank you so much for contributing, dear Bettina!
With Love from Switzerland,
Petra

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