Auswärts essen

Text: Petra Müller

Wer wie ich auf bestimmte Lebensmittel verzichten möchte oder gar muss, hat es nicht so einfach mit dem auswärts essen. Gerade kürzlich war ich für ein geschäftliches Treffen auf der Suche nach einem Restaurant in Bern, das wenigstens ein Menu ohne Weizen, Milchprodukte, Nachtschattengewächse, Mais und Zitrusfrüchte anbietet. Und nein, mit einem grünen Salat gebe ich mich nicht zufrieden.

Asiatische Restaurants sind für mich eine gute Alternative, die Milchprodukte und oft der Weizen kommen oft selten vor. Aber die Nachtschattengewächse sind schon eher ein Problem, und wo dann gar nur bei einem Teil der Gerichte „ohne Geschmacksverstärker“ steht, dort mag ich dann auch nicht essen.

Frittiertes ist auch schwierig, und viele glutenfreie Brotprodukte enthalten Maismehl, was für mich dann auch wieder unmöglich ist. Da ist auch das Restaurant Kung Fu Burger trotz veganem Randenburger auch keine Variante. Ich könnte den Burger natürlich auch ohne die Fritten und das Brötchen bestellen, aber das ist mir dann auch wieder zu blöd (nichts gegen euer Angebot, liebe Kung Fu Burger-Macher, ihr könnt nicht auf Freaks wie mich Rücksicht nehmen!).

Um mal noch in Bern zu bleiben: Take-aways und kleine Restaurants hat es inzwischen immerhin ein paar. Erwähnenswert ist hier I love Juice an der Herrengasse, wo man kaltgepresste Säfte und hausgemachte Smoothies bekommt, aber auch Salate, Suppen und gesunde, süsse Kleinigkeiten. In der Gärtnerei an der Spitalgasse kann man sich das Gericht aus verschiedenen Zutaten selbst zusammenstellen. Ich habe mir dort mal einen Salat geholt, der nicht schlecht war, aber ich fand ihn dann doch an der oberen Preisgrenze für die Grösse. Ausserdem gab es damals keine vegane Salatsauce, was ich etwas schade fand – aber vielleicht ist das Sortiment inzwischen um diese Variante erweitert worden.

Für meinen Termin habe ich dann schlussendlich einmal mehr das tibits an der Gerbergasse ausgewählt, da ich am dortigen Buffet immer Dinge finden, die sogar ich essen kann.

In Zürich kann ich für ein Mittagessen natürlich Aylins schönes Lieferdienst-Angebot AYLA REAL FOOD empfehlen. Aylin legt Wert auf frische, vollwertige Zutaten, das ist Clean Eating in schönster Form. Diese Woche auf dem Menu ist beispielsweise sautierter Federkohl mit Baby Burgern aus Kichererbsen und Süsskartoffeln, dazu Avocado mit Schwarzkümmel und eine scharfe Sriracha-Sauce – wahlweise mit Quinoa oder Feta. Mir läuft nur schon bei der Vorstellung das Wasser im Mund zusammen!

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Foto: Nadine Ottawa für AYLA REAL FOOD

In Zürich gibt es inzwischen einige Lokale mit gesundem Angebot – das wurde aber auch Zeit. Leckerste Säfte und Smoothies macht Tiffany in ihrer SASOU Saftbar an der Neugasse. Bei ihr bekommt man auch Sandwiches, Wraps, Suppen und Salate sowie rohe Cakes und Energiekugeln ohne raffinierten Zucker.

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Foto: SASOU Saftbar

Ebenfalls schätzen gelernt habe ich das JACK & JO an der Europaallee, wo ich zwar noch nicht gegessen habe, wo aber sogar ich ein passendes Gericht aus der reichhaltigen Menukarte finden würde. Im JACK & JO kriegt man übrigens auch alle Heissgetränke mit Mandelmilch, was mir als Soja-Vermeiderin besonders gefällt. Die schiere Grösse des Lokals macht es auch für Sitzungen angenehm, da es meist genügend Platz hat und akustisch angenehm (sprich nicht zu laut) ist.

Diese Woche gehe ich dann auch endlich das erste mal in die Juicery 21 an der Sihlporte, wo man offenbar sehr leckere Säfte und Smoothies bekommt. Die Bagel sind ja leider nichts für mich.

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Foto: Juicery 21

Gesunde Getränke bekommt man in Zürich inzwischen zuhauf, was wunderbar ist. Das mit dem Essen ist aber auch hier nicht so einfach – wenn ich nicht schon wieder ins tibits oder Hiltl gehen möchte. Ein Klassiker ist und bleibt für mich das Café Schlauch im Niederdorf. Der Rohkostsalat mit sautierten Austernpilzen und Avocado ist so gross, dass sogar ich den kaum schaffe. Zudem hat es oft noch warmes Gericht auf der Tageskarte, das Petra-tauglich ist.

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Foto: Café Schlauch

Wer den Sprung über die Grenze tut, dem kann ich das vegane Restaurant Sali & Pistacchi in Domodossola empfehlen. Mitten auf der Piazza del mercato gelegen kann man dort gut und gerne einen halben Tag verbringen mit Kaffee trinken, Mittag essen und Leute beobachten. Ich schaue mir den Wetterbericht von Domodossola regelmässig an, wenn das Wetter hier auf der Nordseite gruslig ist und ich in die Sonne abhauen möchte. In Domodossola findet man auch einen kleinen Gemüsemarkt mit Leckereien wie Barba di frate oder Cima di rapa, am Samstag jedoch muss dort ziemlich der Bär los sein – nichts für mich.

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Foto: Sali & Pistacchi

Ebenfalls grad ennet der Grenze befindet sich das Café Eugens in Konstanz, das eine schöne Karte mit biologischen Gerichten präsentiert, vom Rindshamburger über vegane Suppen zu Buchweizentürmchen mit Randengemüse.

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Foto: Café Eugens

Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig. Wir würden uns über eure Tipps und Empfehlungen freuen! Hinterlasst gerne einen Kommentar, damit die Liste mit Cafés, Restaurants und Smoothiebars immer länger wird.

Prost & en Guete!