HEALTHY FRIDAY // FOOD: Müesli mit Kurkuma & Persimmon

Text, Rezept & Fotos: Petra Müller, Freakfood

Wenn die Tage kälter und grauer werden, wir im Zug oder Bus hustenden und niesenden Menschen ausgesetzt sind, wenn wir uns in dicken Pullovern und Schals vergraben, dann können wir ein sonniges Frühstück gebrauchen. Das – wie könnte es anders sein – auch noch gesund ist.

Bestimmt habt ihr den Hype der „Golden Mylk“ oder „Kurkuma Latte“ auch schon mitbekommen: Das wunderbar gelbe Getränk mit Nussmilch und Kurkuma. Dieser Hype ist endlich mal ein guter, denn Kurkuma, respektive der Wirkstoff Curcumin, hat tatsächlich zahlreiche gesundheitliche Vorteile für unseren Organismus.

Dieses gelbliche Kurkuma-Müesli schmeckt so tröstlich, dass man leicht vergessen kann, dass es gesund ist. Die Vanille-Note macht es lieblich, das Kurkumapulver zart erdig, Datteln und Kokosraspel sorgen für eine leichte Süsse, die gemahlenen Mandeln und die Hanfnüsse geben einen nussigen Touch und der Schluck heisses Wasser macht das Müesli lauwarm und sorgt für ein wohliges Gefühl im Bauch. Wer dann noch ein paar Kakaonibs darüber streut, hat auch noch etwas zu knabbern.

Die Grundzutat besteht aus Hafer- oder Hirseflocken, die über Nacht in etwas Wasser eingeweicht werden. Dies muss nicht, wie so oft in Rezepten beschrieben, im Kühlschrank sein. Ich lasse meine Flocken einfach in der Küche stehen, denn ich mag kein kaltes Frühstück (der Ayurveda gibt mir da recht).

Dieses Müesli könnt ihr gut in einem ausgedienten Schraubglas zubereiten, sodass ihr es mitnehmen und später im Zug oder Büro essen könnt (Löffel nicht vergessen!). Als Variante könnt ihr auch etwas mehr heisses Wasser oder Nussmilch hinzufügen und das ganze im Mixer pürieren. So habt ihr einen leckeren Smoothie, den ihr genüsslich schlürfen könnt.

Mit den Früchten könnt ihr natürlich varieren. Mir schmeckt und gefällt Persimmon oder Kaki dazu, es passen aber beispeilsweise auch Apfel, Birne, Banane oder Granatapfelkerne.

Die Zubereitungszeit? 5 Minuten!

Nährstoffwissen
Zahlreiche Studien zeigen, dass Curcumin selbst bei chronischen Erkrankungen Wirkung zeigt. Wer wie ich an rheumatoider Arthritis leidet, hat mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Medikament verschrieben bekommen, die unter „COX-2 Hemmer“ laufen (u.a. Celebrex, Arcoxia). Diese haben schmerzstillende, entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften.

Das kann auch Curcumin: Es hat antioxidative, antiseptische und antientzündliche Wirkungen. Die Bildung zahlreicher proinflammatorischer Proteine wird vermindert. Curcumin hemmt ebenfalls die Cyclooxygenase-2 (COX-2) – ohne die zum Teil drastischen Nebenwirkungen chemischer Medikamente.

Eine Prise Pfeffer erhöht die Bioverfügbarkeit von Curcumin um ein Vielfaches – wie dies traditionellerweise bei Currymischungen der Fall ist. Ebenso wird Curcumin vom Körper besser aufgenommen und verwertet, wenn wir dem Gericht etwas Fett oder Öl hinzufügen.

Die Liste der biochemischen Wirkungen von Curcumin ist lang. Es wirkt unter anderem:
— antioxidativ
— entzündungshemmend
— krebshemmend
— schmerzlindernd
— knochenerhaltend
— neuroprotektiv
— bluttfettsenkend
— fettstoffwechselfördernd
— gefässschützend
— durchblutungsfördernd

Kurkuma kann:
— Gegen Krebs schützen
— Die Ausbreitung von Tumoren verhindern
— Den Heilungsprozess bei Arthrose unterstützen
— Vor Herzinfarkten schützen
— Depressionen lindern
— Bei Diabetes-Patienten sich positiv auf die Funktion der Blutgefäße auswirken
— Vor Alzheimer schützen bzw. deren Symptome verringern

Da ich an einer entzündlichen Krankheit leide und nicht täglich Curry essen mag, nehme ich täglich 3 Kapseln mit je 400 mg Curcumin-Extrakt.

Quellen:
http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=COX-2-Hemmer, http://www.paracelsus-magazin.de/alle-ausgaben/84-heft-042015/1378-kurkuma-a-schwarzer-pfeffer.html, https://www.dr-feil.com/lebensmittel/kurkuma-curcuma.html, http://www.orthoknowledge.eu/curcumin-bcm95/

Zutaten für 1 Person (= circa-Angaben)
4 gehäufte EL Hafer- oder Hirseflocken (Bioqualität, bei Haferflocken nehme ich glutenfreie)
2 gehäufte EL gemahlene Mandeln
2 gehäufte TL Hanfnüsse (gibt es im Bioladen und seit Februar 2017 auch in der Migros)
2 gehäufte TL gemahlene Leinsamen (Leinsamen im Standmixer zu „Mehl“ mahlen)
2 gehäufte TL Kokosraspel
1 gehäufter TL Dattelsüsse oder Dattelsirup
1 gehäufter TL Kokosöl
1/4 – 1/2 TL Kurkumapulver
1 Prise Pfeffer
1/4 TL Vanillepulver
1/4 TL Kardamompulver
1 EL Kakaonibs
ca. 3 EL Nussmilch
ca. 3 EL heisses Wasser

1 Persimmon, in kleine Stücke geschnitten

Zubereitung
Am Vorabend
– Flocken in ein Schraubglas oder in ein Schüsselchen geben
– Soviel kaltes Wasser über die Flocken giessen, sodass sie knapp bedeckt sind und sich über Nacht vollsaugen können

>> Abkürzung
Die Flocken am Morgen mit heissem Wasser übergiessen und zugedeckt 5 – 10 Minuten quellen lassen.

Am Morgen
– Alle anderen Zutaten (exklusive Frucht) zu den eingeweichten Flocken geben und gut rühren
– Mit kleingeschnittenen Kaki und Kakaonibs toppen

Fertig!