HEALTHY FRIDAY // FOOD: Indisches Kitchari

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Text, Rezept & Fotos: Madlen Witzig, cook & more

Ernährung nach 5 Elementen
Gesund und ausgewogen ernähren, mit lokalen, saisonalen und natürlich produzierten Nahrungsmitteln … so einfach hört es sich an – so schwierig scheint es oft im Alltag! Wir haben eine riesige Auswahl an Nahrungsmitteln und wissen häufig gar nicht mehr, worauf wir denn heute Lust haben.

Von dieser grundlegenden Aussage abgesehen, gibt es in der 5-Elemente-Ernährung keine Dogmen, die wir beachten müssen, keine Speisen oder Ernährungsformen, von denen ausdrücklich abgeraten wird. Stattdessen orientieren wir uns an den jahrtausendealten und erprobten Aussagen der chinesischen Diätetik und wir lernen, wann wir ein Gericht mit kühlender oder erwärmender Wirkung bevorzugen und wann Nahrungsmittel mit süssem, bitterem oder salzigem Geschmack dem sauren oder scharfen vorgezogen werden sollten.

Die 5-Elemente-Ernährung basiert auf einem hochkomplexen theoretischen Modell und ist eine ganzheitliche Lehre aus dem alten China, ebenbürtig zur indischen Philosophie des Ayurveda. In der Praxis handelt es sich jedoch um eine einfach anwendbare Küche, die keine speziellen Kenntnisse oder komplette Ernährungsumstellungen erfordert – im Gegenteil, es sind unsere lokalen Produkte, die in einer äusserst schmackhaften Küche Verwendung finden, sei es für ein bekömmliches kräftigendes Frühstück, einen Mittagslunch für‘s Büro oder ein leichtes Abendessen. Die Prinzipien sind anwendbar für Familien wie auch Einzelpersonen – wichtig ist, dass es gut schmeckt, Lust macht auf mehr und wir unseren Organismus dabei noch optimal zu unterstützen wissen.

Wer hat an einem heissen Sommertag schon Lust auf ein Glas Glühwein? Abkühlende Zitrusfrüchte wie Kiwis, Orangen und Grapefruits werden jedoch im Winter in reichlichen Mengen gegessen! Warum? Weil man sich vom angepriesenen Vitamin C die nötigen Abwehrkräfte für die kalten Wintertage erhofft? In der chinesischen Ernährungslehre bereiten wir uns im Herbst mit wärmenden Kraftsuppen auf die kühle Jahreszeit vor, die Suppen wärmen uns von innen und geben ein wohlig-warmes Gefühl, das wir alle kennen. Und schmeckt das an einem kalten Tag nicht viel besser als eine kühle, leicht säuerliche Orange?

Dies ist nur eines von zahlreichen Prinzipien, die in der 5-Element-Ernährung Anwendung finden, bei vielen Krankheitssymptomen ist die Therapie mit Nahrungsmitteln jedoch viel komplexer und Bedarf einer ausführlichen Beratung und professionellen Begleitung, um ein körperliches Ungleichgewicht wieder in die richtige Balance zurück zu führen.

Ich bin überzeugt, dass wir mit der richtigen Ernährung sehr viel zu unserem eigenen Wohl und unserem Gesundheitszustand erreichen können. Mindestens 3 x täglich nehmen die meisten von uns Nahrung zu sich, und dies ist doch schon eine ganze Menge, um unseren Körper regelmässig mit den richtigen und für uns passenden Nahrungsmitteln zu unterstützen. Nicht jeder Mensch braucht die gleichen Gemüse und Früchte, nicht jeder Mensch braucht gleichviel Eiweiss wie Kohlenhydrate. Wir sind alle sehr unterschiedlich, und diesem wichtigen Aspekt wird in der ganzheitlichen Ernährungslehre der 5 Elemente Rechnung getragen.

Indisches Kitchari

Zutaten Kitchari

Zutaten (für 4 Personen)

(jede Zutat wird einem Element zugeschrieben)

½ Tasse Mungbohnen / Erde
½ Tasse Mung Dal (geschälte, gesplittete Bohnen) / Erde
1 Tasse Basmati Reis / Erde
4 – 6 Tassen Wasser / Wasser
4 – 5 Tassen Gemüse (Karotten, Zucchini, Broccoli, etc.) / Erde
1 EL Ghee oder Kokosnussöl / Erde
1 EL Kreuzkümmel ganz / Metall
1 EL Senfkörner / Metall
1 EL Fenchelsamen / Metall
1 Stück frische Chillischote / Metall
1 Stück frischer Ingwer / Metall
2 – 3 Stück getrocknete Curryblätter / Metall
½ EL Kurkuma / Feuer
½ TL Pfeffer / Metall
1 TL Salz / Wasser
½ TL Zimt / Feuer
2 EL Limettensaft / Holz
½ Bund frischer Koriander / Feuer

Zubereitung
1. Mungbohnen und Mung Dal spülen und ca. 2 Std in Wasser einweichen. Abspülen, abtropfen lassen.

2.  In einer Pfanne den Ghee erhitzen und die Kreuzkümmel-, Senf-, Fenchelsamen und fein geschnittene Chillischote kurz anrösten, bis sie die Samen „hüpfen“ .

3. Ingwer, Kurkuma, Pfeffer, Zimt, Reis, Curryblätter, Mungbohnen und Mung Dal beifügen, kurz mischen und das Wasser dazugeben. Aufkochen und auf kleiner Stufe ca. 30 Minuten köcheln lassen. Ev. mehr Wasser dazugeben.

4. Nach ca. 30 Minuten das klein geschnittene Gemüse dazugeben und ca. 10 Minuten mitgaren.

5. Am Schluss mit Salz abschmecken, Limettensaft darunter mischen und mit frischem, grobgehacktem Koriander garnieren.

Tipps
– 1 – 2 EL der gerösteten Samen und Chillischote nach dem Anrösten zur Seite legen und am Schluss mit etwas flüssigem Ghee über das Kitchari geben.
– Dazu passt Naturejoghurt oder plain/salted Lassi (Buttermilch/Wasser/Joghurt-Drink)
– Kitchari ist ein klassisches ayurvedisches Detox-Gericht und unterstützt optimal Kapha, Pitta und Vata (Konstitutionstypen). Kitchari ist in Indien ein nahrhaftes Alltagsgericht in vielen unterschiedlichen Variationen.
– Als vollwertigere Variante kann statt Basmati- auch Vollkornreis, aber auch Quinoa oder ein anderes Getreide verwendet werden.
– Mungbohnen gibt es im Bio- od. Asia-Laden, Mung Dal findet man im Asia-Laden.

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1 Kommentare

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