HEALTHY FRIDAY // FOOD: Hühnerbrühe

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Aleksandra hat Morbus Crohn, eine entzündliche Darmkrankheit. Wir haben diese Woche ihren Erfahrungsbericht mit euch geteilt, den ihr womöglich gelesen habt. Wenn nicht, dann los!

Text, Rezept & Fotos: Aleksandra vom SCD-Blog

In meinem Erfahrungsbericht über mein erstes Jahr mit der SCD habe ich die Intro-Diät erwähnt. Das ist eine Art Entgiftungskur und sie steht am Anfang der Ernährungsumstellung. Bei der Intro-Diät ernährst du dich 2 bis 5 Tage (je nach Heftigkeit deiner Symptome und Beschwerden) von Hühnersuppe, selbstgemachten Frikadellen, gut durchgekochtem Gemüse (Zucchini und Karotten), Eiern und Fisch.

Dadurch soll die Balance der Darmflora wiederhergestellt, schlechte Darmbewohner ausgehungert und Entzündungsvorgänge im Darm reduziert werden. Zugleich wird der Körper mit wichtigen Mineralien und Vitaminen versorgt. Der Heilungsprozess kann beginnen.

Bei der Intro-Diät gibt es ein Gericht, welches auch heute noch ein fester Bestandteil meiner Ernährung ist und einmal die Woche auf meinen Essensplan kommt: Die Hühnerbrühe. Du kannst dir zum Frühstück eine Tasse warm machen, sie zur Arbeit mitnehmen und dort zum Mittagessen als Vorspeise trinken oder am Abend schlürfen. Sie macht satt und wärmt dich von innen. Die Wirkung auf den Darm und die Gesundheit ist groß.

Hühnerbrühe, Fleischbrühe, Knochenbrühe, Kraftbrühe
Viele Namen und Varianten, hinter denen sich das gleiche verbirgt: Eine köstliche, bekömmliche Suppe mit vielen Mineralien, Nährstoffen und guten Eigenschaften. Und das nicht erst seit gestern. Ob in der Traditionellen Chinesischen Medizin oder in den Pariser Garküchen vor der Französischen Revolution, wo man Bouillons mit dem Namen „restaurant“ anbot – was übersetzt „wiederherstellend“ bedeutet – die Brühe ist auf der ganzen Welt seit langer Zeit bekannt und beliebt. Und die Liste, was diese Suppe alles „wiederherstellen“ und leisten kann, ist lang:

– Reduzierung von Gelenkschmerzen
– Gesündere Knochen
– Stärkung des Immunsystems
– Heilung des Darms
– Regulierung der Blutzuckerwerte
– Reduzierung von Heißhunger
– Schönere Haare und Nägel
uvm.

Zutaten für ca. 3 Liter Hühnerbrühe
3 große Hühnerkeulen
5 große Karotten
3 Selleriestangen
2 Zwiebeln
Petersilie nach Belieben
Salz und Pfeffer nach Belieben
3 Liter Wasser

Zubereitung
– Die Karotten und Selleriestangen waschen, putzen und schälen. Die Zwiebeln grob vierteln. Das Gemüse und die Hühnerkeulen in einen großen Topf geben, Petersilie dazu tun.

– Alles mit Wasser bedecken, Salz und Pfeffer hinzufügen und aufkochen. Bei geringer Hitze ca. 3 bis 4 Stunden köcheln lassen. Ab und zu vorbeischauen und Wasser nachgießen und am Ende noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken, wenn nötig.

– Die Brühe durch ein Sieb, das mit einem Küchentuch ausgelegt ist, gießen. Alternativ verwende ich auch einen Nussmilchbeutel. So sammelst du das Fett auf und erhältst eine klare Brühe.

Der Zeitaufwand
In unserer schnelllebigen Welt wollen wir keine Gerichte, die lange kochen müssen. Deswegen haben viele verlernt, eine Hühnerbrühe selbst zu machen oder trauen sich aufgrund des Zeitaufwands nicht an die Suppe heran. Je länger eine Brühe kocht, desto mehr Mineralien, Kollagen und gute Nährstoffe enthält die Suppe am Ende, und diese Bestandteile verleihen dieser Suppe die heilende Wirkung auf unseren Körper. Drei bis vier Stunden sollte sie schon vor sich hinköcheln.

Es gibt natürlich Köche, die eine Hühnerbrühe 24 Stunden lang köcheln lassen. Mit einem Schongarer kannst du das daheim auch machen.

Hühnerbrühe-drei-Varianten

Was machst du mit dem Gemüse und den Hühnerkeulen?
Variante 1:
Das Gemüse kannst du pürieren und zur Suppe zurück tun. Von den Hühnerkeulen musst du die Haut und Knochen entfernen, dann kannst du sie separat in einer Dose aufbewahren und leckere Hühnchensandwiches machen.

Variante 2:
Die Hühnerkeulen (Haut und Knochen entfernen) und das Gemüse herausnehmen und ebenfalls in einer Dose im Kühlschrank aufbewahren. Das Fleisch und das Gemüse beim Aufwärmen der Suppe je nach Portion und Belieben dazugeben. So kannst du die Brühe abwechselnd pur genießen oder mit dem gekochten Gemüse und Fleisch.

Variante 3:
Nach dem Absieben Haut und Knochen vom Fleisch entfernen und mit dem Gemüse gleich wieder in die Suppe tun.

Lagerung
Die Suppe ist in meinem Haushalt nach höchstens zweieinhalb Tagen wieder weg. Wir lagern sie im Kühlschrank oder bei den kalten Temperaturen auch auf dem Balkon. Sobald sie fertig ist, nehmen mein Mann und ich sofort einen Teller oder ein Tasse. Sie kommt mit in die Arbeit, es gibt sie zum Frühstück und zum Abendessen.

Verfeinere und variiere die Suppe nach deinem Gusto
Die Zutaten für meine liebste Hühnerbrühe sind noch reduzierter – Hühnerkeulen, Karotten, Petersilie, Salz und Pfeffer. Mehr brauche ich nicht. Ich mag den Geschmack von Zwiebeln und Sellerie nicht so sehr.

Wenn dein Darm noch stark rebelliert, ist dieses einfache Rezept auch bekömmlicher, vor allem, wenn du das Gemüse zu deiner Suppe wieder hinzufügst. Die faserhaltigen Bestandteile von Zwiebeln und Sellerie können bei einem entzündeten Darm Probleme verursachen.

Du kannst die Suppe um Gewürze wie Ingwer oder Kurkuma und weitere Zutaten wie Pilze und sonstiges Gemüse ergänzen. Der Verfeinerung und Variation sind keine Grenzen gesetzt.
Diese Suppe ist ein echtes Heilmittel. Hippokrates würde sich freuen! Guten Appetit!

Hühnerbrühe-pur-und-mit-pürierten-Karotten

Quellen:
Elaine Gottschall – Diät bei Morbus Crohn & Colitis ulcerosa
Marion Grillparzer – Die Suppe heilt
Jennifer Sullivan – Bone Broth
Debra Schmitt – The Bone Broth Secret