Andrea: Akne

Text & Fotos: Andrea Monica Hug

Im September 2014 bekam ich starke hormonelle Akne, als ich damals die Pille absetzte. Mein Gesicht war voller grosser, schmerzender Pickel. Ich machte mir nichts daraus, dachte, es gehe dann schon irgendwann vorbei – was es aber nicht tat.

Ich wechselte die Gesichtspflege, ging zum Hausarzt, zur Kosmetikerin, zum Homöopathen, nichts half. Schliesslich hatte ich die Nase voll, und ging im Januar 2015 unter Tränen zum Dermatologen, der „mittelschwere Akne“ diagnostizierte und mir prophezeite „Mit Ernährung und Pflege können Sie nichts tun, da hilft nur Tretinac (ein Generikum von Roaccutan)“.

Und so begann ich mit dem schärfsten Arzneimittel, dass es zur Zeit auf dem Markt gibt gegen Unreinheiten. Es trocknet die Talgdrüsen komplett aus und somit auch den Rest deines Körpers, Organe mit eingeschlossen.

Als ich nach drei Monaten keine sichtliche Verbesserung meiner Haut feststellte und mehr unter den Nebenwirkungen litt als von dem Nutzen profitierte, setzte ich das Medikament auf eigene Faust und gegen den Rat meines Arztes ab. Ich war verzweifelt und fragte Google „How to cure Acne“ – und es erschienen diverse Youtube Videos von jungen Frauen in meinem Alter auf meinem Bildschirm,  die von ähnlichen Problemen berichteten, welche sie ausschliesslich mit veganer Ernährung innerhalb von wenigen Wochen in Luft auflösten.

Nach ca. 30 solcher Videos, zwei Büchern und noch mehr Internetrecherche fasste ich an meinem 25. Geburtstag den Entschluss, ab jetzt nur noch vegan zu essen.

Ende April, also nach gut einem Monat der Ernährungsumstellung, war meine Haut so rein wie noch nie in meinem Leben zuvor. Es war wie ein Wunder. Ein logisches Wunder, wenn man sich erst einmal gründlich damit befasst, was Kuhmilch alles an einem menschlichen Körper auslösen kann, und man gleichzeitig bedenkt, dass Kuhmilch ja eigentlich für heranwachsende Kälber bestimmt ist.

Seither esse ich vegan und freue mich jeden Tag an meiner reinen, strahlenden Haut, der zusätzlich gewonnenen Lebensenergie und einem guten Gewissen gegenüber all den Tieren, die ich nun nicht mehr esse. Ich akzeptiere alle Fleischesser in meinem Umfeld, finde aber heute, dass sie eher die „Freaks“ sind als dass ich es bin – obwohl sie es wohl umgekehrt sehen.